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Es werden Posts vom September, 2006 angezeigt.

Problemlösung

Es ist schon interessant, wie sich manche Probleme von selbst lösen. Vor knapp zwei Wochen ist unser Kühlschrank in den Streik getreten. Ohne Kühlschrank geht nichts. Zumal wir theoretisch in einem subtropischen Land leben, in dem wiederum so um die 40 Millionen Menschen ganz ohne Kühlschrank auskommen. Wie die das machen, ist mir noch ein Rätsel. Ich dachte, der Kühlschrank ist hin, also lassen wir ihn schleunigst reparieren. Vor einem Jahr haben wir die gleiche Prozedur schon einmal durchgezogen. Damals haben wir noch 200 Reais für einen neuen Motor gezahlt. Jetzt wollten sie bei der Kühlschrankreparaturwerkstatt gleich 350 Reais, etwa 140 Euro. Für das doppelte gibt es schon neue Kühlschränke. Wir standen also vor der Wahl, die alte Klapperkiste mit ihren sommersprossenähnlichen Rostflecken reparieren zu lassen oder gleich einen neuen zu kaufen. Beides keine tollen Lösungen. Unser restliches Geld brauchen wir für die Investition in die Kioskbar. Ausserdem ist da ja auch noch der Aus
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Der Dekovorrat für unsere Kioskbar wächst. Damit ich noch mehr dieser Windlichter basteln kann, müssen wir die nächsten Wochen allerdings kräftig Tomatensuppe, Nudeln mit Tomatensoße, Tomatenrisotto und Ähnliches essen. Die Gläser, die den Tomatenextrakt enthalten, eignen sich prima als Windlichter. Nebenbei werde ich noch etliche Spaziergänge am Strand einlegen, um kleine Muscheln zu sammeln. Bisher war ich immer so begeistert von den größeren Exemplaren, weshalb nahezu ausschließlich diese in meinem Muschellager gelandet sind. Ein bißchen Zeit haben wir ja noch. Obwohl, es sind nur noch knapp vier Wochen bis zu unserem angepeilten Eröffnungstermin. Habe das Wochenende damit verbracht, im Internet nach Firmen zu suchen. Ein paar Dinge müssen wir ja anschaffen wie Gläser, Grill, einen Ofen für Pfannkuchen am Stil, Holz, Farbe, Spüle und nicht zu vergessen Servietten, Geschirrtücher und weiß nicht was noch. Für meine kleine Adressen- und Preisausbeute bin ich ewig rumgesurft. Mir tut de

Es ist Sommer

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Jippih, es gibt ihn noch, den Sommer. Gestern kam der Wärmeausbruch. 30 Grad. Seufz, tut das gut. Da geht es mir gleich wieder viel besser. Ich bin ganz schön abhängig vom Wetter. Ich gebe es zu. Bei 15 Grad im Haus erstarrt aber alles, meine Hände, mein Körper, mein Gehirn. Die Wärmeflasche, heisser Tee, Jacken und Wolldecke helfen da leider auch nicht viel. Manchmal macht es nicht einmal Spaß, unter die Bettdecke zu kriechen. Die hohe Luftfeuchtigkeit verwandelt sie leider nur zu oft in ein klammes Ding, das nicht gerade Wohlbefinden verbreitet. Alessandro nimmt das gelassen, wie es auch die meisten Südbrasilianer tun. Warum sie nichts dagegen unternehmen, ist mir ein Rätsel. Immerhin ist es die längere Zeit des Jahres äußerst kühl. Statt Heizungen oder einen Ofen bauen sie sich aber lieber für den Somer, der schon nach drei Monaten wieder um ist, einen Ventilator ein. Nicht einmal den gemauerten Grillplatz, der wie das Badezimmer zum Haus gehört, bauen sie an die Hauswand, wo er ein

Blumen, Kunst und Tanz

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Maxl, der Blumenwächter, passt auf, dass der Samen auch keimt, den ich in meinem aus einer Cola-Flasche gebastelten Treibhaus ausgesät habe. Es ist kalt. Sehr kalt. In ein paar südbrasilianischen Gegenden soll Schnee gefallen sein. Schneeflocken gab es hier nicht. Wir frieren trotzdem bei 14 Grad im Haus und nachts vielleicht acht oder zehn Grad. Nicht einmal die Sonne wärmt wirklich. Glühwein tut es. Den ganzen Tag Glühwein zu trinken freut die Leber nicht. Meinem Denkvermögen tut es auch nicht gut. Ich trinke Pfefferminztee, sitze in Wolljacke und Decke gehüllt, mit der Wärmeflasche bestückt vor dem Computer. Auch den Pflänzlein ist es zu kalt. Vor ein paar Tagen habe ich Blumen ausgesät. Damit sie auch aufgehen habe ich ein kleines Treibhaus gebastelt - aus einer Cola-Flasche. Nicht, dass es hier keine kleinen Tischtreibhäuschen gäbe. Die gibt es sicherlich irgendwo, in irgendwelchen Läden, in irgendwelchen Städten. Wir leben auf dem Land fernab einer großen Stadt. Hier ist ausserde

Blumen für den Kiosk

Habe heute Blumensamen gekauft. Schleierkraut, Cosmea und Lein, ROTER Lein. Knallroten Lein, wie er auf dem Samenpäckchen abgebildet ist, habe ich noch nie gesehen. Bin ja gespannt, ob er auch so rot sein wird. Die Blumen sollen einmal in kleinen Töpfen auf den Tischen unserer Kioskbar stehen. Die Cosmeen in Balkonkästen zwischen den Tischen. Kapuzinerkresse wäre auch nicht schlecht. Die könnte vom Dach des Kiosks herunter hängen. Wenn wir den Kiosk an die Seite des Restaurants bauen, könnten wir die Kapuzinerkresse vom Balkon aus gießen. Werde mir das morgen noch einmal ansehen. Der Anfang wäre also gemacht. Fehlt nur noch, den richtigen Platz für den Kiosk zu finden, ihn zu bauen, zu bestücken und die "Speise und Getränkekarte" auszutüfteln. Mir gefällt die Kioskidee zunehmend. Schade nur, dass es hier im Süden ist und nicht in Bahia. Naja, wer weiß. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas ganz anderes, wie Labbatú auch schon gemutmaßt hat. Achja, habe auch noch Samen für Mang

Rein oder raus aus dem Haus?

So, jetzt ist der 1. September rum und wir sind immer noch in unserem Häuschen. Die Vermieterin hat sich nicht mehr gerührt. Nicht einmal auf meine tausend Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter hat sie reagiert. Wahrscheinlich will sie, dass wir weiter in ihrem Häuschen zur Miete wohnen. Naja. Ich gehe einfach einmal davon aus. Mehr bleibt mir auch gar nicht übrig. Ich habe ja nicht einmal ihre Wohnadresse. Weiß lediglich, dass sie in der Pampa in der Nähe von Curitiba wohnt. Und ihre Telefonnummer, die nicht gerade äußerst hilfreich ist, habe ich. Was soll's? Versuche ich eben, ein wenig brasilianisch zu sein und das Problem einfach zu ignorieren. Von heute auf morgen auf die Straße setzen kann sie uns schließlich nicht.