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Es werden Posts vom Dezember, 2015 angezeigt.

Gespannte Wasserschlange

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Der erste Sonnentag seit Wochen. Da hält es keinen im Haus. Samstag und Sonnentag noch dazu. Cida und ihre Tochter Renate haben die Regenpause genutzt und sind zu uns herüber gewandert. Kaum haben sie sich auf die Holzbank gesetzt, beginnt Schäferhündin Hanna ein Spektakel, hüpft aufgeregt hin und her, bellt, knurrt, wirft ihren Futternapf um und lässt sich durch nichts beruhigen. Cobra d'água, eine ungiftige Wasserschlange, die im Gehölz nach Nahrung sucht Alessandro sieht als Erster den Grund für das Spektakel. Vor dem Zwinger starren Fraxola, Flocke und Valentini ihren Katzenkollegen Momo an. Mit dem Schwanz einer Schlange im Mäulchen und den in den Schlamm gespreizten Beinen versucht er, eine Cobra d'água am Fliehen zu hindern. Hanna würdigt die Schlange keines Blickes. Sie bellt gegen Momo an, der nach ihrem Geschmack ihrem Zwinger viel zu nahe gekommen ist. Die Cobra d'água ringelt sich um den Maschendraht des Zwingers, um Momo zu entkommen. Der bietet all se

Orchideen im Bambus-Blumenkasten

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Milena hat Orchideen gesammelt. Sie studiert Biologie und hat gerade ihre Liebe zu diesen Blumen entdeckt. Am Ende des Tages sagt sie, "darf ich die bei dir lassen?". Eigentlich wollte sie die Sammlung mit nach Hause nehmen und dort ein kleines Orchideum anlegen. Jetzt ist sie aber nur noch müde von ihrem Ausflug in den Regenwald. Aus einem Bambusrest und Holzresten baue ich ihr einen Blumenkasten, fülle ihn mit Rinde, Holzstücken und Moos und setze ihre Orchideen hinein. Bin ja gespannt, wann sie ihren Orchideen-Kasten abholen kommt. In unserem Regenwald wachsen etliche Orchideen. Die meisten halten sich mit ihren Wurzeln an Baumstämmen und Ästen fest. Da sie keine Schmarotzer sind, schädigt das die Bäume nicht wirklich. Manchmal beherbergt ein Ast allerdings so viele Aufsitzerpflanzen, dass die Fracht zu schwer wird und er abbricht. Vor allem, wenn sie vom Regen nass getränkt sind, krachen immer wieder Äste mit Orchideen und Bromelien herunter. Dann ziehe ich los, mach

Lebende Bio-Laterne

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Als wir noch keinen Strom hatten, kam Felipe auf die Idee, Glühwürmchen zu fangen. In einem leeren Gurkenglas hat er zwei der Käfer eingeschlossen und sie mir stolz entgegen gehalten. Felipe war damals neun Jahre alt und ganz verliebt in die verheißungsvolle Wildnis der chácara seiner Eltern. Die liegt neben unserer, etwa 200 Meter den Waldweg entlang. Seine Eltern hatten die Bretter eines demolierten Holzhauses geschenkt bekommen und daraus ein kleines Hüttchen gezimmert. Dort verbrachten sie so manches Wochenende Fruchtbäume pflanzend und vor dem Hüttchen auf einem Lagerfeuer Essen brutzelnd, während Felipe auf Erkundungstour ging. Bei Einsetzen der Dunkelheit zogen die zwischen Gebüsch und Bäumen fliegenden und tanzenden Lichtpunkte seine Aufmerksamkeit an. In unserem Regenwald gibt es verschiedene Glühwürmchenarten. Vagalumes werden sie genannt. Ihre Leuchtkraft ist beachtlich. Felipe überlegte nicht zweimal und machte sich auf, um Vagalumes für seine Bio-Laterne zu fangen. Die

Blühender Bambus

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Blüte eines in der Mata Atlântica wild wachsenden Bambus Jedes Jahr wieder blüht unser "wilder" Bambus. Er wächst bei uns im Unterholz des Atlantischen Regenwaldes. Anders als die meisten Bambusarten lagert er kein Lignin ein. Seine Stengel oder Stämme sind deshalb nicht hart. Trotzdem erreicht er eine Höhe von bis zu drei Metern. Besonders kräftig wächst er in kleinen Horsten am Wegesrand, dort, wo er ständig geschnitten wird. Wenn er blüht ähnelt er dem Schilfgras. Meistens weisen seine Rispen gleichzeitig Blüten und Samen auf. Die Samen sind nur 3 Millimeter groß. Wie er heißt, weiß ich noch nicht. Bisher hat mir keiner seinen Namen verraten können... Morgentau an einer Bambus-Blütenrispe, die die meisten  ihrer Samen schon abgeworfen hat

Regenwandel

November: 30 Tage und an allen hat es geregnet, mal mehr, mal weniger, aber immer gab es Niederschlag. 332 Millimeter in einem Monat, dessen Mittel in den vergangenen 30 Jahren bei 188,6 mm liegt. Immerhin kam auch fünfmal die Sonne raus. Die hat gleich für Hitze und in Folge Gewitter gesorgt. Bis auf 38 Grad ist am 18. November die Temperatur geklettert. Am Abend hat es heftig gewittert. 2013 waren es an einem Tag Mitte November ebenso 38 Grad. Also nicht so unnormal. Allerdings hat es bisher noch nie den ganzen November hin durchgeregnet. Wie war das mit dem Klimawandel? Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre hat der "Club of Rome" bereits ein Kompendium dazu herausgegeben.  Damals wurden die Wissenschaftler belächelt, die von einem möglichen Wandel des Klimas und der Erhöhung der Durchschnittstemperaturen sprachen. Heute ist ihr Szenario längst überholt worden. Das ändert aber auch nicht viel daran, dass die sogenannten Entwicklungsländer, sich erst einmal richtig entwic