Neymar vereint Lebenseinkommen von 213 Brasilianern auf seinen Konten

In New York haben sich gerade die Vertreter von 193 Nationen dazu verpflichtet, eine Agenda zu verfolgen die 17 Punkte enthält. Unter anderem sollen die Diskrepanzen zwischen den Menschen abgebaut werden. Gleichzeitig gibt es eine Nachricht, nach der die Konten des brasilianischen Fußballstars Neymar blockiert wurden. Dabei handelt es sich um schlappe 188,8 Millionen Reais. Beim derzeitigen Wechselkurs von 4,4 Euro entspricht das ungefähr 42,9 Millionen Euro.

Vom brasilianischen Statistikamt IBGE wird hingegen das monatliche Pro-Kopf-Einkommen der Brasilianer mit 1.052 Reais, etwa 239,09 Euro, angegeben. Das heißt, ein Durchschnittsbrasilianer würde 179.468 Monate benötigen, um das blockierte Vermögen des 23-Jährigen  zu erreichen. Er dürfte dabei allerdings keinen Cent für Essen, Trinken, Kleidung und anderen Krimskrams ausgeben. Nur dann würde er es in  14.955 Jahren und acht Monaten schaffen, mit dem Fußballstar von Barcelona gleichzuziehen.

Andersherum entspricht das in etwa dem durchschnittlichen Lebenseinkommen von 213 Brasilianern, vorausgesetzt, sie werden 70 Jahre alt und erhalten schon vom ersten Lebensmonat an das monatliche Pro-Kopf-Einkommen Brasiliens.

Wie war das mit der Diskrepanz, der, beispielsweise zwischen Arm und Reich, die abgebaut werden soll?

Achja, Neymar wird Steuerhinterziehung vorgeworfen, deshalb die Blockierung der Guthaben.

Nein, nicht, dass ich dem jungen Mann seinen Erfolg und sein Vermögen nicht gönne. Ich frage mich nur, wie diese Milleniumsziele von der Ausmerzung der extremen Armut und der Schaffung der Gleichheit für alle erreicht werden sollen, solange es normal ist, dass einige horende Summen verdienen, während andere mit harter Arbeit ihre Gesundheit vernichten und dafür einen Mindestlohn von 788 Reais einheimsen, etwa 179,09 Euro, und gar nicht so alt werden können, als dass sie in ihrem Leben jemals an ein einziges Monatseinkommen eines Fußballstars gelangen könnten. 

Dabei sind es in Brasilien nicht nur die Fußballer, die Monat für Monat Irrsinnssummen kassieren. Auch einige Nachrichtensprecher sollen 500,000 Reais pro Monat absahnen. Der beim größten brasilianischen Fernsehsender arbeitende Nachrichtensprecher W.B. soll pro Monat 1,5 Millionen Reais erhalten, seine Frau, beim gleichen Sender tätig, ebenso, was ein kärgliches Familieneinkommen von 3 Millionen Reais ergibt. Nachbar Renato schafft es als freiberuflicher Bauarbeiter in guten Monaten auf 1.000 Reais, in praller Sonne Beton anmischend, Ziegel schleppend und auch bei Regen per Hand Baugruben aushebend. Er beklagt sich nicht. Er ist froh, wenn er so viel verdient, dass er davon Strom und Wasser bezahlen, Lebensmittel und Kleidung für seine Frau und Tochter kaufen kann. Mehr will er nicht, sagt er.

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