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Es werden Posts vom Oktober, 2007 angezeigt.
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Ein Opossum. Zu deutsch etwas unschön Beutelratte genannt. Es ist ein Marsupiai. Ja, so eins wie aus den französischen Comics. Da gab es das gelb-schwarz gefleckte Marsipulami, das mit seinem langen Schwanz immer alles mögliche angestellt hat. Unser Marsipulami stellt zum Glück nicht so viel an. Katze Lilli, unsere Jägerin, hat das Opossum-Baby angeschleppt. War ganz begeistert von ihrem neuen Spielzeug. Alessandro hat es ihr entrissen. Seit einer Woche päppeln wir jetzt ein Marsupilami auf mit der Hilfe einer Wärmeflasche und einer Spritze für die Nahrungsaufnahme. Opossum sind interessante Tiere. Wie Kängurus ziehen die Weibchen ihre Jungen in einem Beutel gross. Sie sind nachtaktiv, klettern in den Bäumen herum und fressen so ziemlich alles. Leider auch Abfall. Den hängen wir deshalb so auf, dass kein Opossum dran kommt. Die Leute nennen das Tier hier "raposa". Raposa ist aber eine Fuchsart und das Opossum heisst eigentlich "gambá", gehört zur Familie der "d

Strandgut

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In Ermangelung eines Grundstückes, auf dem wir jetzt eigentlich unser Häuschen bauen würden, verbringen wir die Tage mit so zeitfüllenden Dingen wie Strandspaziergängen, lesen von Texten und Büchern über Bambuskonstruktionen, verschicken von Bewerbungen und der Suche nach Geldquellen. Letzteres ist etwas schwierig, der Rest hingegen pures Vergnügen. Majestätisch streckt der "Men of war" seinen Schwellkörper auch dann noch in die Höhe, wenn er schon dem Tod geweiht ist. Diese Quallenart ist mir schon in Miami begegnet. Mit ihren Tentakeln können sie bei Surfern und Schwimmern Verbrennungen ähnliche Verletzungen hervorrufen. Die meisten Quallen, die sonst hier so angetrieben werden, sind eher farblos, rund wie Ufos und weniger gefährlich. Die Nachbarskinder haben neulich so eine heimgeschleppt, weil sie das "Gelee" so toll fanden. "Ist wie slimy", haben sie erklärt und mit ihren Fingern darauf herumgedrückt. Jetzt, im Frühling, gibt es jede Menge dieser klei

fotoshow und ökohaus

Nein, nein, ich bin nicht schon wieder ausgewandert. Irgendwie war nur ständig was los. Zuerst hat mich eine Grippe flachgestreckt, dann war ich in São Paulo und dann gab es ewig viel zu tun. In der Nähe von São Paulo habe ich an einem Kurs teilgenommen. Bioconstrucão. Biokonstruktion. Jetzt weiss ich, wie Häuser aus Bambus und einem Erdlehmgemisch gebaut werden, wie tropische Pflanzenkläranlagen aufgebaut sind, wie ich einen Sonnenkollektor aus leeren Colaflaschen basteln kann und überhaupt... Es war spannend. Ein buntgemischter Haufen von 30 Menschen - die sich 2 Klos geteilt haben - aus allen möglichen Bereichen. Zurückgekehrt bin ich mit ewig vielen Ideen für unser Häuschen und voller Enthusiamus. Jetzt fehlt nur noch das Grundstück... Hier könnt ihr euch die Fotos anschauen... http://terraverdefotos.spaces.live.com/
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Ein Schlitten. Mitten in Brasilien. Der stand etwas achtlos in einem Garten herum, der mit Stacheldrahtzaun bewehrt und von kläffenden Hunden bewacht ist. Gefunden haben wir das tolle Stück bei einem Ausflug nach Morretes. Wir sind eine historische Strasse entlang gefahren. Anhaia ihr Name. Sie wurde schon im 16. Jahrhundert von Jesuiten und Goldgräbern begangen, um von der Küste hinauf ins Gebirge und dann nach São Paulo zu gelangen. Entlang der Strasse, die eher einem besseren Feldweg gleicht, stehen auch noch ein paar uralte Häuser aus der Zeit der ersten Einwanderer. Begleitet wird die Strasse auch von einigen Schnappsbrennereien. Das ist eine der Brennereien. In dem Teil links wird Zuckerrohr hinein geschoben und mit Hilfe der Wasserkraft aus ihm ein Zuckersaft gepresst. Der wird dann zu Cachaça, Zuckerrohrschnapps, destiliert, der dann wiederum als Caipirinha oder sonstwie verköstigt wird. Je nachdem in welchen Fässern das Getränk reift ändert sich seine Farbe. Grün, gelb oder tr

Burma

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Sie sind schockierend, die Nachrichten und Bilder aus Burma. Ich weiß, nicht nur in Burma herrscht ein Militärsystem, werden kritische Äußerungen oder der Wunsch und das Recht nach einem Leben in Freiheit mit Gewalt unterdrückt, werden die Rechte der Menschen nach einem würdevollen Leben brutal verweigert oder nur wenigen Funktionären gewährt. Das Internet und die Vernetzung der Nachrichten geben uns viele Möglichkeiten. Wir können uns ein differenzierteres Bild von den Vorgängen in der Welt verschaffen. Verbunden damit ist aber auch eine Verantwortung. Können wir uns wirklich über alles Mögliche informieren und dann die Augen verschließen? Müssen wir uns dann nicht den Vorwurf der Colaborateure gefallen lassen. "Wenn ihr wusstet, was in den KZ's passierte, warum habt ihr dann nichts dagegen unternommen?" Was kann ich schon tun? Hier, tausende Kilometer weit weg von Burma. Ich, als einfache Hausfrau. Das müssen schon die Politiker regeln. Wirklich? Ich kann vielleicht nic