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Es werden Posts vom Dezember, 2005 angezeigt.

Mein erstes Waschbrett

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Mein erstes Waschbrett. Ist es nicht hübsch? Waschbretter fand ich schon immer faszinierend. Keine Ahnung, warum das so ist, aber es ist so. Als ich aufwuchs, gab es in unserem Nachbardorf zweimal im Jahr einen Flohmarkt. Da waren hin und wieder alte Waschbretter zu finden. Dann gab es noch Musikgruppen, die mit Löffeln auf den Brettern schabten, um den Rhythmus zu unterstreichen. In den siebziger und achtziger Jahren war das ziemlich in. Zum ersten Mal neue, ungebrauchte Waschbretter habe ich aber erst hier in Brasilien gesehen. Vielleicht gibt es sie auch irgendwo in Deutschland neu zu kaufen, aber nicht in ganz gewöhnlichen Supermärkten, wie das hier der Fall ist. Es gibt gleich mehrere Preisklassen. Die Luxusausführung ist aus Plastik und gleich in ein Becken eingearbeitet. Bei der Mittelklasse besteht die Reibefläche aus einem Metall. Die einfache Form ist aus verschiedenem Holz von Hand gefertigt. Bei meinem sind am Rand noch Markierungen zu sehen, die der Handwerker gemacht hat,

Weihnachtsfest mit Ameisenplage

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Mit einem Stromausfall am 22. nachts fing es an. Das ist nichts Ungewöhnliches. Es passiert öfter einmal, dass wir für ein paar Minuten auf die Moderne verzichten, wie es Alessandro ausdrückt. Im Dunkeln taste ich mich zum Küchenschrank, um Kerzen und Streichhölzer heraus zu ziehen. Es hat etwas Romantisches, so ein Stromausfall. Bei Meeresrauschen, Grillengezirpe und Kerzenlicht sitzen wir am Küchentisch, spielen Domino und stellen fest, dass Kerzen eine tolle Falle für fliegende Ameisen sind. Zu hunderten umschwirrten sie noch kurz zuvor die Küchenlampe. Alessandro hielt eine Schüssel gefüllt mit Wasser unter die Lampe und fing so die Hälfte von ihnen auf. Einen weiteren Teil erledigte ich mit dem Besen. Den kläglichen Rest überließen wir den Geckos und, wie wir jetzt feststellten, der Kerzenflamme, in der sie ruckzuck wegschnurzeln, wenn sie ihr zu Nahe kommen. Jetzt ist es friedlich und wir geniessen die warme Sommernacht. Nach einer halben Stunde geht das Licht wieder an. Was wir

Weihnachtsinspektion im Postamt

Wenn sie wollen, die Politiker, dann können sie ganz schnell ein Gesetz ändern. Vor einem Jahr noch bin ich mit meinen Weihnachtsgeschenken zur Post gegangen - unverpackt. Pakete, die ins Ausland gehen, mussten offen zur Post gebracht werden. Dort füllte dann der Angestellte gemeinsam mit mir die Deklaration für den Zoll aus, verschloss das Paket und ab ging die Post. Dann wurde das Gesetz geändert. Im April wurde ich wieder nach Hause geschickt, als ich mit einem offenen Päckchen bei der Post ankam. Ich sollte es daheim verschliessen und den Zollzettel selbst ausfüllen, war mir gesagt worden. Denn ab nun sei alles anders. Mit einem verschlossenen Paket bin ich am Montag zur Post gegangen. Das neue Gesetz schon völlig verinnerlicht. Indes kam alles anders. Nein, nein, meinte der Postbeamte, jetzt müsse das Paket wieder offen vorgelegt und von ihm der Inhalt und die Zolldeklaration kontrolliert werden. Jedes zehnte Paket wird ganz offiziell vom Zoll stichprobenartig geöffnet, um zu kont