Schneckentempo

Nein, nein, ihr habt nichts verpasst. Nur ganz, ganz langsam, so als würden wir das Schneckentempo noch unterbieten, geht es voran.

Während in einigen Teilen Paranas die Trockenheit den Bauern Sorgen bereitet, will es hier nicht mehr aufhören zu regnen, obwohl jetzt eigentlich die regenarme Zeit wäre. In einer kleinen Pause zwischen den Schauern hat es Sebastiãos Vater dennoch geschafft, ein wenig zu arbeiten. Vorne an der Einfahrt zu uns und unseren Nachbarn hat er ein Tor gebaut, einen Zaun mit Stacheldraht gesetzt und ein Verbotsschild angebracht. Wilderer, Holzklauer und Bananendiebe sollen so zumindest ein wenig abgehalten werden.



Sebastião senior hat sogar angefangen, den Waldweg freizumähen. Das scheint ihm gut von der Hand gegangen zu sein. Bis weit hinter unser Grundstück und noch den von drei Nachbarn hat er es geschafft, den Weg von Gras und Büschen zu befreien.


Dann kamen unsere Grundstücksgrenzen dran. Immerhin ist er bis zum Sumpf durchgekommen. Hat satte Arbeit geleistet. Leider auch ein paar Baumfarne umgesäbelt, obwohl ich ihm extra noch darauf hingewiesen hatte, dass er das bleiben lassen soll. "Von dem Zeugs wächst doch sowieso etliches auf eurem Grundstück", hatte er dazu gesagt und sich entsprechend wenig an meine Vorgaben gehalten. Wenigstens hat er sich nicht getraut, Bäume umzusäbeln.

Das, was auf dem folgenden Bild jetzt wie ein idyllischer Weg aussieht,

ist in echt unser Sumpf


Alessandro hat in Stiefleweise ein wenig entwässert...


Zwei Seiten hat Seu Sebastião geschafft. Dann ging nichts mehr. Wie es das Glück will, ging seine Benzinbetriebene Sense kaputt. Jetzt ist sie erst einmal in der Werkstatt. Wenn er Glück hat, bekommt er sie nächste Woche wieder, hat João uns wissen lassen. Mehr hat er nicht gesagt. Nachbar João hatte es plötzlich ganz eilig. Keine Zeit mehr uns seine Unterschrift zur Anerkennung der Grundstücksgrenzen zu geben.

Jetzt hoffen wir also auf nächstes Wochenende.

Kommentare

kvinna hat gesagt…
Mañana, mañana!
Anonym hat gesagt…
Servus Gabriela, habe dein blog gefunden und fands spannend - komme mir wie ein voyeur vor. vielleicht möchtest du meines mal ansehen: www.ternes.ch, benutzername: raphael, passwort: firlefanz.
da ich als münchner gerade meinen arbeitsplatz von zürich nach viktoria in espirito santo verlege, würde ich mich über einen kurzen austausch mit dir über brasilien freuen - viele grüße und bis hoffentlich bald!
raphael ternes
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo Kvinna,
wenn es wenigstens "morgen, morgen" wäre. Meistens ist es aber "irgendwann" und das häufig erst im nächsten Jahr...
Danke für deinen Bestimmungsbuchautor tipp...

Hallo Raphael,
da schau her, a schwiezer in minga reist nach Brasilien... werd' dir 'ne mail schicken...

Liebe Grüsse
Gabriela

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