Die Flex ist hin

 Heute ist das Silikon gekommen.

Nein, ich habe die Flaschenböden trotzdem noch nicht eingesetzt. Ich hoffe, dieses Mal ist es das richtige und klebt das Glas tatsächlich am Holzbrett fest. Das werde ich aber erst in den nächsten Tagen herausfinden.

Gekommen sind auch die Ersatzteile für die Flex. Die hat nach 150 geschliffenen Brettern nicht mehr wirklich funktioniert. Alessandro hat sie auseinander gebaut, nachdem er im Internet hunderte Videos angeschaut hat. Da hat das Auswechseln der Teile einfach ausgesehen. Wir haben es den ganzen Nachmittag über versucht und nicht geschafft, die Achse auszubauen. Nur eins der Zahnräder haben wir befreit. Dann hat Alessandro ein Video von einem tatsächlichen Mechaniker gefunden und uns wurde klar, warum wir es nicht schaffen, was bei den anderen so einfach aussieht. Es fehlt am speziellen Werkzeug dafür. 

Und jetzt? Ich habe keine Ahnung, wer solche Werkzeuge hat und sich mit dem Auswechseln auskennt. Die nächste Stadt ist eher ein Dorf. Es gibt einen Fernsehmechaniker, einen für Haushaltsgeräte und einen der diese Motorsensen repariert, aber eine Flex?

Ich glaube, meine Flaschenböden müssen noch ein wenig warten. Ich werde mal schauen, ob ich morgen irgendwie in die Stadt komme, um einen Mechaniker ausfindig zu machen, der uns die Flex möglichst schnell reparieren kann. Aber wahrscheinlich wird das auch wieder Tage dauern. So zieht sich unser Bau dahin. 

Hier am Rande des Regenwaldes geht nichts schnell. Alles dauert länger, als in anderen Regionen. Wir üben uns im Slow Living. 

Vielleicht wollt ihr jetzt wissen, warum ich so viele Bretter abgeschliffen habe. Anders als in Industrieländern oder in großen Zentren, werden die Bretter bei uns roh verkauft, so wie sie eben aus der Sägerei kommen. Sie sind zudem noch grün, also nicht getrocknet. Für unser Holzzimmer haben wir die Bretter deshalb schon vorab gekauft, aufgestellt und über Wochen hinweg trocknen lassen. Dann habe ich sie gehobelt und geschliffen, bevor Alessandro sie ans Zimmerl genagelt hat. 

Ungehobelt und ungeschliffen würde es eher grob aussehen und sich auch nur schlecht bemalen lassen. Wir wollen es aber hübsch haben und wahrscheinlich auch anmalen. Über letzteres haben wir noch keinen Entschluss gefasst. Ich habe ebenso reines Leinöl, eine Rarität hier in Brasilien, ergattert und Bitumen. Ein Gemisch daraus würde ein angenehmes Grau ergeben und das Holz vor Regen und den gefrässigen Termiten schützen. Ob das wirklich funktioniert, muss ich auch erst noch ausprobieren. 

Kommentare

mondin hat gesagt…
Toitoitoi🤞🏽🤞🏽🤞🏽
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Danke. Ja, es hat geklappt. Der Roçadeira-Mechaniker hat zwar etwas geschaut, als ich mit der zerlegten Flex ankam, aber er hat sie gleich repariert. Am Samstag kann ich sie schon abholen :)
mondin hat gesagt…
Schön!!

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