Präsidententreffen

Am inertnationalen Frauentag treffen sich Deutschlands Bundespräsident Horst Köhler und Brasiliens Präsident Luiz Ignácio Lula da Silva. über Frauenpolitik werden sie sich trotzdem wahrscheinlich nur äusserst am Rande, wenn überhaupt, unterhalten. Soziale Wirtschaftspolitik will Horst Köhler ansprechen, Umweltschutz und vielleicht auch regenerative Energien. Ein Bereich, bei dem die deutschen Techniker, Wissenschaftler und Praktiker weltweit ganz vorne mit dabei sind.

Solar- und Windenergie und Biogas führen in Brasilien bisher eher ein Dornröschen Dasein. Stolz sind die Brasilianer hingegen auf ihren Benzinersatz, den Alkohol. Autos, die sowohl mit Alkohol als auch mit Benzin betankt werden können, sind hier längst schon keine Neuheit mehr. Für viele noch etwas ungewöhnlich ist hingegen der Biodiesel, der in Dtl schon seit Jahren an immer mehr Tankstellen zu bekommen ist.

Trotzdem, Brasilien setzt auf Alkohol im Autotank. Damit liebäugelt seit Kurzem auch der Herr George Bush. Er wird sich am Donnerstag mit "Lula" treffen, wenn unser Herr Horst Köhler samt seinen Journalisten, Wissenschaftlern, Studenten und Industriellen gerade in São Paulo das Kinderheim "Lar Social Girassol" besichtigt. Diskutiert werden soll über einen Techniktransfer und über einen Alkoholhandel oder zumindest über den Kauf des Rohstoffes dazu, dem Zuckerrohr. In den Medien werden schon wüste Szenarien dazu diskutiert, nach dem Motto: "hat es im Irak nicht mit der Ölübernahme geklappt, wird jetzt versucht, Lateinamerika energetisch zu schropfen." In einem Interview hat Lula dazu schon klar Stellung bezogen. Man werde sich nicht über den Tisch ziehen lassen, sondern verhandeln. Klar sei aber, dass nichts für umsonst zu haben sei, so der Präsident. Wir werden sehen. Ähnlich klar hatte er sich im vergangenen Jahr auch zur Vergabe von langfristigen Nutzungsrechten an ausländische Firmen im Amazonasgebiet geäussert...

Das Amazonasgebiet wird der Herr Bush nicht besuchen. Der Herr Köhler dafür schon. Eine Bootsfahrt auf dem Amazonas, der Besuch eines Naturschutzgebietes und Gespräche über die "Regenwaldproblematik" stehen auf dem Programm. Horst Köhler kann sich dabei gleich einmal selbst davon überzeugen, wie es ist, wenn sich das Klima ein wenig ändert. Wie schon im vergangenen Jahr herrscht derzeit im wasserreichsten Fluss der Welt Wassermangel. Schuld daran sind, so einige Wissenschaftler, die Erderwärmung, also die Zerstörung der Natur auf dem gesamten Globus, sowie die Abholzung und Verbrennung des Regenwaldes, um Soja anbauen zu können, das dann in deutschen Rindermägen und auf den Tischen europäischer Konsumenten landet. Vielleicht Herr Köhler wäre es ja ein kleiner Beitrag zum Schutz des Regenwaldes, wenn Sie nach ihrer Rückkehr dazu aufrufen würden, weniger Fleisch zu essen oder zumindest eine Diskussion darüber anstossen könnten, ob es ein Verbot geben soll für Kraftfutter das mit Soja aus dem Amazonasgebiet angereichert ist.

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