Frühlingsbesuch

Der Frühling ist ausgebrochen. Da kommt allerlei Getier aus den Erdlöchern und sonstigen Verstecken gekrochen. Im vergangenen Jahr, waren die Eidechsen noch kleiner. Der hier war indes riesig. Allein sein Körper war grösser als mein Unterarm und um einiges dicker dazu, fast so dick wie eine Milchkanne. Ich schätze mal, dass er mit Schwanz mindestens 80 Zentimeter schafft. Das Massband anlegen, tat ich jedoch nicht, das sollen mal die Biologen machen.

Er hatte sich an die Gartenmauer angepirscht. Sein Ziel: Bandito. Bandito ist einer der kleinen Kater, die uns eine Strassenkatze freundlicherweise zur Aufzucht mitten an meinem Waschplatz hinterlassen hat. Bandito dachte, er sieht verkehrt. So ein Viech hatte er noch nie gesehen. Dass es dann auch noch versucht hat, ihn anzuspringen, gar zu beissen oder zu verschlingen, hat ihn zu tiefst erschreckt. Hunde kennt er ja. Da weiss er schon, dass er einen Buckel machen muss und sie mit einer Krallenwatsch'n auf die Nase verscheuchen kann. Dem Panzergesellen konnte er damint nicht bei. Vor lauter Schreck hatte er das mit Buckel und Krallen sowieso vergessen. Sogar die Flucht fiel ihm nicht ein. Stattdessen fiel er starr vor Entsetzen mit einem Plumps einfach von der Mauer.

Der Dinonachkomme dachte nicht im Geringsten an Flucht. Im Gegenteil. Er spähte immer wieder zur Mauerkrone hinauf, um zu sehen, ob sein Mittagstisch schon zurück ist.


Erst als Alessandro über die Mauer sprang, um das Tier genauer zu studieren, watschelte er davon, verkroch sich unters nächste Gebüsch.

Normalerweise sind diese Riesenechsen eigentlich ziemlich schnell und fliehen ruckzuck beim kleinsten Geräusch. Dieser hier war aber entweder noch nicht so ganz aufgewärmt. Die Sonne ist noch nicht so stark wie im Sommer. Oder er hatte so viel Hunger, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen konnte.

Ob die Riesenechsen mit den Varanen verwandt sind, habe ich immer noch nicht heraus bekommen. Respekteinflössend sind sie jedenfalls. Bandito wird seine Begegnung mit dem Echsentier mit Sicherheit so schnell nicht vergessen.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ich würde es für einen Waran halten. Hab' mal grosse Warane auf Tioman (Malaysia) gesehen - sie werden dort vom Müll hinter den Häusern angelockt.
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo Treibgut,
gerade hat es mir meinen Kommentar gefressen...
das mit dem Müll würde jedenfalls passen. Das Nachbargrundstück ist verwaist und vermüllt. Wie gross waren denn die Warane in Malaysia?
Gruss
Gabriela
kvinna hat gesagt…
Gabriela, guck' doch einfach mal bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Warane
Ich rätsel' schon länger an deinen Waranen herum (du hattest schon einmal so etwas gepostet) und es gibt geschätzte fünfzig Arten in den verschiedensten Größen. (Eidechsen- bis Kaiman-Maße) Von der Zeichnung her besteht Ähnlichkeit mit dem Buntwaran und ob dein Exemplar schon ausgewachsen ist, weißt du ja wahrscheinlich auch nicht. Aber ein Waran isses ziemlich sicher.

Schöne Grüße
von Frau Recherche;)
kvinna hat gesagt…
Und den Buntwaran gibt's wohl auch nur in Australien... seufz.
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
toll, wir haben Varane!!!!

So etwas wie Wellensittiche fliegen hier auch rum, werde nachher mal nach fotos suchen...

danke

liebe Grüsse
Gabriela
Anonym hat gesagt…
Die Warane damals waren ziemlich gross, so um die 2 m lang. Da wühlten gleich mehrere in den Mülltüten. Auf den Anblick war ich nicht vorbereitet, rechnete vielleicht mit einem Affen oder so und habe mich erst ganz schön erschrocken.
kvinna hat gesagt…
So, das hab' ich jetzt von meiner großen Klappe. Nur gut, dass mir die Sache keine Ruhe gelassen hat, so konnte ich meinen Fehler wenigstens entdecken.

In Brasilien gibt's keine Warane, tut mir leid, falsche Hoffnungen geweckt zu haben.

Aber das Tier, das du da fotografiert hast, ist so eine Art brasilianische Variante vom Waran, wenn auch nicht wirklich mit diesem verwandt.

Die Lebensweise ist ähnlich, er ist auch ein Fleischfresser und wird bis zu 1,70m lang sowie etwa 10kg schwer, immerhin.

Außerdem bleicht er im Alter nicht aus, wie viele andere Echsen das tun - interessant für die brasilianische Lederindustrie ist er auch, er wird gezüchtet und zu Gürteln oder Uhrenarmbändern etc. verarbeitet.

Jedenfalls bin ich mir da jetzt 95%ig sicher: das müsste ein Schwarz Weißer Teju (Tupinambis merianae) oder auch "Tegu" sein und den gibt's relativ häufig.

Er ist ein Vagabund, läuft bis zu 25km auf der Suche nach Futter, hat kein Territorialverhalten.

Gebissen werden möchtest du nicht von ihm, da er auch Aas nicht verschmäht, ist nämlich der Biss nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann neben klaffenden Wunden auch noch eine Blutvergiftung verursachen.

Also Respekt ist keinesfalls verkehrt, nicht nur von Seiten der Katze.

Reuevolle Grüße,
kvinna!
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo "Treibgut",
2 Meter! Schreck, nein, so groß sind die hier bei uns nicht. Schon bei der Vorstellung, du biegst um die Ecke und ein Dinosaurier schaut dir ins Auge, lässt mir die Haare zu Berge stehen...

Hallo Kvinna,
tolle Arbeit! Tupinambi hört sich ja nett an. Die größten, die ich bisher gesehen habe, waren so um einen Meter und sehr gewichtig... Angesichts deiner Rechercheergebnisse werde ich mir den Respekt vor ihnen bewahren. Alessandro sagt, sie schlagen mit den Schwänzen, was ebenso schmerzhaft sein soll... Er nennt sie einfach nur "Eidechse". Aber jetzt weiss ich es ja: Tegu...
Das mit der Lederindustrie ist mir neu, kann ich mir aber durchaus vorstellen, nachdem es ja auch Schuhe aus Schlangenhaut gibt und sogar aus "Fischleder" (das stammt wirklich von Fischen!).
Nochmal danke für deine Hilfe!

liebe Grüsse euch beiden
Gabriela
Anonym hat gesagt…
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