Regenwaldfrüchte im Frühling

Frühling.

Die Früchte sind reif.

Ja, es ist Frühling und der bringt uns ein paar reife Regenwaldfrüchte.

Die kleinen Wildhimbeeren sind voll und auch einer unserer Regenwald-Kirschbäume. Die Früchte ähneln tatsächlich der Kirsche. Die Cereja do Mato (Eugenia involucrata) wächst aber im Atlantischen Regenwald und gehört zu den Myrtengewächsen. Ihre Früchte sind sehr saftig und leicht süß.

Araça pera Früchte. Auf dem Foto sind die
kleinen. Wir haben aber schon wesentlich
grössere geerntet
Der Hit sind unsere Araça pera. Sie werfen jeden Tag ein paar Früchte ab. Die Früchte, der in Brasilien heimischen Araça, geben einen leckeren Saft. Nach ein paar Tagen Saftgenuss will ich aber doch auch etwas anderes aus ihnen machen. Marmelade ist das erste, was mir einfällt. Aber, habt ihr schon einmal Marmelade aus Äpfeln gemacht? Nein?

Was haben Äpfel mit der Araça pera zu tun? Beide haben eine ähnliche Konsistenz.

Zuerst genieße ich den süßsauren Duft der Araça pera während ich versuche, sie mit einem Spritzer Zitronensaft und Gelierzucker einzukochen. Plötzlich will es ein wenig brandeln. Ich gebe ein bißchen Wasser dazu, weil die Araça pera, ähnlich wie der Apfel, doch nicht so saftig ist, w
ie ich dachte. Sie ist eher mehlig. Das Ergebnis gleicht dann auch eher einem Apfelmus als einer Marmelade. Ich fülle sie trotzdem in Marmeladengläser ab, schmiere sie aufs Butterbrot und mixe das Araça-pera-Marmeladenmus in meinen Joghurt.

Sieht aus wie Apfelmus, soll aber
Araça pera Marmelade sein
Dann fällt mir ein, dass ich eine Creme aus ihr machen könnte, so wie "Creme de maracuja", eine ewig süße Hinschmelz-Angelegenheit. Sehr einfach zu machen. Im Mixer vermische ich creme de leite (so etwas wie eingedickte Sahne), leite condensado (entwässerte, mit Zucker versetzte Milch, sehr zähflüssig und süß), ein paar entkernte Araça pera und ein bißchen Wasser. Fertig. Das Ergebnis ist ein Traum. Die Säure der Araça pera hebt die schwere Süße der leite condensado wieder auf.

Nein, ich esse nicht alles auf einmal. In Bechern halten sie sich im Kühlschrank so lange, bis ich alles aufgeschleckt habe - immerhin zwei Tage.

Weil ich gerade so in Schwung bin, mache ich mich auch noch an eine Batida. Eine Creme mit Cachaça (Zuckerrohrschnapps). Die wird eigentlich getrunken. Mein Ergebnis lässt sich aber nur löffeln. Also löffle ich meine Araça Batida.
Hicks

Wenn es morgen nicht regnet, werde ich sehen, ob es im Wald noch weitere, reife Früchte gibt, Frühlingsfrüchte, weil hier eben alles anders ist und sich die Erntezeit nicht nur auf Sommer und Herbst beschränkt.

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