Fensterbau in Freiluftwerkstatt

Wohnzimmerecke mit zwei Holzfenstern und einer Glastüre
Endlich sind sie fertig und eingesetzt unsere Glasfenster.
Das linke Fenster ist nach oben geschoben. Beim rechten seht ihr, wie das Fenster aussieht, wenn es geschlossen ist. Bei der Tür lässt sich das obere Teil für einen besseren Luftdurchzug herunterklappen.

Geschafft. Die Fenster sind drinnen, in Fensterstöcken und Türen. Zum Glück hatten wir eine zeitlang schönes Wetter. Noch werkeln wir ja im Freien. Eine Werkstatt steht zwar auf meiner Wunschliste. So wie es aussieht, wird sie da auch noch eine zeitlang bleiben. Zuerst müssen wir unser Zimmerl bauen und dann das alte Zimmerl, in dem ja jetzt meine Schwiegermutter lebt, umbauen. Danach kommt das dämliche Ökodach dran. Das wartet schon eine Ewigkeit darauf, gegen ein normales ausgetauscht zu werden. Die tropische Sonne hat den von uns verwendeten Ökoteilen mit französischem Konzept im Nu den Garaus gemacht. Von wegen Pflanzenfasern und so. Nein, die nächsten haben Plastikfasern drinnen, gewonnen aus recycelten Plastikflaschen und sie sind hier in den Tropen entwickelt worden.

Aber eigentlich wollte ich euch ja von den Fenstern erzählen. Die haben wir aus Kieferbrettern gebastelt. Kieferbretter werden hier roh verkauft. Sie sind nicht gehobelt und auch nicht abgelagert. Wir haben sie gekauft und ein wenig lagern, trocknen lassen. Dann habe ich sie in vier Rippen geschnitten, gehobelt und eine Kante für den Glaseinsatz geschliffen. Der Zusammenbau selbst war ein wenig Fuselarbeit. Mit neugierigen Katzen und Hühnern um mich herum und einem viel zu kleinen Tisch habe ich ewig gebraucht, zum Ausmessen, Zuschneiden und vor allem dazu, sie im rechten Winkel zusammenzuschrauben. Aber es hat geklappt. 

Das Glas habe ich mit Silikon eingesetzt. Die meisten der Fenster sind schon mit den Kanthölzern versehen, die Glasränder und Silikon verdecken. Ein paar müssen wir noch machen. Aber die Fenster funktionieren schon jetzt. 

Im Internet habe ich tolle Scharniere entdeckt, die alt aussehen und einfach von aussen aufgeschraubt werden. Die habe ich für die oberen Einsätze der Türen verwendet. So kann ich sie im Sommer einfach herunterklappen und die warme Luft kann oben nach draussen ziehen. Verschlossen werden sie einfach mit einer angeschraubten Holzraute. Die hält sie fest, wenn sie zugeklappt sind.

Für die Schiebefenster habe ich Alu-Kantstangen rechts und links in den Fensterstock geschraubt. Darüber laufen jetzt die Röllchen, die wir in die Seiten der unteren Fensterteile eingelassen haben. Das obere Fensterteil ist ja fix, da brauchte es nix. 

Was ich schön finde, ist der Name der Teile, die aufgeklappt werden, damit das hochgeschobene Fenster dann auf ihnen sitzt und so aufbleibt. Sie werden "Borboleta", Schmetterling, genannt. Keine Ahnung, wie sie auf deutsch heißen. In Deutschland habe ich mich nie wirklich mit den einzelnen Teilen von Fenstern befasst. Da werden sie ja fertig gekauft oder von Handwerkern gemacht und eingesetzt.

Fertige Fenster gibt es hier auch zu kaufen. Hier bei uns sind das allerdings 0-8-15-Fenster von der Stange, die nicht gerade meinem Geschmack entsprechen. 

An irgendwelche Normen mussten wir uns übrigens nicht halten. Es gibt hier keine Vorschriften zur Dämmung, zum Schallschutz oder so. In den größeren Städten mag das ja anders sein, aber hier bei uns auf dem Land, weit ab von einer Großstadt, dürfen wir unsere Fenster werkeln wie wir wollen.

Das ist schon interessant, wie schnell sich die ganze Aktion schreiben lässt. Wofür ich Wochen gebraucht habe, ist jetzt in fünf Minuten erzählt. Egal. Hauptsache die Fenster sind drinnen und funktionieren. 

Fünf kleine Fotos, die den Werdegang des Fensterbaus zeigen, vom Rohholz bis hin zu den geschnittenen Einzelteilen

Drei Fotos. Ein Werktisch mit den fast fertigen Fenstern darauf, noch nicht angemalt. Hühner vor Stuhl, der als Werkbank dient. Katze auf Tisch zwischen Werkzeug und vor fertigem, noch unverglasten Fenster.




Kommentare

mondin hat gesagt…
Oh, toll!! Glückwunsch!! Was Du alles kannst...und die Mini-Werkbank...Euer Zimmer sieht sehr heimelig aus <3 Wer spielt Gitarre? LG Ursel
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo Ursel, danke dir :)... Die Gitarre spielt der Alessandro. Meine musikalischen Fähigkeiten beziehen sich ja lediglich auf den Genuss, Musik anzuhören ;) Ich liebe es, wenn er glimpert oder ich euren Chor höre. Da steckt so viel Energie drinnen...
mondin hat gesagt…
Ja,Musik ist auch Energie, wunderbare Energie. Wenn mann sie live hört, ist das richtiges Klangbaden :João spielt auch..

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