Über Flieger, Ballett und andere Künste

Vergangenes Wochenende haben im österreichischen Salzburg die ersten weltweiten Papierfliegermeisterschaften stattgefunden. Jetzt mögt ihr denken, auf so eine Idee können ja nur die Österreicher kommen. Die Österreicher sind aber keineswegs die einzigen, die von der Kunst der Papierfliegerei begeistert sind. Das Fieber geht rund um den Erdball. So kam es, dass es im Hangar 7 in Salzburg zu einem multinationalen Treffen kam. Aus 49 Ländern waren die Luftikusse angereist, um in drei Tagen ihre Meister zu küren. Und die Meister, die kommen, leider (zumindest für die Österreicher) nicht aus der Alpenrepublik. Nein, nein. Ein junger Mann aus Kroatien holte sich einen der drei Titel. Jovica Kozlic faltete, warf und traf, das heißt sein Flieger traf erst nach knapp 40 Metern auf den Boden auf. Das war weit. Nicht ganz so weit wie der Weltrekord. Der liegt bei 58,82 Metern und stammt von einen Tony Fletch. Aber immerhin kein anderer in Salzburg schaffte diese lange Strecke des Kroaten und so stieg Jovica Koslica aufs Siegertreppchen. Da stand auch der Sagi Volniasky aus Israel. Dessen Fluggerät bezirzte die Jury mit Loopings in der Kategorie Kunstflug. Und dann war da noch, ja, ihr habt es wahrscheinlich längst schon geahnt, ein Brasilianer. Brasilianer lieben Meistertitel - nicht nur beim Fußball. Ein Brasilianer also, siegte in der Disziplin "Langzeit". Relativ betrachtet, war die Zeit, die sein Papierflieger in der Luft verbrachte, zwar alles andere als lang. Aber, was ist schon relativ. An die 11,5 Sekunden Flugzeit, die das gefaltete Stück Papier von Diniz Nogueria Nunes in der Luft verbrachte, kamen die anderen in Salzburg jedenfalls nicht heran. Der Weltrekord liegt übrigens bei 27,6 Sekunden und wurde vor acht Jahren von Ken Blackburn aufgestellt.

Und dann war da noch eine klitzekleine Gegenveranstaltung, in einem kleinen Ort im Süden Brasiliens. Aus zwei Ländern machten sich zwei Menschen daran, ihre persönlichen Rekorde zu brechen. Im Internet holten sie sich Bastelanleitungen und legten gleich daraufhin los.

Gut, eigentlich war es so, dass sie beim Stöbern im Internet auf einen Artikel der Süddeutschen Zeitung stießen und da gab es eben auch besagte Bastelanleitungen. Ein Flieger für den Weitwurf, ein Flieger für den Kunst- und Dauerflug. Tolle Sache. Da konnten wir einfach nicht widerstehen. Wir kramten Papier hervor und falteten. Weil unser Wohnzimmer nicht gerade der Größe eines Hangars entspricht, verwandelten wir kurzerhand Garten und Straße zu Lande- und Startbahn.



Und da sind sie unsere nachgebauten Fliegermodelle

total einfach zu bauen und schön anzuschauen...
Macht tolle Loopings und schwebt ewige Sekunden lang in der Luft

Ich versuchte es erst einmal mit einem einsatzfreudigen Hüftschwung

wechselte dann zum Ballett

und wurde schließlich Meisterin des Einfrauwettbewerbes in der Kunst des Papierflieger-fliegen-lassens

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