Weihnachten gibt es Orchideen-Platzerl mit Vanille

Na, habt ihr euch mit Vanillekipferl eingedeckt? 

Falls ihr beim Backen dazu Vanilleschoten hergenommen habt, eßt ihr Samen von Orchideen.

Ja, richtig, Samen von Orchideen. Die Vanilleschoten sind nämlich eigentlich fermentierte Samenkapseln, und die Samenkapseln stammen von einer Orchidee der Gattung Vanilla. 

Am Wahrscheinlichsten ist, dass ihr die Samen von Vanilla planifolia verbacken habt. Sie stellt weltweit über 90 Prozent der vermarkteten Vanilleschoten. 

Blüte einer Vanille-Orchidee
Eine der Vanille-Orchideen Brasiliens

Es gibt aber noch andere Vanille-Orchideen. In Brasilien wachsen gleich 38 verschiedene Vanille-Arten in diversen Biomen. 20 davon sind endemisch, kommen also nur in Brasilien natürlich vor. 

Warum ich euch von den Vanille-Orchideen erzähle? 

Weil auch bei uns ein paar davon wachsen. Und ich habe natürlich auch ein paar Vanillekipferl. Meine Ma hat sie mir geschickt.

Mit 19 verschiedenen Arten von Vanille-Orchideen ist der Atlantische Regenwald das Biom Brasiliens, mit den meisten Vanille-Arten. 

orquídea vanilla estilizada
Bei uns im Wald wachsen auch ein paar. Sie sind leicht zu erkennen. Sie wachsen sehr geometrisch in einem leichten Zickzack den Baum hinauf. Herauszubekommen welche Art es genau ist, ist schon wieder eine andere Geschichte. Da bräuchte ich die Blüten dazu. Die bilden die Vanille-Orchideen allerdings hoch oben im Wipfel der Bäume oder Palmen.

Von Weitem habe ich sie schon öfter gesehen. Jetzt habe ich aber ein kleines Weihnachtsgeschenk bekommen. Leichte Sturmböen haben dabei geholfen und einen Ast zu Boden stürzen lassen. An dem hingen gleich mehrere Blütenstände einer Vanille-Orchidee. 

Vanilla chamissonis heißt sie. Das habe ich nach einigem Stöbern herausgefunden. Entdeckt habe ich dabei auch, dass es in Brasilien mehrere Initiativen gibt, die dort heimischen Arten wirtschaftlich zu nutzen und anzubauen. Zehn Arten der brasilianischen Vanille-Orchideen bilden Schoten mit dem berühmten Vanillearoma. Die V. chamissonis gehört auch dazu. Von manchen Arten kann sogar die Schale verwendet werden. Andere schmecken fruchtiger als die vor allem in Madagaskar angebaute V. planifolia. Gemein ist den brasilianischen Vanillen, dass sie robuster sind als ihre mexikanische Verwandte und teilweise sogar Trockenheit vertragen. 

Vanilla chamissonis
Vanilla chamissonis. Ist sie nicht wunderbar herrlich?

Nachbar Salgado hat die Vanilleblüten zuerst entdeckt und sie uns dann stolz präsentiert. Was für eine Freude. Ja, sie duftet herrlich. Nein,
nicht nach Vanille, eher nach Orchidee, nur ein wenig leichter. Jetzt bin ich nur gespannt, ob sie auch Samenschoten bilden wird. Das kann bis zu zehn Monate dauern, habe ich gelesen. 

Wenn ihr mehr über die brasilianischen Vanille-Orchideen wissen wollt, wie sie als Heilpflanze verwendet wird oder in der Bratensoße, wie Chefköche dabei sind auf ihren Geschmack zu kommen und wie der Anbau der Vanille-Orchideen Regenwälder retten kann, dann schaut doch mal auf den folgenden Link: "Orchideen in der Weihnachtsbäckerei". Der führt zum Brasilienportal. Für das habe ich einen Artikel über die Vanille-Orchideen Brasiliens geschrieben. 

Vanilla chamissonis flor


Kommentare

mondin hat gesagt…
Ja, da schau her *staun*

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