Abgeschieden vom weltweiten Web

Unsere Internetverbindung funktioniert nur noch im Windböensystem. Mal ja, mal nein, mal noch langsamer als ohnehin schon, dann ist wieder überhaupt kein Empfang, das heißt, die meiste Zeit haben wir eigentlich keinen Empfang. Da freue ich mich dann sogar über ein so langsames Netz, das selbst von Schnecken überholt wird.

Als ich vor Jahren wegen eines Artikels den Bürgermeister von Freising befragen wollte, habe ich von seinem Pressesprecher die Antwort bekommen, dass er mal sehen werde, ob er ein Zeitfenster finde.

Jetzt sind es Verbindungsfenster, auf die ich warte.

Ich glaube, ich habe es schon einmal erwähnt, dass wir uns hier am Rande des Regenwaldes via eines Rural-Telefons  einwählen. Das funktioniert so ähnlich wie in Deutschland vor 20 Jahren mit dem Dial-up.

Das Telefon hat ein eingebautes Modem und ist via Kabel mit dem Computer verbunden. Nein, es ist kein Festnetz-Telefon. In sein Inneres wird wie beim Handy ein Handychip eingelegt. Eine Antenne fängt das Handysignal auf, dass dann vom Telefon verstärkt wird. Theoretisch komme ich so ins Internet. Praktisch ändert sich das Signal hier ständig, sind wir alle Daumlang damit beschäftigt, die Antenne neu auszurichten.

Zur Zeit spielt unser Provider das Spiel der  Verbindungsfenster. Mit Glück finden wir eins. Mit noch mehr Glück hält es mehr als nur ein paar Sekunden.

Hier sitze ich auf der Suche nach Verbindungsfenstern. Ich drücke die Schaltfläche zur Verbindung mit dem Netz und nichts geht. Ich drücke noch einmal: nichts, noch einmal und schwupp steht eine Verbindung. Plong und weg ist sie. Drücken, ärgern, drücken warten, drücken. Meistens taucht irgendwann im Morgengrauen ein Fensterlein auf, genau dann, wenn mir meine Augen schon zufallen.

Ich glaub, ich lass das Web jetzt mal weit in der Welt sein und geh erst einmal in den Wald, mich von der Verbindungsfenstersuche erholen.

Kommentare

mondin hat gesagt…
Hallo Gabriela,
ists so schlimm mit dem Netz??
Allerliebste Grüsse aus Hessen, Ursel

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