Servus nachad und auf Wiedersehn: 2014

Es war doch ein sehr interessantes Jahr, das Jahr 2014. 

  • Veränderte Sichtweisen
    Angefangen hat es mit veränderten Sichtweisen. Plötzlich sind viele Dinge riesengroß erschienen, die vorher winzig und klein. Dass es so einen großen Unterschied machen könnte, die Welt durch eine Brille zu sehen, hätte ich mir auch nicht gedacht. Jetzt sehe ich sie wieder, die Pickel, Mitesser und auch die Ameisen und ich erkenne wieder die Menschen, die mir so in der Stadt begegnen, wenn ich mal unser Paradies verlasse.
  • Die Welt mitten im Regenwaldhäuschen 
    Der Anfang des Jahres hatte es noch mehr in sich. Für ein paar Wochen haben wir mit Geraldos Besuch alte WG-Zeiten wieder aufleben lassen. Geraldo war es auch, der uns die Welt ins Regenwaldhäuslein gebracht hat. Er hat für uns ein einzigartiges System ausgetüftelt, das dem Telefonieren hoch oben im Wald ein Ende bereitet hat. Statt mit den Armen um uns zu schlagen, um Blutmückenattacken abzuwehren, sitzen wir nun im Haus, wenn wir telefonieren. Damit nicht genug, Antenne und Telefon empfangen die Wellen des weltweiten Webs, zaubern die tollsten Dinge des Internets auf unseren Laptop-Bildschirm. Mit etwas Geduld öffnet die 50 Kbs-Verbindung sogar hin und wieder Bilder, die vom anderen Ende des Planeten kommen und ich kann nun von daheim aus arbeiten.
  • Gekrönte Weißwürstl
    Der Osterhase hat uns die Edith gebracht und sie hat dafür gesorgt, dass der Alessandro seine ersten Weißwürstl in seinem Leben voller Genuß verspeist hat, gekrönt von einem Händlmeiersenf. Museumsbesuche, Passionsspiele,  Ausflüge waren angesagt und es gab jede Menge Auftrieb von ihr für unsere Projekte.
  • Meisterschaft der Tore
    Dann die Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Eigentorauftakt der Brasilianer gegen Kroatien, dem einzigartigen Tor des fliegenden Holländers van Persie und den Sieben auf einen Streich. Die 7:1 Niederlage hatte die Feierstimmung ein wenig getrübt, doch die Brasilianer haben sich mit der Löw-Elf schnell wieder versöhnt. Als diese ihren Fußball-Erzfeind Argentinien in die Schranken verwies, wurde kurzerhand mit den Deutschen der Titel gefeiert. Vergessen werden sie den Torregen indes nicht so schnell, der hat sich tief ins Netz eingegraben.
  • Gewachsenes Haus
    Gewachsen ist unser Häuschen. Der kühlere und dieses Mal seltsamerweise trocknere Winter hat ein wenig mitgeholfen. Wir haben rundherum einen Rundgang betoniert, die Wände innen und außen verputzt und uns im Kopfzerbrechen geübt. Letzteres war notwendig, um herauszufinden, wie sich so ein hölzener Türstock so einsetzen lässt, dass nachher alles im rechten Winkel und im Lot ist. Unsere Pflanzenkläranlage ist ans Netz gegangen und blüht und gedeiht prächtig. Das haben auch unsere Obstbäumchen getan, die uns mit einer reichen Ernte an Orangen, Zitronen, Araça-pera und anderen Früchten versorgt haben.
  • Tierische Erlebnisse
    Dann brach unser Frühjahr herein und mit ihm spannende Zeiten. Begegnungen mit Schlangen, Riesenechsen und Gürteltieren standen auf dem Programm.
  • Endlich Regen im Regenwald
    Später hat der Sommeranfang der langen Trockenheit und der ständigen Leere in unserem Brunnen ein Ende bereitet. Endlich gibt es wieder den nachmittäglichen Regen, so wie sich das im Regenwald gehört. Endlich haben wir auch erreicht, dass wir uns an die öffentliche Trinkwasserversorgung anschließen dürfen. Mit dem Graben des Grabens haben wir schon begonnen.


Das war 2014 in aller Kürze hier am Rande des Regenwaldes.

Jetzt sind wir auf 2015 gespannt, für das wir etliche Pläne haben. 
Über deren Verwirklichung werdet ihr nach und nach hier lesen. 

Jetzt werden wir uns erst einmal unseren Rutsch-Vorbereitungen widmen und alles für das Lagerfeuer vorbereiten, auf dem wir später gemütlich ein wenig grillen werden.

Der Sekt ist schon kalt gestellt.

2015 kann kommen.

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