Chamäleon zu Besuch

grüner Chamäleon (Enyalius)
Mini-Chamäleon am Fuß eines Baumfarns

Ein Mini-Chamäleon hat uns mal wieder besucht. 

Er ist nur etwa 15 Zentimeter gross. Sein Schwanz ist dafür fast doppelt so lang wie sein Körper. Der Kleine gehört zur Gattung Enyalius, die ausschließlich in Brasilien und Uruguay vorkommt. In Englisch werden sie Fathead Anoles genannt, Dickkopf Anolen. 

Er soll seine Farbe schneller als seine großen Kollegen wechseln können. Unserer hat sich aber auch ohne Farbwechsel sicher gefühlt und mich nah ran gelassen. Nur, als ich ihn auf einen Ast bugsieren wollte, um ihn höher zu setzen, damit er vor den Katzen sicher ist, hat er mich erst einmal mit aufgerissenem Maul angefaucht und ist dann eiligst auf die andere Seite des Farns geflitzt. 

Dr. Google sagt Enyalius kommt aus dem Griechischen und steht für Krieger. Das passt, furchtloser Krieger, der vor der Flucht erst einmal ein wenig faucht.

Mini-Chamäleons sind im Atlantischen Regenwald zu Hause. Eigentlich bevorzugen sie intakte Waldflächen. Dass wir sie trotzdem hin und wieder bei uns sehen, werte ich als positives Zeichen dafür, dass sich unser Regenwaldfleck wieder erholt.

Einmal haben wir einen zufällig auf einem Baum gesehen. Zufällig deshalb, weil er seine Farbe so angepasst hatte, dass er nur schwer ausfindig zu machen war. Er saß auf einem Ast auf Augenhöhe. Wir haben ihn nur entdeckt, weil wir ausgerechnet da vorbei wollten, wo er saß. Das muss sein Lieblingsplatz gewesen sein. Mehrere Tage saß er da auf dem gleichen Ast. Jeden Morgen sind wir hin, um zu schauen, ob er noch da ist - bis es ihm zu blöd war, dauernd von uns Menschen beäugt zu werden. 

Die Katzen zeigen für die Chamäleons übrigens wenig Interesse. Anders bei den Hausgeckos. Aber Hausgeckos sind hier ja von irgendwoher eingebürgert. 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Stachelpalme mit Frucht

Endlich, mein Stachelbaum:

Regentagblues

Invasion beim Nachbarn

Mitten im Winter wird es Sommer