Hausdachbefreiung mit Ernte

Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber es erstaunt mich immer noch jedes Mal wieder, wie schnell hier alles wächst. 

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Ora pro nobis und Äste des Guavenbaumes vor einem Jahr schon über unserem Hausdach waren. 

Der Guavenbaum, der der Kletterpflanze als Gerüst gedient hat, hat wohl versucht, sich vor ihr zu retten und dabei seine Äste weit über das Dach unseres Häusleins ausgestreckt. 

Jetzt im Sommer hat der Guavenbaum Früchte angesetzt. Noch sind sie klein und unreif. Aber nachts, wenn eine frische Brise uns ein wenig Abkühlung von der Hitze des Tages bringt, plumpsen sie noch grün herunter und sorgen für ein Trommelkonzert auf dem Dach. 

Nachdem nun endlich die Blüten der Ora pro nobis bewundern konnte, haben wir uns für einen etwas stärkeren Rückschnitt der beiden Vordringlinge entschlossen. Guavenbäume halten das aus. Wie Kopfweiden treiben sie ruckzuck wieder neue Zweige in die Höhe und auch Ora pro nobis kann selbst ein radikaler Rückschnitt nichts anhaben.

Etliche Zweige und zwei Seitenstämme des Guavenbaumes haben wir ausgeschnitten und sie dann mit vereinten Kräften aus dem dichten Gewirr der Ora pro nobis herausgezogen. Ich habe noch versucht, die Kletterpflanze, wie beim Entwirren eines Wollknäuls, nachdem eine Katze ihn bearbeitet hat, aus dem abgeschnittenen Guavengeäst herauszubekommen. Zum einen wollte ich die Blätter ernten. Zum anderen haben wir die Reste der zwei auf getrennte Komposthaufen gebracht, einer der Material erhält, das schneller verrottet und einer, der Baumschnitte erhält.  

Jetzt kommt wieder Licht ins Haus, hat das nächtliche Trommelkonzert ein Ende genommen und ich habe drei volle Säcke mit Ora-pro-nobis-Blättern. Die werde ich nach und nach verarbeiten.