Katze Annamirl schlägt Schlangenalarm
Dieses Mal war es Annamirl, die uns gerettet hat.
Wenn unsere Katzen plötzlich ihren Körper so positionieren, dass sie sich mit einem ruckartigen Schritt zurück retten können, sich kurz vor und zurückwiegen und dann angespannt verharren und in eine Richtung starren, ist das ein eindeutiges Zeichen: Sie haben eine Schlange entdeckt.
Gestern abend sprang Annamirl plötzlich auf und positionierte sich genauso einen halben Schritt von mir entfernt. Bis dahin war ich ruhig auf dem Sofa gesessen, die Abendnachrichten im TV verfolgend.
Mittlerweile habe ich gelernt, bei einem solchen Zeichen nicht hektisch zu reagieren, um kein Chaos zu entfachen und die Gefahr zu vergrößern. Langsam bin ich aufgestanden und habe auf den Fleck gesehen, den Annamirl ins Visier genommen hatte.
Da war sie, eine etwa 40 cm lange Schlange, dünner als mein kleiner Finger und rot-schwarz gezeichnet. Sie muss sich durch den winzigen Spalt unter der Tür in unsere Stube geschlängelt haben. Auch sie war verharrt. Versuchte wahrscheinlich die durch die Katze ausgehende Gefahr für sie einzuschätzen. Von der Gefahr habe ich sie befreit und erst einmal Annamirl unter deren Protesten hochgenommen und im Badezimmer eingesperrt. Vielleicht hätte sonst eine Katzen-Schlange-Verfolgungsjagd begonnen, bei der sich die Serpente unter Sofa, Regal oder dem neben dem Holzofen lagernden Holzscheiten hätte verkriechen können.
Alessandro hatte sich mit einem Kochlöffel bewaffnet. Mit dem versuchte er nun, das Kriechtier in die aufgeschnittene PET-Flasche zu bugsieren, die ich vor es gehalten habe. Sie kroch auch brav hinein, besann sich dann aber besser und flugs war sie schon wieder draussen, in Richtung Tür schlängelnd. Wir haben es nicht geschafft, sie einzufangen bevor sie wieder durch den kleinen Spalt unter der Tür nach draussen geflohen ist. In der Regel versuchen wir, die in Hausnähe auftauchenden Schlangen einzufangen, um sie dann weit entfernt wieder auszusetzen. Das ist dieses Mal nicht geglückt.
Ich habe keine Ahnung, was es für eine Schlange war. Es hätte eine kleine dieser hochgiftigen Cobras Coral sein können. Die sind aber eigentlich schwarz-weiß-rot geringelt. Vielleicht war es eine Cobra Dormideira. Die ahmen Giftschlangen in ihrer Zeichnung nach, sind aber völlig harmlos und sehr willkommen bei uns, weil sie Schnecken, Geckos und auch andere kleine Giftschlangen fressen. Nur habe ich noch nie eine rot-schwarze Dormideira gesehen. Die meisten sind schwarz-weiß.
Um euch zu beruhigen: Nein, die Cobras Coral sind von sich aus nicht aggressiv. Fühlen sie sich in die Enge getrieben, reagieren sie allerdings schon mit einem Verteidigungsbiss. Bei uns ist es jetzt aber Winter und kühl. Die Serpenten sind deshalb entsprechend behäbiger - meistens jedenfalls. Sie attackieren auch nicht um des Attackierens Willens. Sie brauchen ihr Gift, um ihre Nahrung zu erlegen und setzen es nur im Notfall zu ihrer Verteidigung ein.
Ich glaube aber, dass unsere Wohnzimmerschlange eine der harmlosen Dormideiras war.
Lustig ist, dass mich Karin vor wenigen Tagen bei einem Telefongespräch nach der Schlangengefahr bei uns im Regenwald gefragt hat. Ja, die Gefahr besteht.
Bei meinen Erinnerungen an meine Kindheit in den bayerischen Voralpen tauchen allerdings auch Schlangen auf, eine Kreuzotter, die am Bein meiner Ma hinauf schlängen wollte, als meine Ma im Liegestuhl im Garten die Maisonne genießen wollte oder junge Ringelnattern, die wir Kinder am Bachufer entdeckt und heim gebracht haben, um sie vor möglichen Beutetieren zu schützen.
