Benzedeira und 21 Kräutersalbe gegen Hexenschuss

Es geht wieder. Das Schlimmste vom Hexenschuss ist überstanden. Ich kann wieder schmerzfrei sitzen und mich einigermaßen bewegen. 

Am Samstag kamen die "Polacos", Polen. Ihre Groß- oder Urgroßeltern stammten aus Polen. Sie hatten sich mit anderen polnischen Einwanderern in der Umgebung von Curitiba angesiedelt, Land bestellt und gearbeitet. Heute ist die Region ein Stadtteil von Curitiba. Da wohnen auch "unsere" Polacos, ihre Tanten, Onkels, Cousins.

Etwa 600 Meter von uns aus weiter in den Wald haben "unsere" Polacos eine Datscha gebaut. Die ganze Familie hat geholfen. Die Matriarchin ist leider im vergangenen Jahr gestorben. Aber Kinder, Enkel und Urenkel kommen hin und wieder, wie eben auch vergangenes Wochenende.

Die "Kinder" sind in meinem Alter und auf einer ähnlichen Vibe wie wir. Die Freude ist deshalb immer groß, auch wenn wir dieses Mal Distanzen und Mundschutz dabei waren. 

Luci hatte eine spezielle Salbe dabei. 21 Kräuter, darunter Arnika, Ginkgo, Minze, Aloe, Para-Nuss. Die hat zuerst meine Lendenwirbelregion an die Antarktis versetzt und dann an den Äquator. Sie hat gut getan.

Clecia versteht sich noch ein wenig aufs Heilen. Du musst genäht werden, hat sie befunden und Nadel und Faden hervorgeholt. Es ist ein unsichtbarer Faden und das Nähen geschieht spirituell und nicht tatsächlich. Sie stand hinter mir, murmelte ein spezielles Heilgebet und nähte und nähte. Ein bisschen ist es wie Reiki mit einem meditativen Gemurmel. Zweimal hat sie die Prozedur wiederholt.

Clecia hat das alte Wissen von ihrer Tante übermittelt bekommen. Eine "benzedeira" ist sie aber nicht. Benzedeiras oder Benzedeiros sind Frauen und Männer, die mit Beten, Riten und Kräutern spirituelle und körperliche Leiden heilen oder mildern. Ein Vergleich wären die Medizinmänner oder Medizinfrauen der Indianer. 

Ein paar Benzedeiras gibt es noch. Vor Jahren war ich einmal mit Edith bei einer alten Benzedeira in Antonina. Sie hatte in ihrem wunderbaren Garten ein kleines Eck für ihre "Behandlungen" eingerichtet. Es bestand aus einem einfachen Holzbankerl, eingerahmt von Kräutern und Sträuchern, und einer Statue von Maria mit einem blauen Umhang. Es sei ein besonderer Platz, hat sie uns verraten, ein Ort der Kraft. Während Edith auf der Bank saß, hat die alte Frau gebetet, Edith gesegnet und mit einem Kraut an Schultern und Kopf betupft. Dann hat sie uns durch ihren magischen Garten geführt und ihre heilenden Gefährten hin und wieder mit geraunten Worten bedacht. 

Einige Benzedeiras und Benzedeiros gibt es noch. Zu manchen pilgern Hilfe suchenden Menschen aus der ganzen Welt. 

Zu Clecia wird nicht gepilgert. Sie bedenkt mit ihrer Kunst nur Familie und Freunde und auch nur dann, wenn sie spürt, dass es gewünscht ist. Ich finde die Zeremonie schön. Sie spendet Ruhe und Energie.

Am Dienstag ging es mir dann auch endlich besser. Nach all den Übungen, Salben, "Nähen" und Muskelrelaxantes kann ich sagen, ,dass mir die Kombination von allem gut getan hat.


Kommentare

mondin hat gesagt…
Super! Wunderbar, was da alles an alternativem Heilen zusammenkommt!
Das Qigong und Taiji tut mir auch sehr gut. Vor allem auch, mal ne Woche für mich zu haben und bei mir zu sein. Lieben Gruß <3

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