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Es werden Posts vom Dezember, 2014 angezeigt.

Servus nachad und auf Wiedersehn: 2014

Es war doch ein sehr interessantes Jahr, das Jahr 2014.  Veränderte Sichtweisen Angefangen hat es mit veränderten Sichtweisen. Plötzlich sind viele Dinge riesengroß erschienen, die vorher winzig und klein. Dass es so einen großen Unterschied machen könnte, die Welt durch eine Brille zu sehen, hätte ich mir auch nicht gedacht. Jetzt sehe ich sie wieder, die Pickel, Mitesser und auch die Ameisen und ich erkenne wieder die Menschen, die mir so in der Stadt begegnen, wenn ich mal unser Paradies verlasse. Die Welt mitten im Regenwaldhäuschen  Der Anfang des Jahres hatte es noch mehr in sich. Für ein paar Wochen haben wir mit Geraldos Besuch alte WG-Zeiten wieder aufleben lassen. Geraldo war es auch, der uns die Welt ins Regenwaldhäuslein gebracht hat. Er hat für uns ein einzigartiges System ausgetüftelt, das dem Telefonieren hoch oben im Wald ein Ende bereitet hat. Statt mit den Armen um uns zu schlagen, um Blutmückenattacken abzuwehren, sitzen wir nun im Haus, wenn wir telefonieren.

Gewittertauchstation bei 40 Grad im Schatten

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Der heisseste Sommertag bis jetzt.  Fast 40 Grad im Schatten.  Zu heiß, um irgend etwas zu machen. Außerdem ist Sonntag.  Der erste Sonntag nach dem Türklinken in die Hand geben der Weihnachtswoche. Es war eine schöne Weihnachtswoche mit viel Besuch von Verwandten, Freunden, Bekannten und Nachbarn. Wir haben zum ersten Mal einen Chester gebraten, einen Riesengockel, d.h. was riesig ist an ihm, ist seine Brust. Er ist bereits mit einem Plastikthermometer ausgestattet, das in die Höhe schießt, wenn er fertig gebraten ist. Die Zucchini sucht sich ein schattigeres Plätzchen. Der Sommer ist einfach zu heiß, um irgendetwas in der Sonne anzubauen. Zum Glück kommt das Sommer-gewitter heute früh. Erst 14:48 und in der Ferne grummelt es schon.  Noch leiden die Pflanzen unter der starken Sonne. In ein paar Minuten wird sich das ändern, wenn der Regen herunter prasselt. Bis dahin muss ich mit Schreiben fertig sein.  Wenn es gewittert, stöpseln wir alles aus. Damit di

Regensegen zum Sommeranfang

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Gestern habe ich den Regentanz aufgeführt.  Das habe ich nicht getan, damit er kommt, sondern weil er endlich gekommen ist.  Was für ein Segen. Monate lang hat überwiegend die Sonne gescheint, wenn es mal geregnet hat, dann nur ein paar Millimeter. Pünktlich zum Sommeranfang am Sonntag, 21. Dezember um 21:03 Uhr kam sie jetzt, die richtige Kaltfront. Die Tagestemperatur ist auf 24 Grad abgesunken und innerhalb von 24 Stunden hat sich mein Niederschlagsmesser mit über 100 Millimetern Regenwasser gefüllt. Das sind 100 Liter Wasser pro Quadratmeter oder zehn volle Gießkannen auf einem Quadratmeter oder fast ein Fünftel von dem, was es in Berlin in einem ganzen Jahr regnet. Selbst unser Brunnen ist wieder voll. Das hat es seit einem Jahr nicht mehr gegeben. Ich sollte nachher noch den Brunnentanz aufführen, als Dank für dieses außerordentliche Weihnachtsgeschenk. Jetzt werde ich aber erst einmal ein wenig aufräumen. Alessandros Familie hat sich für den Heiligabend angekündigt

