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Es werden Posts vom November, 2008 angezeigt.

Hüttenfest

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Unser Hüttlein ist fast fertig. Das Dach aus Öko-Wellpappe ist drauf. Ein wenig teuer und umständlich war es zwar, aber das war es mir wert. Mittlerweile haben die Fenster auch schon Läden, sind die Türen drinnen und die meisten Ritzen sind mit Blenden verdeckt. Es fehlt immer noch hinten und vorne. Der ständige Regen hat uns die Arbeit ein wenig erschwert und verzögert. Den Rest werden wir eben jetzt nachholen, wenn wir dort wohnen. Dann wird es auch leichter, weil die 1,5 Stunden Anfahrt und 1,5 Stunden Abfahrt entfallen. Morgen ist es schon soweit. Wir werden unser Hab und Gut auf einen kleinen Laster packen und gen Antonina ziehen. Vor lauter Aufregung habe ich mal wieder Darmprobleme, ständigen Schluckauf und Magenschmerzen. Wir sind deshalb heute hier am Strand geblieben, um in aller Ruhe unseren Kram in Kisten zu verstauen und, um ein wenig zu entspannen. Denn Durchfall ohne Klo ist auch nicht lustig. Das Klo müssen wir noch bauen. Wird wohl das erste sein, was wir in Angriff ne

Von der Bambuskinderstube und dem Holzhausbau im Regenwald

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Bambuskinderstube Von den 50 Samen die ich vor drei Wochen gekauft habe, sind nach zwei Wochen schon etliche aufgegangen. 22 zarte Pflänzlein von Guadua chacoensis, einer in Südbrasilien einheimischen Bambusart, die bis zu 25 Meter hoch wird und einen Durchmesser von etwa 12 bis 15 Zentimeter hat. Die Wände dieser Art sind sehr dick, so dass sich daraus eine Art Latten machen lässt und ein Laminat. Genutzt wird sie auch zum Bau von Häusern und Baugerüsten. Bis wir die ersten Bambusstäbe von den Pflänzlein ernten können, dauert es aber noch mindestens drei Jahre. Matschweg zu unserem Hüttlein... Auf jeden Schritt muss geachtet werden. Nicht nur wegen der Gefahr auszurutschen. Alessandro wäre gestern beinahe auf eine Schlange getreten. Angesichts des schwarzen Etwas, das da auf sie zukam, hat sie vorher aber schnell noch das Weite gesucht. Mit zwölf Jahren habe ich absolut nicht begriffen, für was Physik unterrichtet werden muss. Wir haben so tolle Versuche gemacht, wie

Schläferstündchen

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Schläferstündchen unterm "Lirio do Breijo" Türwächterin Hanna Ein Sommertag zwischen lauter Wassertagen. Eigentlich mehr ein "Hundstag", ein sehr heisser Tag. Da waren die beiden Damen vor allem damit beschäftigt, sich ein schattiges Plätzchen zu suchen. Ich auch. Ich gebe es zu. Der Schweiss lief mir nur so herunter. Das Holz für das Hüttlein wurde geliefert. Kein einfaches Unterfangen. Die Strasse ist bisher nur zum Teil hergerichtet. Mir kam aber selbst dieser Teil nicht vertrauenswürdig vor. Paulo hat vor ein paar Wochen einfach Steinschutt auf den schlammigen Boden kippen lassen und behauptet, dass das "brettlhart" werden wird. Wurde es aber nicht. Nach ein paar Metern steckte der Laster fest. Alessandro war entsetzt. "Wir haben die Strasse ruiniert und du bist schuld", hat er mir entrüstet an den Kopf geworfen. Von wegen Schuld. Ich sage noch zum Lasterfahrer, dass die Strasse nicht taugt und er vor dem Tor abladen soll, da gibt er auch sch

Damenrunde

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Mitten im Bau-Helf-Bambus-Grundstückherricht-Getümmel sind uns zwei neue Wesen zur Seite gestellt worden. Hanna und Luma. Schäfer und Labrador. Die zwei Hundedamen halten uns ganz schön auf Trapp. Es ist nämlich gar nicht so einfach, sie vor den eifersüchtigen Katzen zu retten. Gleich am ersten Tag haben Siss und Guri die zwei mit Katzendapper in die Schranken gewiesen. Heute wurde sogar der schüchterne Bandito von Übermut gepackt. Wagemutig näherte er sich den Hundekindern, um dann die Krallen auszufahren, als Hanna ihn beschnuppern wollte. Das gab ein Gewinsel und Hinterdenbeinenversteckversuche, ein Katzenschaubuckellaufen und aufgeregtes Menschen-Eingreifdilemma. Dagmar, Hilfe, wir brauchen einen Katzenpsychiater...

Bambusfieber

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Vorher: Nachher: Dazwischen liegen drei Tage harte Arbeit. Die Pflanze im Hintergrund, das ist Lirio do Breixo. Eine Ausläuferpflanze mit riesigen Rhizomen, die lustig neue Pflänzlein vor sich hintreiben, wenn auch nur ein Bruchteil des Rhizoms liegen bleibt. Also heisst es erst einmal, Pflanze abschneiden und irgendwo zum Komposthügel auftürmen. Dann kommt der Alessandro mit der Hacke und hackt die Wurzeln raus, die wir auch abtransportieren. Es ist eine ganz schöne Knochenarbeit, die für einige Blasen gesorgt hat. Nach fünf Tagen haben wir es aber immerhin schon geschafft, die Fläche für das Hüttlein herzurichten, vier Fundamentpunkte auszuheben und mit Steinen und Sand zu fixieren. Fehlen noch zwei Fundamentpunkte. Die Ziegelsteine, mit denen wir das Punktfundament machen werden, haben wir schon zur Baustelle gebracht. Vier Fahrten zum "Baumarkt-Winzladen", weil die gerade nicht liefern konnten. Bis wir Ziegel, Zement, Kalk und Sand endlich auf der Baustelle hatten, waren

Katzenbank aus Bambus

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Über hundert Prozent Luftfeuchte! Da schimmelt alles. Bambus, Holz, Leder und sogar CDs. Dank Sam's Tipp habe ich es geschafft, den Bambusschimmel zu vertreiben. Es hat funktioniert, Sam. In der Apotheke habe ich mir ein Blondiermittel besorgt und damit die von Schimmel befallenen Stellen eingeschmiert. Es hat ein wenig geschäumt. In der Sonne ist der Schaum eingetrocknet und weg war der Schimmel. Bis jetzt ist er noch nicht wieder zurück gekommen. Allerdings hat die Sonne das schöne Urucum-Orange ein wenig ausgebleicht. Macht nix. Werde nach einem Mittel suchen, um das Pigment besser zu fixieren. Ausserdem werde ich kein Leinöl mehr verwenden. Denn zieht nicht wirklich in den Bambus ein, schafft dafür aber eine schöne Schimmelfeuchte. Vielleicht klappt es ja, das Urucum direkt in den Bambus einzureiben, eben ohne Leinöl, und den Bambus dann mit einem Lack auf Wasserbasis anzumalen. Ein neues Versuchsobjekt dazu habe ich schon. Die vergangenen Tage haben wir ein Sofa-Bett aus Bambu