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Es werden Posts vom Mai, 2015 angezeigt.

Tag der Mata Atlântica, des Atlantischen Regenwaldes

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Hute ist Tag der Mata Atlântica, des Atlantischen Regenwaldes, der seit ein paar Jahren auch unsere Heimat ist. Die Berichte, die ich dazu lese erfreuen und erschrecken mich zur gleichen Zeit. Obwohl nur noch etwa acht bis 12,5 Prozent von ihm übrig sind, wird er nach wie vor zerstört. Im vergangenen Jahr sollen 18.300 Hektar den Kettensägen skrupelloser Geldhaien zum Opfer gefallen sein. Erfasst werden allerdings nur größere Flächen. Die kleinen Beeinträchtigungen, die große Auswirkungen haben können, werden indes nicht erfasst. Heute vormittag haben wir auch hier die Kettensägen und das Krachen umfallender Bäume gehört. Alessandro ist zur Straße vorgelaufen, um herauszufinden wo die Bäume gefällt werden. Leider konnten wir die Verursacher nicht ausfindig machen. Die Mata Atlântica ist eigentlich geschützt und das Fällen von einzelnen oder mehreren Bäumen ist verboten, ganz zu schweigen vom Kahlschlag, außer es wurde von der Umweltbehörde eine Genehmigung ausgestellt, was leider

Schattenspiele

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Der kleine Sommer ist gekommen. Veranico nennen die Südbrasilianer das, was in Bayern der goldene Herbst ist. Ein paar Sonnentage. Beinahe 27 Grad waren es heute und nachts satte 20 Grad. Der kleine Veranico hat es dieses Jahr jedoch eilig. Für kommende Woche ist bereits der Wintereinbruch angesagt. Ohne Schnee, nur mit Regen und kühleren Temperaturen. Wir haben den schönen Tag genutzt. Während Alessandro im hinteren Teil des Grundstücks daran gearbeitet hat, eine Böschung neben dem Waldweg freizulegen, um dort Zaunpfosten aufzustellen, habe ich mich im Schattenspiel geübt. Und das hier ist dabei heraus gekommen: Als Teenager habe ich einmal ein hölzernes Federmäppchen mit einer Hand bemalt, aus der ein Baum wächst. Das Mapperl gibt es immer noch. Ich bewahre Federhalter darin auf. Vielleicht komme ich ja irgendwann einmal dazu aus der Holzkohle unserer Lagerfeuer eine Tusche herzustellen, mit der ich dann ein paar Federzeichnungen mache. Einer meiner vielen kleinen Träume, für

Blattzerstückelungsmeister am Werk

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Schnell laufen sie von einem Platz zum anderen. Nur wenn eine Windböe in ihre Richtung bläst und die abgeschnittenen Blattteile zu Segeln werden, kommen sie ein wenig aus dem Gleichgewicht, wanken, warten und laufen erst dann vorsichtig weiter, tragen ihre abgeschnittene Beute in ihren unterirdischen Bau. Dort werden Blätter, Blüten, Stengel fein säuberlich in kleinen Kammern angeordnet, um mit ihnen einen Pilz zu züchten. Nicht die Grünwaren dienen den Blattschneiderameisen als Nahrung. Sie verspeisen den Pilz. Der Menge an Grünzeug nach zu schätzen, die sie bei uns so zusammentragen, müssen ihre Völker in wahren Megametropolen leben. Je nach Art sollen tausende bis Millionen Ameisen in einem Bau leben, der sich über mehrere Quadratmeter erstrecken und mehrere Meter tief in die Erde reichen kann. Manchmal laufen sie 50 Meter und weiter vom Bau bis zu ihrer Erntepflanze und bilden dabei kleine Straßen, die unter Grashalmen hindurch, über Zweige und Hindernisse hinweg führen.

Fensterstock mit Innenleben

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Meine "Werkstatt" im Eingangsbereich unseres Häusleins - und meine Helfer... Die "Säule" im Hintergrund ist ein Bambus... Der erste Fensterstock ist fertig. Fehlt nur noch das Innenleben, die Schiebefenster. Da bin ich noch am Üben. Immerhin bekomme ich mittlerweile mit dem Sauseteil einen geraden Schnitt hin. Habe einfach eine Führungsleiste auf den Tisch genagelt. Heute musste ich jedoch eine Pause einlegen. Die Männer vom Stromversorgungskonzern waren da. Plötzlich ist am Morgen der Laster mit der Hebebühne vorgefahren. Der Schriftzug "Copel" hat verraten, was dieser Laster hier auf unserem Waldweg will. Copel, ist der Stromversorger. Den habe ich vor ein paar Tagen angerufen, weil unsere Inga ihre Äste gen Leitung gestreckt hatte. Die Inga, ist einer der ältesten Bäume, die auf unserem Grundstück wachsen. Die Männer von der Copel wollten sie gleich umschneiden, um das Problem mit den Ästen ein für alle mal zu beseitigen, wie sie sagten. Das geh

Fuchsschwanz versus Handkreissäge

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Irgendwie will mir die Handkreissäge nicht gehorchen. Nach den ersten nicht gerade gut ausgefallenen Sägeversuchen, widme ich mich noch einmal eingehend dem Entschlüsseln des Gebrauchsanleitungs-Kauderwelsches. Fensterstöcke will ich sägen und dann die Fenster bauen. Mit so einem Sauseteil müsste das ganz theoretisch ganz schnell zu bewältigen sein. Also bereite ich mich psychisch darauf vor, lasse die Bilder in mir aufsteigen, wie ich gutgelaunt und punktgenau säge. Ich trainiere in Gedanken. Dann messe ich, markiere, spanne das Holz fest, stecke den Stecker in die Steckdose und beuge mich vor, um zu sehen, ob das Sägeblatt tatsächlich die markierte Linie trifft. Das einzige, was trifft, ist meine Brille, die mir von der Nase rutscht. Reingelaufen, Gummi gesucht und gefunden und an Brillenbügeln befestigt. Wieder rausgelaufen, um zu sägen. NNNNNNNN Mist, ist das laut. Wo ist Alessandros Hörschutz? Säge wieder abgesetzt, Hörschutz gesucht und aufgesetzt. NNNNNNNN Mist, das