Natürliches Windspiel und Fensterbau

Von Moos zusammen gehaltene Blätter an einem Ast hängend
Die Natur hat uns ein natürliches Windspiel geschenkt. Da hängt es und wiegt sanft im Wind hin und her, während wir die letzten goldenen Herbsttage zum Fensterbau nutzen.

Es wird kühl. Schwiegermutter sitzt im mit Kissen ausgestopftem Rollstuhl. Mit der schwarzen Stola über den dunklen Wollpulli wirkt sie wie ein Mütterlein aus Sibirien. Was fehlt, ist ein dickes Kopftuch.

Die Kaltfront aus Rio Grande do Sul nähert sich uns. Gestern waren es noch angenehme 27 Grad, heute 20. Ich weiß, das hört sich warm an, für Mitteleuropäer. Für uns ist es dank der hohen Luftfeuchte kühl. 

Zum Glück sind Schiebefenster und Fenster für die Glastüren fast fertig. Ja, in die Glastüren kommen Fenster rein. Im heißen, tropischen Sommer, soll das obere Fenster herunter geklappt werden, damit die warme Luft nach draussen ziehen kann. Sieben der acht Türfenster sind fertig zusammengebaut und gestrichen. Fehlt noch das Schneiden des Glases, das Einsetzen und das Montieren. Von den Schiebefenstern sind zwei fertig und eingesetzt. Fehlt die Montage des dritten. 

Freunde, Bekannte und Verwandte meines Süßen finden unseren Fensterfimmel ein wenig seltsam. Ein Fenster und eine Türe hätten doch gereicht für die Wohnküche, befinden sie, staunen aber gleichzeitig über die Helligkeit in unserem Waldhäuslein. Mit den zwei Türen nach draussen muss ich zudem nicht immer um das ganze Haus laufen, wenn ich rein will.

Die Vögel haben sich an die Glasteile noch nicht gewöhnt. Die oberen Teile der Schiebefenster sind längst eingesetzt. Immer wieder stößt ein Kolibri oder einer der kleinen Cambacica (Zuckervogel) im Flug an die Scheiben der Sprossenfenster. Dann laufen wir raus, um sie aufzuheben und ins vor den Katzen sichere Vogelhäuschen zu setzen. Meistens erholen sie sich nach wenigen Minuten wieder und fliegen auf und davon. Ihr Pech ist gleichzeitig ihr Glück. Hier im Wald fliegen sie doch nicht so schnell, als auf der freien Flur, so dass die Glas-Zusammenstöße überwiegend glimpflich verlaufen. 

Ich hoffe, dass wir morgen mit der Fenstermontage weiterkommen und die Kaltfront im südlich angrenzenden Bundesstaat Santa Catarina hängen bleibt oder sich zumindest dort abschwächt.

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