Bambussprossenwunder

 

Kleiner Spross eines Bambus
Spross des Riesenbambus Dendrocalamus asper.

Endlich, die Bambussprossensaison hat begonnen. Dieses Jahr sind sie spät dran. Eigentlich spitzen die ersten Sprossen unseres Riesenbambus schon im Dezember aus der Erde. Im Januar sind dann die Sprossen des Guadua dran. Dieses Mal ist der Riesenbambus (Dendrocalamus asper) aber spät dran. Egal, Hauptsache er sprosst.

Bambushorst gen Himmel ragend
Zehn Jahre alter Bambushorst

Die Sprossen wachsen übrigens im Rasetempo. In nur wenigen Monaten erreichen die jetzt noch so kleinen Sprösslinge ihre endgültige Höhe von 15 bis 20 Metern. Zuerst sitzen sie ein wenig, wachsen nur sehr zögerlich. Nach zwei drei Wochen legen sie dann aber los und schieben sich täglich 20 bis 40 Zentimeter in die Höhe. Es ist jedesmal wieder faszinierend zu sehen, wie schnell sie sich entwickeln. 

Anders als ein Baum wächst der Bambus übrigens nach dem erreichen seiner Zielhöhe nicht mehr weiter in die Höhe. Auch hat er kein Dickenwachstum. Seine Dicke legt er vielmehr gleich bei der "Geburt" fest. Der Bambuskolm wird deshalb genauso dick sein, wie der Spross, der sich wie eine Teleskopantenne Stück für Stück nach oben schiebt. Damit weiß ich schon von Anfang an, wie dick die diesjährigen Kolme einmal sein werden. 

Ganz fertig ist der Bambus mit dem Erreichen seiner Höhe noch nicht. Hat er seine Höhe erreicht, bildet er Seitenäste aus. Außerdem lagert er erst in seinem zweiten Lebensjahr Lignin und Kieselsäure in seinen Wänden ein, das, was ihn so hart macht. Nach drei bis vier Jahren kann er dann schon geerntet werden, dann ist er bereits hart genug, um beispielsweise als Balkenersatz beim Hausbau verwendet zu werden, als Boden in Turnhallen, als Verkleidung von Möbeln und überhaupt für Haus- und Möbelbau.
 
Der Bambus ist in vielerlei Hinsicht ein Rekordhalter. Im Vergleich mit den Hölzern ist er ein Wachstumsrekordhalter. Kein Baum schafft es, so schnell wie der Bambus schlagreif zu sein. Selbst im tropischen Brasilien, wo alles schneller wächst, kann ihm weder Kiefer noch Eukalyptus das Wasser reichen. Beide benötigen fünf bis sieben Jahre, bis sie geerntet werden können. Außerdem muss der Bambus nach dem Fällen nicht nachgepflanzt werden. Er macht ja jedes Jahr ganz von alleine neue Sprossen und Kolme. 

Bambus braucht keinen Dünger, keine Kraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel und wächst hervorragend auf saurem Boden. Ökologischer geht es nicht mehr. 

Und hier gibt es noch mehr über den Bambus, wie wir ihn nutzen, seine Pflege und auch einen Post über meinen Lieblingsbambus, den Guadua:

Bambus am Haus
Vertikaler Bambusgarten
Wandlampe aus Bambus
Blumenvasen aus Bambus - Mehr als eine ökologische Alternative

Bambuspflege

Bambus mit Dornen

Wenn ihr links oben "Texte nach Themen geordnet" aufklappt und auf "Bambus" klickt, werden noch weitere Posts über diese wunderbare Pflanze und seine Verwendung angezeigt. 


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