Mailbox aus Bambus
Unser Wasserleser hat sich bisher immer im Papierfalten geübt, hat die Rechnung quer und längs und quer und nochmal längs gefaltet, bis sie so klein war, dass sie unter dem Deckel der Wasseruhr Platz gefunden hat. Spaß hat ihm das wohl nicht gemacht. "Bitte einen Briefkasten aufstellen", hat er des öfteren in krakeliger Schrift auf die Rechnungen geschrieben.
Also habe ich gebastelt. Habe Reste eines Bambus, Latten und Pressholz zusammen gesucht und eine Mailbox gebaut. Die steht jetzt neben der Wasseruhr am Wegesrand, etwa 300 Meter vom Haus entfernt, weil die Wasserwerke ja die Leitung nicht bis zu uns verlegen wollten.
Bin ja gespannt, wie lange unsere Mailbox aushalten wird. Alles, was aus Holz ist, findet hier reißend Abnehmer. Sogar unsere Müllbox ist mehrfach abmontiert worden, weil irgendjemand das Holz brauchen konnte, zum Einheizen, um das Auto aus dem Schlamm zu ziehen oder für Weiß-nicht-was. Seit Alessandro die Müllbox aus einem alten Eisenfass gebaut hat, steht sie unbehelligt da.
Vielleicht haben wir Glück mit unserer Mailbox. Immerhin ist Bambus bei den Landbewohnern nicht so beliebt. Um das Klauen zu erschweren, hat Alessandro den Fuß der Mailbox in eine PET-Flasche betoniert, die wir jetzt tief eingegraben haben. Wer die Mailbox mal eben mitnehmen will, muss da schon mit der Säge anrücken.
Sollte sie trotzdem abhanden kommen. Ist das aber auch nicht wirklich schlimm. Dann baue ich einfach eine neue und fühle mich geschmeichelt, dass die alte irgendjemanden so gut gefallen hat, dass er sie ausgegraben hat.
Kommentare
Hihi, an die Zusteller habe ich bei dem Hundefoto gar nicht gedacht. Die Armen...
Freue mich, von dir zu lesen!
Ganz liebe Grüsse an den Niederrhein!