Fussball-WM und wir sehen fern

Eine nette, kleine Eröffnungszeremonie - von der Fifa und unter künstlerischer Leitung zweier Belger, wie betont wird. Nett.

Kaum treten die Araucarien und die Farne auf das Spielfeld, klingelt das Telefon.
Meine Mama.
"Wir sehen uns gerade die Eröffnungsfeier an. Siehst du die auch?"
und wie ich die sehe...

Kurz später kommt die Frage: "Was sind denn das jetzt für Teile?"
Musikinstrumente.
"Ach, siehst du die auch? Dann siehst du ja das selbe wie ich"
Toll. Über 11.000 Kilometer und fünf Stunden Zeitunterschied hinweg sehen wir Stereo. Ich bin begeistert, wir hier im Regenwald der restlichen Welt so nah.

"Ist doch logisch", sagt Alessandro. "Die Bildrechte sind doch alle an den gleichen Sender vergeben." Schade. Entzaubert.
Egal.

Wir, wie noch ein paar andere Millionen, sehen alle das Gleiche, sehen, wie das erste Tor der WM von einem Brasilianer geschossen wird. Naja, das ist nicht wirklich zum Feiern. Es ist ein Eigentor.
Funkstille. Lange Sekunden sagt keiner etwas. Nur die Grillen draussen, die zirpen.

Ein paar Minuten später springt Alessandro dann doch vom Sofa hoch.
Gol.
Das beeindruckt selbst die Hunde.
Hanna und Luma bellen aufgeschreckt. Alessandros Gol-Ruf hat sie aus der Fassung gebracht. Beim zweiten Tor, einem Elfmeter ohne Faul, reagieren alle schon gelassener. Kurz vor Schluss dann noch das dritte Tor und ein seltsames Gekreische. Die Katzen hüpfen, die Hunde bellen. Die Gralha, ein Rabenvogel, hat ein paar Bem-di-Vis aufgeschreckt.
Vogelgekreische und die Brasilianer feiern.

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