Posts

Es werden Posts vom Februar, 2022 angezeigt.

Wespen surren zur Abkühlung

 37,2 Grad im Schatten. Das ist selbst den Wespen zu heiss,ndie sich im Bambus, der das Vordach unseres Hauses trägt einquartiert haben. Im Rasetempo schlagen sie am Nesteingang mit ihren Flügeln, fächeln ihrer Brut ein wenig kühle Luft zu. Im Hohlraum des Bambus schwillt das Surren ihres Flügelschlags an, wird zum Huuhuuu, als würde ein Wind durch ein offen stehendes Haus sausen. Im Haus surrt der Ventilator, wirft warme Luft um sich. Gegen die Hitze kommt er nicht an. Ich würde mich jetzt gerne zwischen Bier und Käse in den Kühlschrank setzen. Schade, dass ich dazu zu gross bin.

Die ersten Bienen sind in die Falle gegangen

Bild
Im "Giganten" aufgestellte Bienenfalle Jippih. Die ersten Bienen sind in die Falle gegangen.  Alessandro hat sie entdeckt, als er einen unserer im Wald angelegten Wege von heruntergestürzten Ästen und Aufwuchs befreit hat. Ich bin gleich die anderen Fallen abgelaufen, die wir im Wald für die stachellosen Bienen aufgehängt haben. Die anderen haben den hier heimischen Bienen aber nicht so gut gefallen. Sie sind noch leer. Nur die eine, am "Giganten", die hat funktioniert.  Der Gigante war mal ein stattlicher Baum. Mindestens zwei Personen waren notwendig, um seinen Umfang zu messen. Am Fuß hatte er einen großen Hohlraum, wie eine eingebaute Höhle. Bei einem der Unwetter ist aber ein Teil von ihm umgebrochen. Beim Umfallen hat er noch andere Bäume mit sich gerissen und so für eine kleine Lichtung gesorgt. Die ist mittlerweile aber schon wieder am Zuwachsen.  Dort, wo sich der Gigante früher in drei Stämme gegabelt hat, sind jetzt nur noch zwei übrig. In die Zweier-Gab

Nachmittagsgewitter verbannt uns ins Haus

Bild
Heute ist wieder so ein Tag, an dem nichts vorwärts geht.  Schon am Morgen hat das Termometer beinahe 30 Grad erklettert. Gegen elf sind es 32 Grad. Dann wird es dunkel, zieht das Sommergewitter auf, grollt es in der Ferne. Wir ziehen uns ins Haus zurück. Jetzt ist es zu gefährlich, draussen zu arbeiten. Blitze schlagen immer wieder in unserer Nähe ein. Beim Nachbarn hat es zweimal den Motor seines elektrischen Tores erwischt. Bei uns waren es bisher nur Bäume. Brasilien ist das Land der Blitze. Etwa 80.000 sind es durchschnittlich im Jahr. 2020 und 2021 waren es über 100.000. Laut dem brasilianischen Raumforschungsinstitut Inpe sterben in Brasilien jährlich im Durchschnitt 110 Menschen durch die elektrischen Entladungen der Atmosphäre.  Also warten wir drinnen, bis wieder alles vorbei ist, Alessandro wieder weiter die Reste des geschnittenen Bambus auf dem Kompost entsorgen und ich Bretter für die Türen der Schrankwand schneiden kann. Nur Gockel Anton, der stört sich nicht am lautstar

Vulkanhimmel

Bild
Jetzt ist er wieder normal, der Himmel. Die vergangenen Tage tauchte das Abendlicht alles in ein gelb-rosa. Es sah beinahe so aus, als hätten wir mitten im Regenwald wie in den brasilianischen Megametropolen Smog. War es aber nicht. In den Abendnachrichten hieß es schon vor zwei-drei Wochen, dass Staubpartikel vom Vulkanausbruch bei Tonga im 12.000 Kilometer entfernten Ozeanien den Himmel von Espírito Santo bunt färben würden.  Die Reise des Staubs vom nördlicheren Espírito Santo bis zu uns in den Süden hat dann wohl noch ein bisschen gedauert. Angekommen, hat er dann aber über Tage hinweg für diesen seltsamen gelb-rosanen Himmel gesorgt. Selbst an Regentagen, waren die Wolken gelblich. Jetzt ist er weitergezogen, der Vulkanstaub.  

Gottesanbeterin auf der Flucht vor neugierigem Mensch

Bild
Hi Leute, hier bin ich, die Gottesanbeterin aus dem Regenwald, der Gattung Stagmatoptera Irgendwie versorgt mich die Natur gerade mit Religion und so. Zuerst Ora pro nobis (bete für uns) und jetzt eine Gottesanbeterin. Das passt doch wunderbar zusammen. Entdeckt habe ich die etwa acht Zentimeter große Gottesanbeterin auf einer Bromelie im Garten, die unter dem Teppich wächst, den die Kletterpflanze Ora pro nobis auf unserem Guavenbaum bildet. Sie saß nicht still. Sie hat sich langsam wippend nach vorne getastet, als würde sie erst ausprobieren wollen, ob der Untergrund auch wirklich standhält, um dann flugs diesem Mensch mit dem auf sie gerichteten Handy in der Hand zu entfliehen. Ich habe sie aber doch erwischt, zumindest fotomäßig.  Kleinere Gottesanbeterinnen habe ich bei uns im Regenwald schon öfter gesehen. Eine so große, wie die auf dem Foto, ist für mich aber ein seltener Anblick. Dabei ist sie noch ein Jungtier, wie ich über iNaturalist  erfahren habe, dieser wunderbaren Plattf

Ora pro nobis - Bete für uns

Bild
Ora pro nobis - Bete für uns. Nein, ich bin nicht auf einmal religiös geworden. Ora pro nobis ist eine in Brasilien heimische Kletterpflanze, deren Blätter und Früchte eßbar sind. Es ist das erste Mal, dass unsere geblüht hat. Jahrelang habe ich gewartet, um die Blüte der Ora-Pro-Nobis in natura zu sehen. Vor sieben oder acht Jahren hatte ich einen Steckling am Fuß des neben dem Hundeschloss stehenden Guavenbaumes in die Erde gesteckt. Mit der Zeit hat er alles erklettert, Guavenbaum, Araça-Baum und sogar unser Dach, ohne dass wir ihm viel Beachtung geschenkt haben.  Dann waren sie da, die Blüten. Vor zwei bis drei Wochen habe ich an ihren jungen Seitentrieben zwischen ausgestreckten Hochblättern steckende winzige Knospen entdeckt. Jeden Tag habe ich sie inspiziert. Sie schienen sich aber nicht wirklich zu verändern. Dann war sie plötzlich da, die Blüte, als hätte sie ein innerer Zauber erweckt.  Was für eine Pracht. Alle Knospen haben sich gleichzeitig geöffnet und einen weiß-gelben T