Fliegende Kartoffeln

Cará moela, fliegende Kartoffeln, an einem Klettergerüst
Cará moela - Fliegende, am Klettergerüst wachsende Kartoffeln.

Kartoffeln wachsen nicht immer unter der Erde. Unsere klettern das Bambusgerüst hinauf, das wir oben auf der Obstwiese im Schutz der Bäume aufgestellt haben. Im Schutz der Bäume deshalb, weil die tropische Sonne einfach zu stark ist und die Blätter unserer fliegenden Kartoffeln verbrennen würde. 

Eigentlich sind es keine fliegenden Kartoffeln. Sie sind so etwas ähnliches wie Kartoffeln, zumindest schmecken sie so ähnlich und lassen sich auch wie die Kartoffeln aus den europäischen Supermärkten gut einlagern. Statt unter der Erde zu wachsen, hängen sie aber an dünnen Stielen herunter. 

In Wirklichkeit werden sie Cará moela (Nieren-Cará) oder Cará de cerca (Zaun-Cará) genannt. Dass wir sie fliegende Kartoffeln nennen, daran ist Schorschi schuld. Er hat uns unsere ersten Carás moelas geschenkt.

Die sind eher anspruchslos und wachsen selbst auf unserem lehmigen, humuslosen, verdichteten Boden. Als uns Schorschi unsere Startexemplare überreicht hat, fiel ihm ihr Name nicht mehr ein. Das hat ihn nicht wirklich gestört. Er hat ihnen kurzerhand einfach einen neuen Namen verpasst: "Fliegende Kartoffeln". Seitdem nennen auch wir sie so. 

Fliegende Kartoffeln sind sehr arbeitssparend. Sind sie reif, fallen sie von alleine herunter und müssen nur eingesammelt werden. Zum Verspeisen werden sie wie Kartoffeln in Wasser gekocht. Ich mag sie gerne, sie haben ein wenig mehr Geschmack als die üblichen Kartoffeln und sind gelblicher. Wahrscheinlich sind sie auch nährstoffreicher, weil sie nicht hochgezüchtet sind. 

Von der Ernte legen wir immer ein paar zur Seite. Beginnen diese Triebe zu bilden, müssen sie nur dorthin gelegt werden, wo sie sich später nach oben ranken können, an Zäune, Baumstämme oder eben an ein Klettergerüst. Nein, sie werden nicht eingegraben. Auch dabei helfen sie Arbeit zu sparen. Was liebe ich meine fliegenden Kartoffeln....

Die Dioscorea bulbifera, wie sie botanisch heißen, stammen eigentlich aus Afrika und Asien. In Brasilien werden sie aber vor allem von Kleinbauern und Hobbygärtnern für den Eigenverbrauch angebaut. 

Kommentare

mondin hat gesagt…
Genial, wie toll!!

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