Orangenbaumpflege

Streicheleinheiten für die Orangenbäumchen
Durch das Fliegengitter des Fensters drängen sich zum Trotz der Vorhersage von Regen die Strahlen der Sonne. Ich werde nicht zumein Kilometer entfernten Sítio der Nachbarin laufen. Dort wollte ich heute eigentlich weiter den geernteten Bambus auf Maß schneiden und in einer Boraxlösung behandeln. Es fehlen nur noch wenige Stangen für die von ihr bestellte Pergola. Doch die Sonnenstrahlen ändern meine Pläne. Ich will das Wetter nutzen, um unsere Orangenbäumchen zu pflegen.

Hier an der Küste bringt die stete hohe Luftfeuchte die besten Voraussetzungen für Moose und Flechten mit sich. Sie gedeihen prächtig und verstreuen ihr Sporen in alle Winde. Auf Stamm, Zweigen und Ästen und selbst den Blättern unserer Zitrusbäumchen bilden sich so in Windeseile Polster und Bärte aus Moos, in denen sich die Feuchtigkeit hält. Die wiederum bildet die Grundlage für Pilze und andere Krankheiten. Also müssen die Bäumchen regelmäßig geputzt und von Moos und großen Flechten befreit werden. Auch kleine Orchideen, Tilandsien und eine Mistelart siedelt sich immer wieder auf den Bäumen an. Sie versuche ich umzusiedeln.

Während ich sie ausputze, dünnt Alessandro die Bananenstauden aus. Mehr als drei Schößlinge sind nicht gut. Sie ziehen von der Mutterpflanze zuviel Kraft ab. Die Stämme zerhackt er in halbe Meter lange Stücke, die wir um die Zitrusbäumchen legen. In wenigen Monaten wird aus ihnen ein wunderbarer Humus, der den Bäumen Kraft gibt.

Dieses Jahr haben uns die Bäume die Pflege mit einer überschwenglichen Ernte gedankt. Seit über einem Monat esse ich täglich Orangen, trinke ich ihren Saft und immer noch hängen etliche Früchte an ihnen.

Hier die Liste unserer kleinen Zitrusplantage:

  • Zwei Pokan oder Tangerinen
  • eine Orange Champagner, zuckersüße Mischen aus Grapefruit und Manderine
  • eine Orange Pera, die für Säfte verwendet wird
  • eine Pampelmuse
  • zwei Mexerica, Manderinen
  • eine Limão Tahiti, Limone
  • eine Valéncia, aus der wird Gelee gemacht
  • zwei Limão rosa, vielleicht so etwas wie eine Wildform der Limonen. Ihr Fruchtfleisch ist orange, ihr Geschmack gleicht der einer Zitrone. Wir nehmen sie zum Limomachen her. Allerdings muss die gleich getrunken werden, weil sie mit der Zeit bitter wird.


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