Coronavirus: Keine Busse, kein funktionierender Geldautomat und nur noch digitale Rechnungen
Gestern ist Cida vorbeigekommen. Ihr kleines Anwesen ist gut einen Kilometer von unserem entfernt. Sie wollte wissen, ob sie noch offene Rechnungen beim Stromversorger Copel hat. Jetzt in Zeiten von Coronavirus verschickt das halbstaatliche Unternehmen keine Rechnungen, um Postboten und Bevölkerung zu schützen, wie sie argumentieren.
Statt auf Papier gibt es die Rechnungen momentan nur auf dem Bildschirm. Dass 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung kein Internet haben, um diese abrufen oder ansehen zu können, ist bei der Umstellung auf Digital wohl keinem eingefallen. Vor allem auf dem Land gibt es kein Telefon-Festnetz, das Breitband liefern könnte und auch kein Handysignal. Aber selbst wenn es dies gäbe, wäre ein Teil der Landbevölkerung gar nicht in der Lage, die in Brasilien hohen Kosten dafür zu tragen.
Wir haben vor ein paar Jahren ein System mit Antenne, Verstärker und Ruraltelefon installiert, mit dem wir ans Internet kommen. Das ist allerdings langsam und oft instabil, aber immerhin können wir es nutzen. Langsam ist dabei tatsächlich langsam. Während sich die Seite aufbaut kann ich getrost Wasser für den Kaffee aufsetzen, Hühner füttern oder Orangen vom Bäumchen im Garten ernten.
Den Hinweis, dass die Stromrechnungen, Coronavirus zum Dank, jetzt nur noch virtuell verschickt werden, haben wir per SMS bekommen. Cida hat kein Telefon, kein Internet und deshalb auch keine Ahnung von der neuen Regelung. Die Filiale des Stromunternehmers im Städtchen Antonina ist vorsichtshalber auch geschlossen.
Also haben Cida und ich Stunden zugebracht, die Rechnung über mein Schnecken-Internet aufzuspüren. Nur ausdrucken kann ich sie nicht, weil wir keinen Drucker haben. Immerhin weiss Cida aber jetzt, dass sie keinen Strom zahlen muss. Für Familien mit geringem Einkommen, wird der momentan nicht berechnet. Vergessen hat der Stromunternehmer nur, dies den Familien auch irgendwie mitzuteilen, beispielsweise über Fernsehen, immerhin sind 99 Prozent der brasilianischen Wohnzimmer damit ausgestattet.
In Curitiba, Rio de Janeiro und anderen Städten waren ähnliche Regelungen erlassen worden. Das hat logischerweise zu überfüllten Bussen geführt. Die Antwort der Stadtverwalter darauf war ein Verbot von in den Bussen stehenden Passagieren. Der Reflex: überfüllte Wartestellen.
Wie wir das Problem lösen? Mit der Hilfe von motorisierten Freunden oder mit dem Taxi.
Statt auf Papier gibt es die Rechnungen momentan nur auf dem Bildschirm. Dass 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung kein Internet haben, um diese abrufen oder ansehen zu können, ist bei der Umstellung auf Digital wohl keinem eingefallen. Vor allem auf dem Land gibt es kein Telefon-Festnetz, das Breitband liefern könnte und auch kein Handysignal. Aber selbst wenn es dies gäbe, wäre ein Teil der Landbevölkerung gar nicht in der Lage, die in Brasilien hohen Kosten dafür zu tragen.
Wir haben vor ein paar Jahren ein System mit Antenne, Verstärker und Ruraltelefon installiert, mit dem wir ans Internet kommen. Das ist allerdings langsam und oft instabil, aber immerhin können wir es nutzen. Langsam ist dabei tatsächlich langsam. Während sich die Seite aufbaut kann ich getrost Wasser für den Kaffee aufsetzen, Hühner füttern oder Orangen vom Bäumchen im Garten ernten.
Den Hinweis, dass die Stromrechnungen, Coronavirus zum Dank, jetzt nur noch virtuell verschickt werden, haben wir per SMS bekommen. Cida hat kein Telefon, kein Internet und deshalb auch keine Ahnung von der neuen Regelung. Die Filiale des Stromunternehmers im Städtchen Antonina ist vorsichtshalber auch geschlossen.
Also haben Cida und ich Stunden zugebracht, die Rechnung über mein Schnecken-Internet aufzuspüren. Nur ausdrucken kann ich sie nicht, weil wir keinen Drucker haben. Immerhin weiss Cida aber jetzt, dass sie keinen Strom zahlen muss. Für Familien mit geringem Einkommen, wird der momentan nicht berechnet. Vergessen hat der Stromunternehmer nur, dies den Familien auch irgendwie mitzuteilen, beispielsweise über Fernsehen, immerhin sind 99 Prozent der brasilianischen Wohnzimmer damit ausgestattet.
Geschlossene Bankfilialen und gesperrte Geldautomaten
Der Coronavirus bringt noch mehr absurde Maßnahmen. Viele Banken arbeiten nur noch auf Sparflamme. In Antonina ist der einzige Geldautomat, mit dem ich Zugriff auf mein Bankkonto habe, wegen Corona gesperrt worden. Sie wollen Menschenansammlungen vermeiden und bitten, Geld im Nachbarort abzuheben, steht auf einem auf den Automaten geklebten Zettel. Das ist ein toller Einfall. Da sammeln sich dann die Menschen aus zwei Orten, statt aus einem.Streichung von Buslinien
Schlau ist auch die Einstellung oder Kürzung von Buslinien. Die Stadtväter haben gedacht, wenn sie mal eben die Busse streichen, bleiben die Menschen daheim. Viele müssen aber trotz Virus arbeiten. Wir auf dem Land sind auch auf den Bus angewiesen, um in die Stadt zu kommen, zum Beispiel, um uns einmal in der Woche mit Lebensmittel oder Klopapier zu versorgen. Ganz zu schweigen von der neuen Notwendigkeit jetzt auch noch in den Nachbarort zur funktionierenden Bank fahren zu müssen.In Curitiba, Rio de Janeiro und anderen Städten waren ähnliche Regelungen erlassen worden. Das hat logischerweise zu überfüllten Bussen geführt. Die Antwort der Stadtverwalter darauf war ein Verbot von in den Bussen stehenden Passagieren. Der Reflex: überfüllte Wartestellen.
Wie wir das Problem lösen? Mit der Hilfe von motorisierten Freunden oder mit dem Taxi.
Kommentare
Die Schließung/Streichung von Filialen/Bussen macht ja nun überhaupt keinen Sinn!!
Eine Freundin aus Rio sagte mir, daß das mit dem Einkäufe abwaschen vom Gesundheitsministerium kommt...
Lauter hilflose bzw. sinnlose Versuche...kopfschüttel!!!