Bananenbonbons

Ein grosser Haufen Bananen erwartete uns gestern, als wir heimkamen. Eine der Nachbarinnen, hatte ein paar Kilo Bananen vor unsere Tür gelegt. Nett. Bisher hatten wir mit der Nachbarin rechts von uns nur einen Kontakt, der über ein "Hallo, wie geht's?" nicht hinaus ging.

Ich bin gleich einmal rüber zu ihr, um mich zu bedanken. Wäre doch schade, wenn wir Mauer an Mauer lebten und uns kaum kennen würden, meinte sie. Ausserdem habe sie zu viele Bananen gehabt.

Bananen wachsen hier fast überall. Sogar am Uferstreifen des Kanalbaches vor unserem Haus stehen ein paar Stauden, an denen sich Anwohner und Passanten gütlich halten. Unser Grundstück ist ebenso mit einigen Bananenstauden bestückt. Die Früchte hat uns dort aber irgendjemand vor der Nase weggeklaut. Schade. Unser Vorgänger hat ein paar von den Stauden gepflanzt, die die kleinen, süssen Bananen tragen. Naja, nächstes Jahr werden wir selber ernten.

Die Bananen der Nachbarin sind zwar nicht ganz so süss und es sind die grossen, aber sie haben sich trotzdem dazu geeignet, um geleeartige Bonbons daraus zu machen.

Bisher habe ich hin und wieder Bananenbonbons gekauft. In Antonina gibt es einige Fabriken, in denen nichts anderes hergestellt wird, als die süssen Bonbons. Dagmar, erinnerst du dich? Der Alessandro hat deine fast alle aufgegessen. Wenn du das nächste Mal kommst, mache ich dir neue! Versprochen! Jetzt weiss ich nämlich, wie das geht. In einer Reportage haben sie ein Rezept verraten. Das habe ich gestern ausprobiert. Sind super lecker geworden, die Bananenbonbons. Nur schade, dass schon alle weggefuttert sind. Jetzt muss ich auf das nächste Bananengeschenk warten...

Obwohl. Heute habe ich in Morretes vier Säcke voll mit Maracuja gekauft. So um die 50 Stück. Ein paar von ihnen werde ich zu Saft verarbeiten, ein paar zu einer Maracuja-Creme und den Rest zu Marmelade. Danach werde ich alles aufessen und mit dickem Bauch durchs Haus kugeln!


Hier das Rezept für die Bananenbonbons:

1 kg reife Bananen
1/2 Kg Zucker
50 g Kakao oder Kabapulver
den Saft einer grossen Zitrone oder Limone

Bananen waschen, schälen, in Scheiben schneiden und im Mixer zu einem Mus verrühren. Zitrone auspressen und dazu geben. Dann noch Zucker und Kaba dazu und auf kleiner Flamme unter ständigem Rühren köcheln bis die Masse eingedickt ist und beginnt, sich vom Boden zu lösen. Eine Jenaform mit Zucker bestreuen, die Masse draufgeben und kalt stellen. Wenn alles kalt ist, kleine Würfel schneiden und nochmal in Zucker rollen - und ab geht es damit ins Schleckermaul...

Kommentare

Sati hat gesagt…
Hmhh... das müssen wohl die Bananen sein, die wir hier auch ale kennen und essen. Ich liebe ja die anderen, die grünen, als frittierte Kochbananen. Das war eine meiner Leibspeisen auf Kuba und ab und zu mache ich mir das hier auch, denn Gott sei Dank gibt es die großen Kochbananen hier auch bei den Afrikanern, Indern oder Asiaten zu kaufen. Mauros und Christianos dazu in leckerster Soße ... hmmmh.
Auf eurem Grundstück gibt es bestimmt auch welche, oder?
Anuja
Anonym hat gesagt…
Hört sich nicht schlecht an, aber ich fürchte fast, das kann man nur unter der Sonne Brasiliens so richtig genießen.

