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Blutsfähnchen wärmt sich auf

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  Schmetterling des Atlantischen Regenwaldes: Pirascca sagaris Ich glaube der Kleine wollte sich mal eben bei mir ein bisschen aufwärmen. Die Sonne hat zwar die Tageshöchsttemperatur auf 19 Grad gebracht, für tropische Falter ist das aber trotzdem noch etwas kühl. So saßen plötzlich 30 mm Schmetterling auf meiner Hand und dann auf meinem Finger, statt in der Luft umherzuschwirren.  Im Sommer habe ich öfters versucht, ihn oder einen seiner Verwandten zu fotografieren. Sie waren aber immer zu schnell für mich. Bis ich abgedrückt habe, war entweder nichts mehr von einem Falter auf dem Bild zu sehen oder nur ein verschmierter dunkler Fleck. Fliegt er, ist nur ein Schwarz-Rot wahrnehmbar, nichts aber von einem Muster. Dem Winter sei Dank habe ich ihn nun endlich fotografieren und damit bestimmen können. Sehr wahrscheinlich ist es ein Pirascca sagaris. Das habe ich mit Hilfe von iNaturalist herausgefunden. Einen Volksnamen hat er nicht. Ich nenne ihn einfach Blutsfähnchen, wegen sei...

Gartenarbeit im Winter

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Nach Alessandros Pflegeeinsatz, ist mein Wandgesicht wieder zu sehen. Es ist kalt geworden. Logisch, während bei euch Sommer ist, haben wir Winter . Nein, es schneit nicht. Unsere Region liegt zwischen dem tropischen und subtropischen Klima. An ein paar Tagen im Winter kann da auch bei uns im Regenwald die Temperatur nachts auf unter zehn Grad absinken. Tagsüber liegen die Temperaturen aber meistens zwischen 15 und 18 Grad. Gestern waren es gerade einmal 13 Grad, was eher eine Seltenheit ist.  Das nervige sind nicht die niedrigen Celsius Grade. Es ist der stete Regen, der die gefühlte Temperatur gewaltig absenkt. In den Regenpausen arbeitet Alessandro im Garten. Eigentlich war für heute Sonne angesagt, aber es regnet schon wieder, ein leichter Regen. Manchmal macht er Pausen. Dann stiefelt Alessandro los. Vor Tagen hat er angefangen zu mähen, Sträucher und Bäume auszuschneiden, verwelkte Palmblätter abzusägen und Pflanzen umzusetzen.  Mit dem  Bau unseres Zimmerls  s...

Penelope hat Hunger

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  Wildhuhn Penelope guckt zum Küchenfenster rein. Penelope ist fast schon ein Haustier. Nein, sie kommt nicht ins Haus, sie begnügt sich mit dem Garten rund herum. Sie ist unser Gartentier. Unser Garten ist ein Sammelsurium von Palmen, Bäumen voller Bromelien, Farnen und Philodendren, verschiedensten Sträuchern, Baumfarnen und üppig wachsenden Blattpflanzen, wie verschiedenen Helikonien, riesigen Friedenslilien und anderen Blumen. Auch eine weiß blühende Strauchrose und ein brasilianischer Holunder gehören zu dem Sammelsurium, das unsere einstige Waldlichtung von 4.000 Quadratmetern prägt.  Penelope ist eine Art Wildhuhn, das im Atlantischen Regenwald lebt, dem Regenwald, der sich entlang der Küste Brasilens in einem Streifen über das Gebirge hinweg vom Süden bis in den Norden erstreckt.  Penelope obscura, ein Wildhuhn des Atlan- tischen Regenwaldes. Das dort heimische Wildhuhn erinnert mich an Auerhühner, die ich als Jugendliche in den Chiemgauer Bergen bei der Baltz beo...

Zur Bambuspflege Bambussprossen essen

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Sprossen vom Riesenbambus, Dendrocalamus asper. Sehr lecker im Huhneintopf.  Jetzt hat unser Riesenbambus (Dendrocalamus asper) doch noch ein paar Sprossen hervor gebracht. Er ist spät dran. Etwa 15 Sprossen hat er gemacht. Vielleicht werden es noch mehr. Vergangene Woche waren es nur drei als ich nachgeschaut habe. Es können deshalb durchaus noch ein paar dazu kommen. Die Saison hat je gerade erst angefangen. Fünf der bisher 15 aufgegangenen Bambussprossen habe ich gestern geschnitten, um daraus Sprossen zum Essen zu machen. Das Schneiden der Sprossen dient übrigens nicht nur der Kulinarik. Der Horst wird damit auch gepflegt. Ich ernte Sprossen, die eng zusammenstehen oder auf der Seite zur Straße hin wachsen, wo sie später stören könnten. Mit weniger Sprossen, braucht der Horst auch weniger Kraft, und bleibt gesünder.  Es ist schon faszinierend, dass wir den Bambus sowohl zum Bauen verwenden , weil er hart wie Holz ist, und ihn trotzdem auch essen können, weil seine Sprosse...

