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Es werden Posts vom Mai, 2006 angezeigt.

Fischerwerk

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Zuerst wird das Netz vorbereitet, am Strand ausgelegt, nochmal überprüft und dann wie eine Ziehharmonika Lage für Lage zusammen gerafft. Dann schnappt einer der Fischer das eine Ende des Netzes und ein anderer, das andere Ende. Der mit dem anderen Ende muss wasserfest sein, denn er darf ins Meer. Einer im Meer, einer am Strand, ziehen die Fischer das Netz Stück für Stück oft kilometerweit im seichten Uferwasser den Strand entlang. Manchmal erwischen sie dabei einige Fische, manchmal gehen sie aber auch leer aus. Der Ausgang häng von vielen Faktoren ab, nicht nur von der Jahreszeit, der Tageszeit, dem Mondstand und dem Geschick der Fischer, sondern oft auch vom Glück. So sie Glück haben, landen die Fische hier, in "Rubens Peixaria" oder in einer anderen Fischerei oder in der heimischen Bratpfanne. Gefischt wird natürlich noch mit anderen Methoden, mit Netzen, die mit dem Boot rausgefahren und mit Bojen markiert werden, mit Netzwürfen und leider auch mit Schleppnetzen. Die S
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Jetzt spinnt sie, werden sich vielleicht einige von euch denken. Eigentlich bin ich ja kein so großer Fan von Spinnen. Die hier fand ich trotzdem äußerst schön mit ihren gesprenkelten Beinen und den Hügeln am Körper. Ganz zu schweigen von ihrem tollen Netz. Bei "Netz" fallen mir noch die Fotos von den Fischern ein, die wir neulich am Strand gemacht haben. Das, was ihr da ganz hinten im Hintergrund zwischen den Bergen seht, ist Matinhos, eine kleine Stadt mit ca. 10.000 Einwohnern, die von den Touristen lebt. Die Touristen sind aber nur im Sommer da. Jetzt im Winter sind die Fischer die täglichen Strandgäste. Mehr über die Fischer gibt es morgen... Ach ja, da fällt mir noch ein: habe vorhin neue Texte auf meine Homepage in die Rubrik "Tagebuch" gestellt ( www.geschichten-archiv.de ).

Muttertag

Auch für uns, die wir keine Kinder haben, ist heute ein besonderer Tag - nur anders "besonders". Anders besonders deshalb, weil viele von uns heute ein bißchen Wehmut verspüren und ein wenig Schmerz über das, was uns versagt blieb. Ja, die meisten von uns, haben nicht freiwillig auf Kinder verzichtet, wie uns schnell von allen möglichen Seiten nachgesagt wird. Bei einigen waren es medizinische Gründe, bei anderen gesellschaftliche oder partnerschaftliche Gründe. Offizielle Statistiken darüber gibt es nicht. Die Mehrheit derjenigen Frauen, die keine Kinder haben, wollten keine - so glauben zumindest die meisten Politiker und Mütter. Nein, dem ist nicht so. Die Mehrheit von uns wollte Kinder. Von den Frauen, die ich kenne und die keine Kinder haben, sind 90 Prozent ungewollt kinderlos. Ja, wir werden gerne als Karrierefrauen abgestempelt, die selbst Schuld sind. In die Karriere haben wir uns aber auch deshalb gestürzt, eben weil wir keine Kinder hatten. Was blieb uns anderes üb

Über Flieger, Ballett und andere Künste

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Vergangenes Wochenende haben im österreichischen Salzburg die ersten weltweiten Papierfliegermeisterschaften stattgefunden. Jetzt mögt ihr denken, auf so eine Idee können ja nur die Österreicher kommen. Die Österreicher sind aber keineswegs die einzigen, die von der Kunst der Papierfliegerei begeistert sind. Das Fieber geht rund um den Erdball. So kam es, dass es im Hangar 7 in Salzburg zu einem multinationalen Treffen kam. Aus 49 Ländern waren die Luftikusse angereist, um in drei Tagen ihre Meister zu küren. Und die Meister, die kommen, leider (zumindest für die Österreicher) nicht aus der Alpenrepublik. Nein, nein. Ein junger Mann aus Kroatien holte sich einen der drei Titel. Jovica Kozlic faltete, warf und traf, das heißt sein Flieger traf erst nach knapp 40 Metern auf den Boden auf. Das war weit. Nicht ganz so weit wie der Weltrekord. Der liegt bei 58,82 Metern und stammt von einen Tony Fletch. Aber immerhin kein anderer in Salzburg schaffte diese lange Strecke des Kroaten und so s
Eigentlich hat das Justizministerium schon Ende August 2006 meine „Permanência“, mein Visum, genehmigt. Das gilt aber nicht, so lange ich nicht ins Fremdenregister eingetragen bin, hatte man mir bei der Policia Federal gesagt, der Bundespolizei. Daraufhin hatte ich gleich den Antrag für den Eintrag gestellt, die Staatsdiener mit tausenden Kopien von allen möglichen Papieren beglückt und beim Konsulat die Bestätigung angefordert, dass ich auch wirklich Deutsche bin. Im Oktober machte sich der Antrag dann auf Reisen. Seitdem warte ich, warte darauf, dass das Visum mit dem Eintrag ins Fremdenregister endlich als Visum anerkannt wird. Mein provisorisches Visum ist mittlerweile wieder einmal abgelaufen. Damit ist ein Besuch bei der Policia Federal angesagt. Das Gebäude, in dem diese sowie eine Abteilung des Landwirtschaftsministeriums untergebracht ist, sieht aus wie aus den 70er Jahren. In den 70ern gebaut, seitdem nie mehr etwas gemacht. Im linken Eck der Eingangshalle gibt es deshalb ein

Südbrasilianisches Strandleben

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Wenn das Meer Plankton zu Schaum schlägt, werden daraus Kunstberge. Wäre eine schöne Vorlage für ein Kirchenfenster. Bin ganz begeistert von den bunten Schaummosaiken am Strand. Habe schon eine Bildersammlung von ihnen angelegt. Als ich einige der Bilder später auf dem PC-Bildschirm anschaute, merkte ich, dass ich mich mit ihnen tausendfach verewigt habe, weil ich mich in jeder der bunten Blasen wiederspiegle. Nur gut, dass ich mit meinen tollen Verrenkungen nicht so leicht zu erkennen bin. Es ist nämlich gar nicht so einfach, die bunten Blasen auch bunt abzubilden und gleichzeitig keinen Schatten auf den Schaum zu werfen. Also habe ich mich gebogen, gerenkt und gestreckt, bis ich endlich die richtige Stellung traf. Sah bestimmt toll aus. Nach mir hat ein alter Mann dann ganz interessiert in den Schaum geschaut, um zu sehen, was ich da fotografiert habe. Denkt jetzt wahrscheinlich: "Die spinnen, die Touris..." So schön im Tod. Für ein sterbenskrankes Kind hatte Elisabeth Küb