Posts

Es werden Posts vom April, 2006 angezeigt.

Walpurgisnacht, Beltane und Winteranfang

Bild
Gebt es zu, ihr feiert sie jetzt, die Walpurgisnacht. Sitzt am Lagerfeuer, tanzt, singt und lacht. Vielleicht spielt Sam ja auch auf ihrem Banjo. Nach dem grauen Winter ein buntes Beltane-Fest, ein Fest der Liebe und der Freude über den Sieg der Sonne über die kalte Jahreszeit. Lasst uns das Frühjahr, die zurückgekehrte Fruchtbarkeit der Erde begrüßen, die warmen Tage und lauen Nächte, die erwachende Natur. Die Natur aber war es, die mich aus dem Rhythmus geworfen hat. Sie hat meinen Sommer zum Winter gemacht. Keine Palmkätzchen treiben jetzt, keine Lindenblüten und auch keine Gladiolen. Die Bäume werfen mal wieder ein paar ihrer Blätter ab, im Supermarkt sind Weintrauben und Kürbisse im Angebot und in der Nacht ist eine wärmende Wolldecke von Nöten. Mein Gefühl verlangt eher nach Samhain oder Halloween, den Festen zum Abschluss des Sommers, als nach Beltane und Walpurgisnacht. Vielleicht sollte ich meinen Jahresrhythmus einfach umdrehen, damit mein Gefühl beruhigt wird. Während ihr au

Riesenlöwenzahn und Wut im Bauch

Bild
Bis zum 26. April 1986 kannte kaum einer den Namen Tchernobyl, außer diejenigen vielleicht, die in Russland oder der Ukraine lebten. Am 26. April kam es zur Explosion im Atomreaktor von Tchernobyl. Am 26. April erfuhren aber nur wenige davon. Nicht nur in Russland wurde geschwiegen, auch in Deutschland war Schweigen die oberste Prämisse. Erst am 28. April gab es einen Hinweis in den Nachrichten, dass es in der Sowjetunion zu einem "Beinahe-Gau" gekommen sei. "Beinahe-Gau", was für ein Wort. Noch später kam die Nachricht, dass auch Bayern von der frei gesetzten radioaktiven Strahlung betroffen ist. Bis es Warnhinweise gab und die Aufforderung kam, kein Gemüse aus dem eigenen Garten mehr zu essen, Kinder nicht im Freien spielen zu lassen, nach jedem Gang vor das Haus sofort zu duschen, um sich zu "entkontaminieren", verging noch einmal etliches an Zeit. Zum Zeitpunkt des Gaus war ich in den Bergen unterwegs, nahm nichtsahnend ein Bad in einem kühlen Bergsee

Allgäu ist überall

Bild
Sieht fast aus wie im Allgäu, ist aber in Brasilien, im Bundesstaat Minas Gerais, der so ungefähr in der Mitte liegt. Dass da eine Ähnlichkeit mit dem Allgäu besteht, wissen einige Brasilianer seit heute auch. Im Fernsehsender "Paraná educativo", so etwas ähnliches, wie die regionalen öffentlichen Fernsehsender, aber mit dem Anspruch der Kulturerziehung, haben sie heute einen Bericht über Schwalben gebracht, über Schwalben im Allgäu. Mehlschwalben, Rauchschwalben, Uferschwalben, alle waren sie vertreten. Nur die Mauersegler, die haben gefehlt. Saftige Weiden, Bauernhöfe, Berge haben sie gezeigt. Freilich nicht nur das, stand doch die Schwalbe im Mittelpunkt der Reportage. Habe ich mir in Deutschland auf Arte und Co. früher Reportagen über Löwenäffchen in der Mata Atlantica oder Tucane im Amazonas angeschaut, war es heute eine ganz neue Erfahrung eine ähnlich aufgemachte Reportage über meine Fast-Heimat zu sehen. Immerhin, das Allgäu ist ja nicht weit weg vom Inntal oder der M

Osterfest

Bild
Schau, der Osterhase war da ... Lecker, ein Riesen-Schoko-Ei ... mit Spielzeug drinnen. Wenn du die roten Beulen drückst, fliegt dir die runde Scheibe, die da in der Mitte sitzt, um die Ohren. Im Supermarkt hatten sie extra ein Gerüst aufgebaut, um hunderte von diesen bunten Ostereiern daran aufzuhängen. Nicht nur die Buben und Mädchen standen staunend unter dem so geschaffenen Ostereierhimmel. Immer wieder stellten sie sich darunter, um ein Ei auszuwählen, das sie dann an Ostern bekommen sollten. Während ihre Mütter und Väter beim Fleisch- und Brotstand anstanden, nutzten sie die Zeit, zum Taxieren der Eier. So ein Ei will gut gewählt sein. Schließlich steckt in jedem eine Überraschung drinnen. Für mich gab es gleich eine doppelte Überraschung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Osterhase auch zu mir kommt. Da war die Freude groß, als ich das ovale Teil in schillernder Alufolie entdeckte. Die Nachbarskinder wurden auch beglückt. Weiße Pfotenabdrücke, von den Müttern auf Terra