Gruß aus Bayern,
Thomas.
Anonym hat gesagt…
Hallo Anuja,
ja, es gibt tausende von Bananensorten. Ich kann sie noch nicht alle auseinanderhalten. maçã, ouro, prata, nanica, terra, catura - sind die üblichen, die du hier im Süden kaufen kannst. Die grünen Kochbananen, das dürften wohl die "Terra" sein. Wie die kleinen heissen, weiss ich noch nicht. Die auf unserem Grundstück sind auf jedenfalls die kleinen Bananen - ewig süss. Ist die Staude abgeerntet, lassen sich aus den Blättern ganz tolle Sachen machen: Hängematten, Strandmatten, Taschen und sogar Hosen haben sie in einem Flusstal bei Rio de Janeiro schon gemacht.
mit lieben Bananengrüssen
Gabriela

Hallo Thomas,
wie nett, ein Gruss aus Bayern! Noch dazu aus München. Ja, ich glaube auch, dass die Bonbons mit Chiquita-Bananen nicht so gut schmecken werden, weil Chiquitas einfach weniger Geschmack haben.
Grüss mir meine Heimat!
Liebe Grüsse
Gabriela
Dagmar hat gesagt…
Natürlich erinnere ich mich an die leckeren Bananenbonbons. Zu Hause angekommen, habe ich mich sehr geärgert keine davon mitgenommen zu haben. Sie hätten noch ein Plätzchen gefunden zwischen den anderen Mitbringseln wie Zucker, Knoblauch, Cachaça Maracujasirup und Mate. Also nächstes Mal mindestens 1 kg selbstgemachte
der Gauzibauz hat gesagt…
Liebe Gabriela,

das hört sich gut an! Unglaublich was man alles aus Bananen machen kann. Einmal hatte ich ein paar Kilo geschenkt bekommen, die Ideen sind mir jedoch schnell ausgegangen...

Liebe Grüsse//Erika
Sati hat gesagt…
Ja, diese geflochtenen Körbe, Schalen und sogar Möbel aus den getrockneten Bananenstaudenblättern sind hier auch seit geraumer Zeit zu sehen und zu bekommen - ich finde sie wunderschön!
Anuja
kvinna hat gesagt…
Ich back' gleich noch ein Bananenbrot:
4 reife Bananen (nur zerdrücken und unterrühren, püriert machen sie das Endprodukt NOCH klebriger ;)
2 Tassen Weißmehl
1 halbe Tasse Weizenvollkornmehl
3 Eiweiß
2 Drittel Tasse Wasser
1 halbe Tasse Apfeldicksaft (oder ein anderer leicht säuerlicher Sirup)
2 TL Backpulver (ich nehme aber immer ein ganzes Tütchen und rühre es zuletzt unter, weil der Teig SEHR flüssig ist und daher das Pulver sehr schnell reagiert)
2 TL Vanilleextrakt (wahlweise ersetzen durch Vanillezucker mit Bourbonvanille oder das ausgekratzte Mark einer Vanilleschote - ist eine Preisfrage!)

Tassenmaß ist die gewöhnliche Service-Tasse, nicht der Kaffee-Pott ;)

In einer Kastenform gehört das Ganze für ca. 1 Stunde bei ca. 200°C in den Backofen.

Geht TIERISCH auf und fällt TIERISCH in sich zusammen, ist aber bei uns so beliebt, dass es meistens schon vor dem vollständigen Auskühlen komplett aufgegessen ist. Und ist schnell gemacht!

Ich finde das eine prima Sache für übrig gebliebene Bananen, aber die Bonbons werde ich auch mal ausprobieren!!
Ursel hat gesagt…
Hallo Gabriela,

wo stecksch ?
Habt Ihr dann doch fleissig genäht und gebastelt für die Lanchonete ?

Schade !
Aber, wie ich schon schrieb, war ich selber so müde, dass ich dann froh war, gleich wieder heimfahren zu können :).
Hatte allerdings eine Teepäckchen im Gepäck, dass ich Dir mal per Post rüberschicken werde ;)

Ganz liebe Grüsse

Ursel

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