Wonnemonat November mit Begonien und Vanille

Wenn ich in Europa wohnen würde und nach Brasilien reisen wollte, würde ich den November als Reisezeit wählen. Obwohl, wahrscheinlich wüßte ich dann gar nicht, dass der November einer der besten Reisemonate für den Süden Brasiliens ist. Tagsüber mit 30 bis 34 Grad schön warm und nachts mit 15 bis 20 Grad angenehm kühl. Es regnet nicht so viel und es ist Vorsaison, in der Hotels und Pousadas billiger sind.

Der südbrasilianische November ist dem europäischen Mai sehr ähnlich. Vieles blüht und gedeiht und macht dem Wonnemonat alle Ehre. Dabei finde ich es jedesmal wieder erstaunlich, wenn ich so durch den Wald streife und Pflanzen entdecke, die in deutschen Blumenläden als Zimmer- oder Zierpflanzen verkauft werden.

Beim heutigen Waldspaziergang mit den Hunden habe ich gleich zwei blühende Besonderheiten entdeckt. Ihr kennt sie beide, die eine von den Gräbern, die andere vom Gebäck. Die eine ist eine Wildform der Begonien, die - warum auch immer - zumindest noch vor zehn Jahren in Deutschland eine beliebte Grabbepflanzung stellten. Die andere ist eine Vanille-Orchidee, deren Samen Eis- und Gebäck einen feinen Geschmack verleihen.

Beide wachsen in der Mata Atlântica, dem Atlantischen Regenwald und auch bei uns. Von den Begonien habe ich schon etliche Wildformen gesehen, Kletter-Begonien, die sich an den Bäumen und Sträuchern hochranken, und andere die am Boden wachsen. So eine schöne Kletterbegonie wie heute war bisher jedoch bei meinen gesichteten Wildbegonien noch nicht dabei gewesen. Welche Art es genau ist, weiß ich nicht. Ich werde das Foto nachher André schicken, vielleicht weiß er zu welcher der über 200 Begonienarten, die es in Brasilien gibt, sie gehört.




Vanille-Orchideen wachsen bei uns ebenso einige. Sie ranken sich an den Bäumen hoch, um dann hoch droben in den Gipflen ihre Blüten hervorzubringen. Die Blüten waren mir bis dato immer entgangen. Die, die ich heute gesehen habe, hat wunderschöne gelbe Blüten. Ich weiß, auf dem Foto ist nicht viel zu erkennen. Mein Handy hat keinen Zoom und ich bin nicht wirklich nahe dran gekommen. Also bekommt ihr ein Such-Foto.

Vanille-Geruch hat "meine" Vanille keinen verströmt. Jetzt bin ich auf ihre Schoten gespannt. Schade nur, dass sie in einem weniger zugänglichen Bereich des Waldes wächst und die Blüten einige Meter über dem Boden sind. So werde ich wohl keine Schoten ernten können.

Auch bei ihr weiß ich nicht, um welche exakte Art es sich handelt. Von den Vanillegewächsen gibt es zwar um die hundert, zur Vanille-Gattung scheinen in Brasilien aber nur 30 zu gehören. Bei der, die in Backwaren und Eis landet handelt es sich allerdings um eine Art aus Mexiko, wenn ich mich recht erinnere, Egal, was zählt ist, dass ich endlich nach fast sechs Jahren eine mit einer Blüte entdeckt habe.

Schon toll, was der Wonnemonat November so alles mit sich bringt.

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