Käfertausch

Bild
Das ist ein "fusca". Anfangs dachte ich noch, fusca heißt übersetzt Käfer. Auf der Honiginsel hatte ich einmal einen riesigen Käfer gefunden. Natürlich wollte ich wissen, was das für einer war und fragte nach dem Namen des "fusca". Statt einer Antwort bekam ich nur Achselzucken und fragende Blicke. Ich lernte: Fusca heißt nicht Käfer. Im Online-Wörterbuch wird "fusca" mit "sad, dark" übersetzt, traurig, dunkel. Dann müsste es eigentlich aber "fusco" heißen. Eine andere Übersetzungsmaschine schreibt lapidar "VW-Käfer". Der Käfer auf dem Foto ist von Vanderley. Er will ihn verkaufen. Baujahr 1975. Eins-A Zustand. 6900 Reais will er dafür, etwa 2400 Euro. Viel Geld für ein altes Auto. Wenig Geld für einen Oldtimer. Vanderley liebt Käfer. Der auf dem Foto ist nicht sein erster. Vanderley kauft die Fuscas zu Spottpreisen, möbelt sie auf und verkauft sie wieder. Klar, gegen Aufpreis. Das hat er von seinem Patenonkel gelernt. Der ma
Bild
Ana-Kristin und ich vor ihrem Stand im Mercado im Hafenstädtchen Paranaguá. "Boa, du hast ja auch so einen Riesen-Mund", hat sie gesagt, als sie das Foto sah, und "Bei uns sieht man nur Zähne"... Was soll ich da noch groß hinzu fügen? Das ist die Promenade von Paranaguá, dem Städtchen, mit dem zweitgrößten Hafens Brasiliens, Umschlagsplatz für Soja, Zucker und andere landwirtschaftliche Produkte, Papier, Holz und co. Eigentlich könnte Paranaguá ganz hübsch sein. Noch gibt es jede Menge alte Häuser aus der Kolonialzeit. Die meisten davon rotten allerdings vor sich hin. Wenigstens haben ein paar Leute im vergangenen Jahr damit angefangen, ihre Häuser zu renovieren oder ihnen zumindest einen neuen Anstrich zu verpassen. Damit haben sie einen Dominoeffekt in Gang gesetzt, der hoffentlich noch eine Weile anhalten wird. Nicht, dass alles Hochglanz poliert sein muss, ein bißchen ganz normale Instandhaltung, aufsammeln vom Müll vor der Haustür, ein Farbanstrich reichen scho

Ja, was macht er der Java?

Seit einigen Tagen probiere ich mich an Javascript. Damit lassen sich theoretisch kleine Animationen für Websites schreiben. Das kann doch wohl nicht so schwierig sein, denke ich mir. Immerhin habe ich ja auch gelernt, Hompages zu basteln und baue gerade an einer CD-Rom über Brasilien herum, damit meine Neffen, Nichten und mein Patenkind wissen, wie das Land so ist, in dem ihre Tante lebt. Natürlich soll das ganze mit Animationen versehen werden, damit die Jungs und Mädels auch Spaß daran haben. Ich hätte gerne, dass sich „Willkommen in Brasilien“ bewegt. Nach stundenlangem Stöbern auf den Hilfeseiten des Programmes, mit dem ich meine Homepage mache, bin ich fündig geworden. Geht ganz einfach, mit Javascript, steht da. Funktioniert nicht, sehe ich, nachdem ich die Anweisungen ausprobiert habe. Noch denke ich nicht daran, aufzugeben. Ich versuche es weiter und siehe da, nach dem x-ten Versuch klappt es tatsächlich. Bei den Hilfebeschreibungen waren nur ein paar Schritte ausgelassen word

Endlich, mein Stachelbaum:

Bild
Nach dem hundertsten Versuch und tausend Abstürzen hat es endlich geklappt und mein Stachelbaum ist online. Ist er nicht toll? Er hat rosafarbene Blüten mit fünf Blütenblättern und seine Blätter sind gefächert. Ich habe versucht, ein größeres Bild samt einem Bild der Blüten und Blätter auf meine Homepage zu stellen. Doch, wie sollte es anders sein, das hat auch nicht so richtig funktioniert. Eigentlich hat es gar nicht funktioniert. Wochenlang habe ich an der Homepage herum gebastelt. Als ich sie heute nachmittag, völlig stolz auf meine Arbeit, auf den Server laden wollte, kam die tolle Meldung FTP-Fehler 552. Ein Teil der Site ist jetzt online und der Rest nicht. Da werde ich wohl wieder mehr bloggen müssen... Dafür weiß ich jetzt, wie der Stachelbaum wirklich heißt. Ursel hatte recht. Danke für den Tipp Ursel. Es ist tatsächlich eine "Paineira rosa". Botanisch heißt sie "Chorisia speciosa". Sie gehört zur Familie der Bombacaceae und scheint ein beliebter Baum bei