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Es werden Posts vom Oktober, 2008 angezeigt.

Bambus im Handy und vor der Maus

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Ist das nicht ein tolles Orange? Einmal mit Urucum und Leinöl behandelt gibt eher ein gelb-orange ähnlich dem "Indian yellow". Beim zweiten Mal wird es dann toll-orange. Nur gegen den Schimmel habe ich noch nichts gefunden. Derzeit sind mal wieder 100 Prozent Luftfeuchte, da schimmelt auch der getrocknete und behandelte Bambus. Überhaupt schimmelt alles: Schuhe, Schränke und sogar CDs. Nur das Holzregal, das ich mit Chemie (Hydronort, eine Art Bootslack) eingelassen habe, ist Schimmelfrei. Unser neues Handy. Das alte, das immerhin acht Jahre auf den Buckel hatte, hat seinen Dienst eingestellt. Das neue wurde gleich mit dem Hintergrundbild mitgeliefert. Es ist ein Bambushain in Kyoto. Ich habe das Foto einmal im Internet auf einer deutschen Site entdeckt und war ganz begeistert. Ob der Fotograf weiss, dass Motorola sein Foto als Hintergrundbild benutzt? Das Handy brauchen wir, weil wir ja keinen Telefonanschluss auf unserem Grundstück haben und angesichts der Installationskos
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Leinöl mit Urucum, zwei Stunden lang im Wasserbad erhitzt. Sieht aus wie Johanniskrautöl. Soll sogar auch die Wundheilung fördern - abgesehen davon, dass es alles orange färbt. Habe es schon ausprobiert, den Bambus mit Schleifpapier aufgerauht und mit dem Öl eingerieben. Ist super schön geworden. Fotos vom Ergebnis werde ich die nächsten Tage einstellen. Blumen in Bambusrohr - Liebeserklärung zum Frühstück... Ein riesen Paket von meiner Ma ist eingetroffen, was dazu geführt hat, dass das Chaos in unserer Küche noch grösser und ich zur Indianerin wurde... Das tolle ist, es soll noch ein Paket kommen. Dieses mal von der Erika. Schade, dass es derzeit so viel regnet, das verzögert die Zustellung ein wenig. Aber wer weiss, vielleicht kommt ja am Dienstag die Sonne raus und das Packerl an... Ist die nicht toll geworden? Das ist Alessandros Bambuslampe. Das Grüne drinnen ist ein in Öl getränktes Origami-Papier (ja, Sabine, das von dir, ich habe einen potentiellen Kranich geopfert...). Das Pa
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"Jetzt brauche ich nur noch Urucum", sage ich zu Re. Sie heisst eigentlich Rechelaine (gesprochen Rescheleine), aber alle nennen sie Re, gesprochen "He". Re ist eine unserer Nachbarinnen. Sie erinnert mich ein wenig an meine Rosina aus der Heimat. Beide sind sehr bodenständig und bergen riesige Schätze von Wissen, das die meisten von uns nur noch aus Büchern oder Dokumentarfilmen kennen. "Ha", sagt Re, "ich weiss wo ein Strauch wächst. Da auf dem Grundstück neben dem Japaner." Schon stapfen wir gemeinsam Richtung Japaner. Da steht er der Strauch. Hat sogar einige Samenkapseln, die schon aufgeplatzt sind. Später gehen Alessandro und ich noch einmal hin, um ein paar Samenkapseln zu ernten. Gross ist die Ausbeute nicht. Für den Anfang reicht es jedoch. Vorerst will ich ja nur einmal ausprobieren, was für Farbe sich damit herstellen lässt und wie ich diese auf dem Bambus verwenden kann. Gemeinsam mit Katze Sissi puhle ich die Samen aus den Kapseln. S

Herantasten

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Irgendwann einmal soll uns die Tulpe den Weg ins Haus leuchten... Bei Tageslicht besehen, sieht sie so aus: Fast ist sie fertig, unsere erste Bambusleuchte. Mein Lehrstück. Die Arbeit mit ihr hat mich gelehrt, dass der Bambus tatsächlich kein Holz ist. Holz lässt sich einfacher beschnitzen. Nein, die Aussage stimmt nicht wirklich. Wahrscheinlich ist das Beschnitzen von Bambus auch ganz einfach, wenn ich erst einmal seine Eigenarten besser kenne. Bei Holz weiss ich, Astgabeln, Einlagerungen, Wurzeln, da bricht das Holz rundherum. Beim Bambus kommt es indes schnell zu Rissen, wenn ich vertikal schnitze. Er ist ein wenig spröde. Fast so wie Ulmenholz. Vertikal schnitzend flutscht das Messer besser. Da muss ich also doppelt aufpassen, dass es keine Risse gibt. Bearbeite ich den Bambus in noch grünem Zustand, brauche ich weniger Kraft, als wenn er schon fast trocken ist. Das hat jedoch den Nachteil, dass sich schlankere Zwischenstücke später beim Trocknen in irgendeine Richtung verbiegen. A

