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Es werden Posts vom August, 2016 angezeigt.

Frühlingsboten unterwegs: Riesenechse und Waschbären

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Riesenechse "Teiu" kündigt Winterende an Der Frühling kommt. Alessandro hat heute den ersten Teiu gesehen. Die Riesenechsen igeln sich den Winter über in Erdhöhlen ein. Erst wenn die Nächte wieder wärmer werden, kommen sie tagsüber raus. Warum die Nacht ausschlaggebend ist, weiß ich nicht. In den acht Jahren, in denen ich Temperatur, Wetter und Tierereignisse aufzeichne, haben wir aber festgestellt, dass es nichts nützt, wenn nur tagsüber Temperaturen von über 20 Grad verzeichnet werden. Solange es auch nachts nur unter 18 Grad hat, ziehen die Teius ihre warme Höhle dem täglichen Ausgang vor. Der "Mão pelada" (Procyon cancrivorus) scheint mit kühlem Wetter keine Probleme zu haben. Seine Spuren haben wir vor ein paar Tagen am Rande des nachbarlichen Fischteiches entdeckt. Wahrscheinlich hat er sich da des nächstens an den vollgedeckten Tisch gesetzt. Auf seinem Speiseplan stehen schließlich Fische, Frösche, Krustentiere, Samen und Früchte. Die Frösche quaken do

Bambussäbeln

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Habe den herrlichen Wintertag mit seinen 25 Grad und Sonne genutzt und draußen im Schatten der Bäume gearbeitet. Umgesägten Bambus ausgeastet, klein geschnitten und glatt gesäubert. Morgen werde ich wahrscheinlich meinen Muskelkater ein wenig mit Arnika- und Rosmarinöl pflegen. Meine Muskeln in Beine, Armen, Rücken spüre ich schon jetzt. Kein Problem. Es ist angenehm, den Körper zu spüren. Zu wissen, dass er immer noch Einiges leisten kann, tut gut. Morgen werde ich die Bambusstücke zerteilen. Es sollen Übertöpfe daraus entstehen. Carol will sie für ihre Palmen und ihre Freundin will auch noch fünf. Wahrscheinlich werden wir noch ein-zwei Stangen vom Bambusa vulgaris umschneiden müssen. Der ist zu unserer Freude endlich erntereif. In den Büchern steht, dass er nach drei bis fünf Jahren schon Stangen liefert. Das stimmt so nicht ganz. In Wirklichkeit sind es sechs bis acht Jahre. Die ersten wenigen Sprossen entwickeln sich zu dünneren Stangen. Erst nach drei oder vier Jahren wac

Rohrbruch der x-te

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Irgendwo plätschert es idyllisch vor sich hin. Bilder von einem kleinen Wasserfall steigen in mir auf. Dann gesellt sich das von dem Zimmerbrunnen dazu, den mir meine Ma mal aus Ton gebastelt hat. Während ich so den gerade umgesägten Bambus ausaste, genieße ich das Geräusch des Wasserfallbrunnens. Stopp. Wir haben keinen Plätscherbrunnen und es ist auch kein Wasserfall in der Nähe. Dann ganz langsam kriecht die Gewissheit vom vollen Wasserreservoir in meine Gedanken. Also lass ich alles stehen und liegen, laufe zum Haus und drehe den Haupthahn zu. Ich schnappe mir einen Kübel und laufe ums Haus herum, um ihn unter den Überlauf zu stellen und das Wasser aufzufangen. Aber da ist alles trocken. Eigentlich müsste es da doch plätschern. Wenn das Reservoir voll ist, ergießt sich der Überschuß normalerweise über das Überlaufrohr. Nur dieses Mal nicht. Mist. Wo  kommt das Plätschern her? Nein, es wird doch nicht schon wieder das Rohr über dem Bad geplatzt sein? Kurz später stehe ich im

Rio 2016 mit Hindernissen

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Olympische Ringe mit Pflanzen aus unserem Regenwald Wir schlängeln uns herum, um die "Obstáculos". Schwupp kommt schon wieder eins.  Kaum stehen die Fußballer auf dem "campo" macht es plopp und wir versinken in der Dunkelheit. Der Sturm des Kerzenturms beginnt. Zack gibt es eins gegen das Schienbein. Die Bank ist im Weg gestanden. Rums fällt all der Krimskram aus dem kleinen Regal, auf dem das Telefon steht und das irgendwo in seinen Fächern die jetzt so dringend notwendigen Kerzen beherbergt.  Wir finden sie und als Belohnung bekommen wir kurz nach dem Anzünden der alternativen Lichtquelle wieder Strom ins Haus.  Die Seleção spielt immer noch so völlig lustlos vor sich hin. Viel haben wir nicht verpasst, Tor ist ja auch keins gefallen.  Wir schaffen es sogar, die Pause zwischen den Halbzeiten ganz ohne Stromausfall zu verfolgen. Bevor es wieder Dunkel geworden ist, habenwir  so Wichtiges wie Werbung gesehen und die enttäuschten Kommentare der

Wir olympiadeln

Jetzt hat sie angefangen, die Olympiade. Zwei Tage vor der eigentlichen Eröffnung hat der Frauenfußball den Auftakt gegeben. Schön haben sie gespielt, die Fußball-Mädels Brasiliens. Und ich darf darüber schreiben. Da kommt auch schon das erste Dilemma: FrauenMANNschaft. Warum heißt es eigentlich "FrauenMANNschaft"? Wenn die Männer spielen sagt ja auch keiner "HerrenMANNschaft". Ich hätte ja auch die "Frauenelf" schreiben können. Aber das hört sich an wie Elfen. Passt nicht wirklich zum Fußball. Obwohl, wenn jemand schreibt, "die Löw-Elf" denkt ja auch keiner an tanzende Elfen. Team?  "Das Team der Marta", der Brasilianerin, die fünfmal zur besten Fußballerin der Welt gekürt worden ist. Geht auch nicht. Bei Team steigen Bilder von einer Arbeitsgruppe in mir auf, die irgendwo mit geschniegelten Anzügen in gläsernen Sälen herumsitzt. Ja Herrschaftzeiten, dann bleibt ja nur noch die FrauenMANNschaft, wo doch die Männer da gar nich