Heiß begehrte Bananen

Collage von sechs Bildern mit Bananen und darauf sitzenden Tieren, Schmetterling, Vögel, Opossum

Unsere Bananen sind heiß begehrt. Wir hängen sie zum Nachreifen vor die Tür. Das haben die Tiere des Regenwaldes schnell herausgefunden. Vögel, Schmetterlinge, Opossum, Fledermäuse  und Co. halten sich in unserer Freiluft-Vorratskammer gütlich. 

Viele Schmetterlinge lieben es, an reifen Früchten zu zutzeln. Der Falter oben in der Mitte ist ein Hamadyras fornax. Die Brasilianer nennen ihn Estaladeira. Das kommt von estalar, schnipsen, weil der männliche Falter im Flug schnipsende Geräusche von sich gibt. Auch die wunderschönen, blauen Morphofalter lieben übrigens Bananen.

Der freche Gucker unten rechts ist ein Opossum, ein Gambá-de-orelha-preta (Didelphis aurita). Seinen deutschen Namen, Beutelratte, verdankt es seinem langen, unbehaarten Rattenschwanz und seinem Bauchbeutel. Das Opossum gehört nämlich zu den Marsipulamis. Wie ein Känguru hat auch es am Bauch eine Beuteltasche, in der die Jungen heranwachsen. Ihre Verwandten, die normalen Opossums können in Siedlungen zur Plage werden. Dort holen stöbern sie auch in den vor die Häuser gestellten Müllsäcken. Unser Regenwaldgeselle ist hingegen etwas schüchtern. Er zeigt sich nur selten und das auch nur nachts.

Rechts oben seht ihr die Saíra-sete-cores (Tangara seledon). Die kommen in kleinen Schwärmen und sind besonders dreist, was den Bananenraub betrifft. Aber auch der Pica-pau-amarelo (Celeus flavus) lässt sich von unserer Nähe wenig beeindrucken, wie ihr im Video unten sehen könnt.

 

Die Bananen auf dem Foto schmecken übrigens göttlich. Sie sind kleiner, als die, die in europäischen Supermärkten in der Gondel landen. Ihr Geschmack ist ein wenig säuerlicher und erinnert entfernt an Apfel. Welche Sorte genau es ist, wissen wir nicht. Die Stauden wuchsen schon entlang unseres Bächleins, als wir das Grundstück gekauft haben. Seu Renato sagt, dona Pricidinha hat sie gepflanzt. Wer auch immer diese dona war, ihr gebührt mein Dank für diese herrliche Frucht. 

Vielleicht waren es aber auch die Vögel. In manchen der Bananen sind kleine schwarze Samen, die natürlich ebenso im Magen der befiederten Bananenliebhaber landen. 

Kommerziell angebaut wird unsere Bananensorte wahrscheinlich eher weniger. Ihre Stauden werden drei bis vier Meter hoch, wodurch sie windanfälliger sind. Außerdem lieben sie es feucht. Am Besten wachsen sie tatsächlich an sumpfigen Stellen oder eben entlang unseres Bächleins.

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