Rätselraten

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Ursel, hast du keine Ahnung, wie der Baum heissen könnte? Hier bekomme ich immer die gleiche Antwort: "den kennt keiner." Ich habe nicht einmal heraus bekommen, ob die Knäuel Früchte oder Blütenknospen sind. Sie hängen einfach zu hoch für mich Zwerggestalt. Ich werde das Ganze wohl noch ein bisschen weiter beobachten müssen... Bayerischer Blockmalz. War im Paket von Sabine. Hat in Brasilien aber keine allzu grosse Halbwertszeit erlebt. Zwischen Päckchen öffnen, Tüte aufmachen und leere Tüte wegwerfen, sind wohl nicht einmal zwei Stunden vergangen. Doch, zwei Stückchen habe ich schon abbekommen. Der Rest landete einer nach dem anderen im Schleckermaul meines Süssen - der ja eigentlich nichts Süsses mag, wie er betont, wenn er danach gefragt wird. Die Kommunalwahlen sind zum Glück vorbei. Heute war es wieder herrlich still im Viertel. Ganz ungewohnt, nicht von dröhnenden Stimmen geweckt zu werden, die aus den Lautsprechern vorbeifahrender Autos blärren. Plötzlich war das Rausch

Nächtliches Spektakel

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Mit viel Rauch und einem Feuerwerk wurde es angekündigt, das nächtliche Wahlspektakel. Am Nachmichttag sind Gruppen von Fahnen tragenden Männer und Frauen durchs Viertel gezogen, haben Zettel verteilt und jedem erzählt, dass es am Abend eine Wahlveranstaltung gibt. Dann haben sie die Strasse abgesperrt, ein Plastikplanenzelt aufgebaut und Luftballons aufgeblasen, sind hupend durch die Gegend gefahren bis es endlich dunkel wurde. Nur ein paar Minuten herrschte Stille, schon ging das Geböller los. Eine halbe Stunde lang liessen sie Feuerwerkskörper knallen, um den nahenden Beginn der Veranstaltung kund zu tun. Hinter dem Zelt ist ein Parkplatz entstanden. Nicht, dass die Menschen aus dem Viertel, dort ihre Autos abgestellt hätten. Die meisten Anwohner besitzen ja nicht einmal ein Auto. Nein, die Wagen stammten alle von den Stadtratskandidaten und deren Begleiter, Familie, Freunde, Parteigönner. Fahnen wurden geschwenkt, Wahlschlager gespielt mit so tollen Texten wie "Ich hätte gerne

Frühlingsbesuch

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Der Frühling ist ausgebrochen. Da kommt allerlei Getier aus den Erdlöchern und sonstigen Verstecken gekrochen. Im vergangenen Jahr, waren die Eidechsen noch kleiner. Der hier war indes riesig. Allein sein Körper war grösser als mein Unterarm und um einiges dicker dazu, fast so dick wie eine Milchkanne. Ich schätze mal, dass er mit Schwanz mindestens 80 Zentimeter schafft. Das Massband anlegen, tat ich jedoch nicht, das sollen mal die Biologen machen. Er hatte sich an die Gartenmauer angepirscht. Sein Ziel: Bandito. Bandito ist einer der kleinen Kater, die uns eine Strassenkatze freundlicherweise zur Aufzucht mitten an meinem Waschplatz hinterlassen hat. Bandito dachte, er sieht verkehrt. So ein Viech hatte er noch nie gesehen. Dass es dann auch noch versucht hat, ihn anzuspringen, gar zu beissen oder zu verschlingen, hat ihn zu tiefst erschreckt. Hunde kennt er ja. Da weiss er schon, dass er einen Buckel machen muss und sie mit einer Krallenwatsch'n auf die Nase verscheuchen kann.