Von all dem abgesehen beschränken sich unsere Schlangenerlebnisse hier in unserem kleinen Paradies aber doch auf wenige Begebenheiten im Jahr. Ins Haus eingedrungen war bis gestern auch nur ein einziges Mal eine Schlange, eine kleine schwarz-weiße Dormideira.
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| Annamirl im Kübel - unser privater Schlangenalarm |
Gestern abend sprang Annamirl plötzlich auf und positionierte sich genauso einen halben Schritt von mir entfernt. Bis dahin war ich ruhig auf dem Sofa gesessen, die Abendnachrichten im TV verfolgend.
Mittlerweile habe ich gelernt, bei einem solchen Zeichen nicht hektisch zu reagieren, um kein Chaos zu entfachen und die Gefahr zu vergrößern. Langsam bin ich aufgestanden und habe auf den Fleck gesehen, den Annamirl ins Visier genommen hatte.
Da war sie, eine etwa 40 cm lange Schlange, dünner als mein kleiner Finger und rot-schwarz gezeichnet. Sie muss sich durch den winzigen Spalt unter der Tür in unsere Stube geschlängelt haben. Auch sie war verharrt. Versuchte wahrscheinlich die durch die Katze ausgehende Gefahr für sie einzuschätzen. Von der Gefahr habe ich sie befreit und erst einmal Annamirl unter deren Protesten hochgenommen und im Badezimmer eingesperrt. Vielleicht hätte sonst eine Katzen-Schlange-Verfolgungsjagd begonnen, bei der sich die Serpente unter Sofa, Regal oder dem neben dem Holzofen lagernden Holzscheiten hätte verkriechen können.
Alessandro hatte sich mit einem Kochlöffel bewaffnet. Mit dem versuchte er nun, das Kriechtier in die aufgeschnittene PET-Flasche zu bugsieren, die ich vor es gehalten habe. Sie kroch auch brav hinein, besann sich dann aber besser und flugs war sie schon wieder draussen, in Richtung Tür schlängelnd. Wir haben es nicht geschafft, sie einzufangen bevor sie wieder durch den kleinen Spalt unter der Tür nach draussen geflohen ist. In der Regel versuchen wir, die in Hausnähe auftauchenden Schlangen einzufangen, um sie dann weit entfernt wieder auszusetzen. Das ist dieses Mal nicht geglückt.
Ich habe keine Ahnung, was es für eine Schlange war. Es hätte eine kleine dieser hochgiftigen Cobras Coral sein können. Die sind aber eigentlich schwarz-weiß-rot geringelt. Vielleicht war es eine Cobra Dormideira. Die ahmen Giftschlangen in ihrer Zeichnung nach, sind aber völlig harmlos und sehr willkommen bei uns, weil sie Schnecken, Geckos und auch andere kleine Giftschlangen fressen. Nur habe ich noch nie eine rot-schwarze Dormideira gesehen. Die meisten sind schwarz-weiß.
Um euch zu beruhigen: Nein, die Cobras Coral sind von sich aus nicht aggressiv. Fühlen sie sich in die Enge getrieben, reagieren sie allerdings schon mit einem Verteidigungsbiss. Bei uns ist es jetzt aber Winter und kühl. Die Serpenten sind deshalb entsprechend behäbiger - meistens jedenfalls. Sie attackieren auch nicht um des Attackierens Willens. Sie brauchen ihr Gift, um ihre Nahrung zu erlegen und setzen es nur im Notfall zu ihrer Verteidigung ein.
Ich glaube aber, dass unsere Wohnzimmerschlange eine der harmlosen Dormideiras war.
Lustig ist, dass mich Karin vor wenigen Tagen bei einem Telefongespräch nach der Schlangengefahr bei uns im Regenwald gefragt hat. Ja, die Gefahr besteht.
Bei meinen Erinnerungen an meine Kindheit in den bayerischen Voralpen tauchen allerdings auch Schlangen auf, eine Kreuzotter, die am Bein meiner Ma hinauf schlängen wollte, als meine Ma im Liegestuhl im Garten die Maisonne genießen wollte oder junge Ringelnattern, die wir Kinder am Bachufer entdeckt und heim gebracht haben, um sie vor möglichen Beutetieren zu schützen.
Von all dem abgesehen beschränken sich unsere Schlangenerlebnisse hier in unserem kleinen Paradies aber doch auf wenige Begebenheiten im Jahr. Ins Haus eingedrungen war bis gestern auch nur ein einziges Mal eine Schlange, eine kleine schwarz-weiße Dormideira.
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