Advocado mit Zucker und Maionese


Eine der Nachbarinnen hat ein paar Avocados vom Baum in ihrem Garten vorbei gebracht. Toll, sagt Alessandro, schnappt sich eine, stückelt das Fleisch in den Mixer, gibt beinahe ein Viertelpfund Zucker hinzu, etwas Milch und vermischt das Ganze. Kurz später hält er mir stolz einen Becher mit einer grünlichen, dicken Masse und einen Löffel entgegen.

Mir klebt der Mund zusammen. Pappsüß und irgendwie seltsam schmeckt die süße Advocadopampe.

Und?, fragt mich mein Süßer voller Spannung
Mmh, irgendwie seltsam, gebe ich zur Antwort während ich versuche, diesen ewig süßen Geschmack im Mund mit Wasser hinunter zu spülen.

Aber schmeckt doch lecker, oder?
Äh, ich glaub, ich bevorzuge die Avocado lieber im Salat oder mit Maionese.
Maioneeeeeeese?
Logisch, Maionese oder Zitronensaft.

Er verzieht das Gesicht und klärt mich auf, dass "abacates" in Brasilien süß gegessen werden. Jetzt verziehe ich das Gesicht und kläre ihn auf, dass Avocados in Süddeutschland sauer verspeist werden.

Macht nix. Jeder von uns ißt sie schließlich auf seine Weise. Wir haben ja genug. Die Kerne heben wir auf, um mal wieder eine Pflanzaktion zu wagen. Etliche Bäumchen haben wir schon vorgezogen, um sie dann ausgepflanzt im Garten den Blattschneiderameisen zu überlassen. Auch wenn auf einigen Nachbarhöfen stolze Advocadobäume in die Höhe ragen, haben wir es noch nicht geschafft, sie über die Ein-Meter-Grenze hinaus zu bekommen. Wir geben nicht auf. Irgendwann einmal wird es auch bei uns klappen.


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