Mit Strohsternen in tropische Weihnachtsstimmung versetzt

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Eine drückende Schwüle macht es unmöglich, den Tag im Freien zu verbringen. 35 bis 38 Grad und eine unbarmherzige Sonne versengen alles im Nu. Die Luft ist feucht und schwer, auch wenn das Hygrometer nur eine Luftfeuchte von 88 Prozent anzeigt. Morgen soll es regnen. Dann können wir wieder ein wenig aufatmen.  Die Nachbarn, die in der kühleren Stadt Curitiba leben, hoch oben auf dem Festlandplateau halten die Hitze nicht aus. Heute früh sind sie angekommen, haben ihr Wochenendhäuschen aufgeschlossen, die eingesperrte dicke Luft nach draußen entweichen lassen und den Ventilator eingeschaltet, um sich von diesem anblasen zu lassen. Von seinem Wind haben sie sich ein wenig Erfrischung erhofft, aber die kam nicht. Gegen Mittag sind sie mit ihren Nerven am Ende. Seu João hat sich auf den Weg zu uns gemacht, steht jetzt oben an unserer Einfahrt. Er klatscht in die Hände und die Hunde melden ihn mit ihrem Gebelle an.  "Ich habe schon gedacht, ihr seid nicht zu Hause", sagt

Und zu Weihnachten gibt's eine Haarspende

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Was für ein schwülheißer Tag. Genau das richtige Wetter, um der knapp Taillenlangen Haarpracht ein Ende zu bereiten. vor der Haarspende Auf dem Weg in die Stadt treffe ich Mari im Omnibus. Sie hat die Haare plötzlich kurz und sieht gut aus. Ich lass mir heute auch die Haare schneiden, erzähle ich. Die Cobradora, die Frau, die das Drehkreuz frei gibt, wenn das Fahrtgeld entrichtet wurde, lacht. Das ist das Weihnachtsfieber, sagt sie und fragt, wie kurz ich denn die Haare schneiden lassen will. Kurz, sage ich. Dann lass doch den Frisör deine Haare einsammeln und spende sie dem Krankenhaus Erasto Gärtner, schlägt sie vor. Das Krankenhaus Erasto Gärtner ist ein öffentliches Krankenhaus, in dem Krebspatienten behandelt werden. Erst neulich haben sie eine Reportage gezeigt, bei der Mitarbeiter sich freiwillig die Haare haben schneiden lassen, um sie für Perücken zu spenden, die wiederum den Chemo-Patienten überreicht wurden. Einige Perückenhersteller machen die Arbeit sogar kostenlos,

Weihnachtspackerl im Regenwald - Haribo macht Gabriela froh

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Nikoläuse aus Ton.  Habe ich im vergangenen Jahr gemacht und am Markt verkauft.  Ist leider keiner übrig geblieben.... Der Nikolaus hat mir Lebkuchen gebracht. Uff, jetzt muss ich mich nicht mehr zum Backen in die Schwitzhütte begeben. Obwohl, die Temperatur in der Hütte noch angenehmer ist als vor der Hütte. Dort waren es heute nachmittag 37 Grad im Schatten. Drinnen dürfte es so um die fünf bis sechs Grad weniger gehabt haben. Alessandro war mit Jorge in der Stadt, um das Packerl meiner Mama bei der Post abzuholen. Bis die zwei hier ankamen, war ein Teil der Schokolade schon zerlaufen. Aber Kühlschrank und Gefrierschrank schaffen da jetzt ja schnell Abhilfe. Der ist jetzt vollgestopft mit tollen Weihnachtsspezereien, Lebkuchen, Marzipanstollen, Baumstämme, Dominosteine und Haribo. Drei Riesentüten voll mit Lakritze und Gummibärchen. Leckere Angelegenheit. Vor lauter Abstinenz habe ich gleich eine ganze Tüte aufgefuttert. Jetzt ist mir ein wenig schlecht. Aber für kurze Zeit

Brasilianisches Weißbier als Adventsgeschenk

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Schon ist er rum der 1. Advent... Zum ersten Mal seit zehn Jahren, seitdem ich in Brasilien bin, habe ich an das Adventsdatum gedacht. Hier im Süden Brasiliens ist es üblich, dass Weihnachten mit einem Grillfest begangen wird. Also haben wir auch den 1. Advent mit einer kleinen Grillfeier beim Nachbarn verbracht. Seine Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Frau und Kinder waren da und ebenso Onkel, Tante und Cousins von meinem Süßen. Schwein, Rind und Huhn wurde gegrillt und nebenbei viel geratscht. Im Anschluß haben wir noch einen Waldspaziergang hingelegt und dabei einen Jambó-Baum entdeckt, der über und über mit orange-gelb-farbenen Kugeln behängt war, leckere nach Bergamotte duftende Früchte.  Jambó, typische Früchte der Mata Atlântica Der Höhepunkt war aber das kleine Weißbier, das wir am Abend genüßlich verköstigt haben. Ein Geschenk von Alessandros Cousin. "German Hefe Weizen" steht auf dem Etikett. Gebraut im Nachbarörtchen Morretes in der "Ozean