Regendampf mit Sonnenfinsternis

Die ersten Regentropfen berühren den heißen, ausgedörrten, durch Risse gezeichneten Boden nicht. Sie verdampfen wenige Zehntelmillimeter vor ihrem Auftreffen noch in der Luft. Erst als der Regen stärker wird, beginnen sich dunkle Flecken zu bilden, die sich langsam miteinander verbinden und zur Plattform von kleinsten Rinnsälen werden.

Nachmittags um 14:25 Uhr ist es so dunkel, als hätte sich der Mond vor die Sonne geschoben. In wenigen Minuten ist die Temperatur von 32,5 auf 24,2 Grad Celsius gefallen.

Gewaltige Kräfte sind am Wirken, peitschen den Regen waagrecht durch die Fenster ins Haus hinein, vom Fliegengitter zerstäubt zu Millarden von feinsten Tröpfchen.

Alessandro hat sich längst im ehemaligen Holzhäuschen einquartiert, dem quarto. Bei geschlossenen Fensterläden und dem Lichtschein der Solarlampe liegt er auf dem Bett und versucht zu lesen. Jeder Donner, jeder Blitz ruft ein Zucken um seine Augen hervor. Ein untrügliches Zeichen, dass es Sommer wird, der mit nachmittäglichen Gewittern einhergeht, so denn nicht gerade der El Niño für Dürre und Trockenheit sorgt.

Nach 50 Minuten ist der Spuk vorbei, stöpseln wir wieder Telefon und Computer ein, legen die Sicherung im Kasten auf "On" um und machen uns mit den Hunden auf den Inspektionsspaziergang, um mögliche vom Sturm umgerissene Bäume aufzuspüren.

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