Wandlampe aus Bambus


Bambushorst des Dendrocalamus asper
So sieht ein Bambushorst in natura aus. Das ist ein Dendrocalamus asper, den wir vor ungefähr neun Jahren gepflanzt haben. Der Bambu gigante, wie er hier genannt wird, macht wunderbar dicke Bambuskolme, die einen Durchmesser von 15 bis 20 cm haben können.

Aus einem Bambuskolm lässt sich ewig viel machen. Jetzt im Winter ist Erntezeit, weil er jetzt weniger Wasser führt und deshalb besser trocknet. Auch gibt es Hinweise, dass er in den Wintermonaten geschnitten, weniger anfällig für einen Käferbefall ist. Das kann ich so noch nicht bestätigen. Die Kolme, die bis jetzt am wenigsten befallen wurden, haben wir im November, also im brasilianischen Sommer geschnitten. Aber mit einer Borax-Lösung behandelt, haben die Käfer nicht viel Lust, an ihm zu knabbern. Von daher wäre der Schneidezeitpunkt eher zweitrangig. Im Winter lässt sich allerdings besser arbeiten. Die Gefahr eines Zusammenstoßes mit einer Schlange ist im Winter ebenso geringer und wenn, ist es weniger gefährlich, weil die Schlangen wegen der niedrigeren Temperaturen langsamer reagieren.

Wie jeder Bambus hat der Dendrocalamus Vor- und Nachteile. Er wächst zwar gerade und schafft einen großen Durchmesser, aber er ist ein wenig spröde und spaltet sich leicht auf. Für artesanato, das Kleinkunsthandwerk, ist das nicht so gut. Aber es gibt ein paar Tricks, um ein Aufspalten zu vermeiden oder zu verringern. 

Wandlampe aus BambusFür die Wandlampe habe ich den Bambus abgeschabt. Die äußere Schicht des Bambus ist glatt und wasserundurchdringlich. Will ich den Bambus anmalen oder lackieren, muss die äußerste Schicht deshalb abgeschabt oder abgeschliffen werden, damit sich keine Nasen bilden und Lasur oder Lack in den Bambus eindringen können.

Als Lasur habe ich ein Gemisch aus PVA-Holzleim, Alkohol und Wasser (zu gleichen Teilen) verwendet. Das ergibt eine hausgemachte Lasur. Die zieht mit Hilfe des Alkohols besser ins Holz ein. Ausserdem gibt sie einen angenehmen matten Glanz. Mit Hilfe des Lacks oder der Lasur neigt der Bambus dann auch nicht mehr so stark dazu, Spalten oder Risse zu bilden. 

An die Seiten habe ich zwei Holzstücke aus Cambará an den Bambus geschraubt. Cambará ist heimisch hier und gibt ein rötliches Holz. Die Wandlampe wirkt dadurch dekorativer. Gleichzeitig gewinne ich damit aber auch ein wenig mehr Platz für die Glühbirne, die zwischen Wand und Bambus steckt. Beim Anschrauben müsst ihr allerdings aufpassen. Die Fasern des Bambus sind längs geordnet. Dreht ihr eine Schraube ohne Vorbohren rein, wird er sich deshalb spalten. Das gilt auch dann, wenn ihr Spax verwendet. Deshalb ist beim Bambus immer ein Vorbohren notwendig. Letztlich kommt noch der Sockel der Glühbirne rein. Der wird einfach am Diaphragma des Bambus festgeschraubt. Und fertig ist die Bambus-Wandlampe.



Licht der Bambus-Wandlampe
Lichteffekt der Bambus-Wandlampe



Kommentare

mondin hat gesagt…
Wunderschön!!

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