Wasserrohrbruch

In einem Fernsehmagazin zeigen sie, wie einer alles plant und so Geld und Zeit sparen will. Soviel, wie der plant und Zahlen in die Computertabellen hackt und dann auswertet, bleibt dem gar keine Zeit, um Geld auszugeben, sagt Alessandro. Uns bleibt indes nicht einmal Zeit zum Planen. Die Woche war geplant, endlich meine Fenster fertig zu bauen. Säge, Schleifgerät und Holz habe ich aber kein einziges Mal in die Hand genommen. Nicht einmal von Weitem habe ich mein Werkstattgedöhns angeschaut. Stattdessen habe ich für einen Wasserrohrbruch gesorgt. Toll.

Da saß ich völlig zufrieden mit mir und der Welt auf dem Klo und als ich aufstehe, macht es Klack, Schepper, Krchhh und schon sprudelte Wasser aus der Wand. Schuld waren ich und eine Kettenreaktion. Weil über der Kloschüssel ein Fenster ist, ist ausgerechnet dort das Licht am Besten. Also habe ich auf den Wasserkasten der Kloschüssel den großen Spiegel gestellt, um genügend Licht für das Ausdrücken meiner Mitesser zu haben. Da stand er völlig vergessen, der Spiegel, bis ich ihn durch mein wildes Aufstehen herunter geworfen habe. Er krachte dabei mit der Kante auf den Zuleitungsschlauch zum Wasserkasten, drückte den Schlauch herunter und dabei ist dann soviel Kraft entstanden, dass das Rohr in der Wand, an dem der Schlauch angeschlossen ist, gebrochen ist. Das Rohr ist aus Plastik, wie das hier so üblich ist. Und die Qualität scheint auch nicht so besonders zu sein.

Jetzt sprudelte das Wasser fröhlich aus der Wand. Beim Versuch, das ganze zu reparieren, brach Alessandro noch den Rest des Rohres. 310 Liter Wasser ergossen sich über die Fließen im Bad. Erst vergangene Woche hatten wir das 150 Liter-Wasser-Reservoir gegen das 310 Liter-Wasser-Reservoir ausgetauscht, um mehr Wasserdruck zu bekommen, damit das Duschen nicht zum Tropfenfangerlebnis wird. Der Druck war nun so groß, dass es nur wenige Minuten dauerte, bis alles Wasser im Bad verteilt war und sich anschickte in die Wohnkücke zu fließen. Das Malheur ist tollerweise noch mitten in der Nacht passiert.

Am nächsten Tag bin ich in die Stadt gefahren, um Ersatzteile zu suchen. Alessandro hat währenddessen die Wand ein wenig aufgebrochen und die Kloschüssel abgeschraubt, weil das Loch ja genau hinter dieser war und weil er so im Schwung war, hat er auch noch die Hähne von der Dusche abgeschraubt, die schon längst einmal hätten ausgetauscht werden müssen, weil auch sie aus Plastik und nur mit einer Metallschicht versehen waren, die sich nach und nach abgelöst hat.

Zwei Tage waren wir damit beschäftigt, unseren Wasserrohrbruch zu flicken und wieder alles zum Funktionieren zu bringen. Beim Abbau der Kloschüssel ist noch der Wachsring gebrochen, eine Geruchssperre. Und beim Abschrauben der Hähne kam irgendwie Luft in die Rohre, so dass danach kein Wasser mehr geflossen ist. Jetzt funktioniert aber wieder fast alles. Nur die Dusche mit ihrem Elektroerhitzer macht noch Probleme. Gerade dann, wenn ich so schön eingeseift bin, haut es meistens die Sicherung raus. Irgenwas mus falsch angeschlossen sein, oder es ist Dreck in die Leitung gekommen und hat das System verstopft, was zum Überheizen und somit zum Sicherungsausfall führt.

Soviel zum Planen.

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