Auch Hunde lachen

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Ich wollte nur ein Foto für Ute machen. Neben dem Aufgang haben wir vor Jahren eine Pflanzinsel angelegt. Dort wuchern Sumpflilien, Friedenslilie, Regenwald-Iris und Alpina schön langsam Treppe und Rampe zu. Momentam streckt die mit dem Ingwer verwandte Alpina ihre knallroten Blüten in die Höhe.  Jack Sparrow, der Straßenhund Als ich die Treppe hoch gehe, kommt mir Jack Sparrow entgegen. Jack ist ein ehemaliger Straßenhund. Wir haben ihn vor etwa eineinhalb Jahren am Waldweg gefunden. Dort hatte er sich unter einem Busch eingerollt. Spindeldürr und ängstlich lag er dort und rührte sich kaum. Irgendwer hatte ihn wohl einfach im Wald ausgesetzt und sich selbst überlassen. Zuerst haben wir ihn dort mit Wasser und Futter versorgt. Dann hatte er entschlossen, die Veranda des Wochenendhauses eines Nachbarn als neue Bleibe zu nutzen. Nachbar und wir haben ihn brav gefüttert, Wurm- und Antizeckenmittel verabreicht und ihn aufgepäppelt. Irgendwann haben wir ihn kastrieren lassen und bei uns...

Cambucá - Die göttliche Frucht

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Cambucá-Früchte, die gesunde Frucht aus dem Regenwald  Was eine leckere Frucht. Es muss eine der Lieblingsfrüchte der Götter sein. Cambucá heißt sie oder botanisch Plinia edulis.  Nein, ihr kennt sie mit Sicherheit nicht. Sie wird nicht kommerziell angebaut oder vertrieben und sie wächst nur hier an einem begrenzten Küstenabschnitt Brasiliens.  Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder über endemische Baumarten des Atlantischen Regenwaldes gestöbert, das heißt, Arten, die nur dort wachsen. Dabei bin ich auf Cambucá gestoßen oder Cambucazeiro, wie der Baum genannt wird. Ich habe ihn gleich auf meine Wunschliste gesetzt, die Liste der Baumarten, die ich bei uns noch pflanzen möchte. Es ist ein seltener Baum. Er wächst lediglich im Atlantischen Regenwald und dort nur entlang eines schmalen Streifens der südlichen Küste Brasiliens, etwa von São Paulo bis Santa Catarina. Unser Sítio liegt da genau mittendrin. Im Wald sind mir die Früchte bisher noch nicht aufgefallen. Aber bisher...

Der Bambus, ein Meister des schnellen Wachsens

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Die ersten Bambussprossen spitzen aus der Erde. Hier ein Spross des  Guadua chacoensis, eine in Südbrasilien heimische Bambusart, die wir bei uns gepflanzt haben. Endlich spitzen die ersten Bambussprossen heraus. Sie sind spät dran dieses Mal. Der Dendrocalamus (Riesenbambus) hat sonst schon immer Ende November, Anfang Dezember damit begonnen, seine Sprossen in die Höhe zu treiben. Diesen Sommer hat er erst Ende Januar damit angefangen. Auch der Guadua chacoensis, der im Süden Brasiliens heimisch ist, treibt erst seit Kurzem ein paar Sprossen durch die Erde.  Es hat viel geregnet in den vergangenen Monaten und war nicht wirklich so heiss, wie sonst. Vielleicht liegt die Verzögerung daran. Auch sind es nur wenige Sprossen, die da kommen. Während der Riesenbambus weit mehr als ein dutzend Sprossen pro Jahr hervorbringt, sind es dieses Jahr bis jetzt nur drei. Da werden wir keine zum Essen ernten, ausser, es kommen noch ein paar Nachzügler. Der einzige Bambus, der wie üblich Spro...