Unsere Oase

Immer wieder sehe ich mir die Fotos an, um mich mit unserem Fleckchen Erde und auch mit mir ein wenig mehr zu versöhnen. Ich träume davon, dass wir bald eine kleine Hütte bauen können, um nicht mehr pendeln zu müssen. Etwa 80 Kilometer einfache Fahrt sind es von uns bis zum Grundstück. Manchmal passiert es, dass wir bei Sonnenschein aufbrechen und bei Regen ankommen. Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Pläne, ein wenig die Grenzen freizulegen und auf Erkundungstour zu gehen, zu verschieben. Mit einer kleinen Hütte wäre es einfacher und uns bliebe mehr Zeit und Gelegenheit, die Umgebung besser kennenzulernen. Was fehlt ist die Erlaubnis der Umweltbehörde, ist die genaue Vermessung, ist ein Kreisel von Anträgen und Papierkram.

Abendstimmung. Das was im Vordergrund nach gemähter Wiese aussieht, ist die "Strasse", die das Grundstück zum Norden hin begrenzt. Zumindest im vorderden Teil ist die Strasse bereits freigelegt. Fehlen nur noch so um die weitere 150 Meter.


Ein Goiaba-Baum (Guave) am Wegesrand. Die Bäume mit den etwas bräunlicheren Blättern im Hintergrund des Bildes sind ebenso Goiabas, aus dessen Früchten sich leckere Marmelade, Saft und Nachspeisen machen lassen.


Von der Westseite des Grundstückes, nahe dem Bach, und gen Süd-Osten schauend aufgenommen. Schon jetzt ist das mein Lieblingsblick.

So sieht die "Wiese" aus der Nähe betrachtet aus. Wie der Regenwald nahezu undurchdringlich. Ich glaube, nicht einmal ein Balkenmäher würde da durchkommen. Auch wegen dem Gefälle werden wir wohl auf Handarbeit setzen.

Das Bild erinnert mich schon fast an ein Foto, das ich vor einigen Jahren in Umbrien aufgenommen habe, als meine Ma und ich dort einen Muttertagsurlaub machten. Die weissen Blumen sind "Lirio do brejo", so etwas wie eine Sumpflilie. Sie duftet betörend. Einst wurde sie in der Gegend von Morretes angebaut, um daraus Papier zu machen. Papier wird längst nicht mehr aus ihr hergestellt. Dafür hat sie sich ausgewildert und verdrängt leider heimische Pflanzen. Ein wenig werden wir den Lirio-Bewuchs eindämmen müssen. Den Rest würde ich gerne dazu verwenden, um daraus Öl (essencial) zu gewinnen. Das wird bereits in der Naturkosmetik eingesetzt, zumindest wird zögerlich damit begonnen.

Kann es wirklich sein, dass bei so viel überbordender Natur, Schönheit, Wildheit und Idylle sich kein Tourist angesprochen fühlt, nur weil ein Swimmingpool, ein Wasserfall oder eine Bar fehlen?

Kommentare

kvinna hat gesagt…
Gabriela, das fällt in jedem Fall unter "Alternativurlaub". Die hohlen Massen, die sich typischerweise in eingezäunten Clubs zusammentreiben lassen, wirst du da nicht hinkriegen - die brauchen Wiener Schnitzel und Jakobskaffee.

Ich denke, das hängt alles nur von den richtigen Kontakten ab. Damit die Zielgruppe auch erreicht wird.
Sati hat gesagt…
Wie wär´s mit einem Managercamp - du bietest ihnen ein Survival-Training und sie können mit der Machete euren Rasen mähen. Als besonderes Bonbon bietest du garantiert keinen Empfang für Hsndy, Blackberry oder Internet. Das ist für manch einen die härteste Nummer des Trainings-Programms ...
Kleiner Scherz - in diesen trüben Zeiten. Sicher wird es bald wieder heller! Wir drücken beide feste Daumen und Krallen.
Hat dein Geliebter seine legitime Krise überwunden?
Anuja und der große Vogel
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo Kvinna,

ja, ich hoffe, wir finden die richtige Zielgruppe und vor allem Kontakte! Denn die Gegend hier hat schon einiges zu bieten, auch wenn das meiste nicht in den Tourguides steht.

Hallo Anuja und el cuervo,

au ja, ein Managerseminar muss her! Aber was bitte ist BlackberrY? Ich bin jetzt schon völlig out. Wie wird das dann erst in der Wildnis werden? Da gibt es tatsächlich keinen Handyempfang, kein Internet und wahrscheinlich auch kein Blackberry...
Mein Süsser hat zum Glück sein Tief überwunden. Er war heute beim Zahnarzt, das hat geholfen. Da musste er sich mit was anderes, wirklich Realem, beschäftigen...

Danke fürs Daumendrücken. Das können wir zur Zeit gebrauchen.

Liebe Grüsse
Gabriela
kvinna hat gesagt…
Hehe, hat dein Süßer sich DEN Zahn ziehen lassen?
Sati hat gesagt…
Ein Blackberry ist eine Mischung aus Datenbank (Adresse, Infos, Termine etc.), Handy und Mailbox - im Format handlich, so daß Business-Heinz nicht den großen Laptop mitschleppen muß, kleiner als eine Hand und größer als ein Handy. Aber wie gesagt, das brauchen die ja bei euch nicht.
Bei euch dürfen sie mal wieder richtig abrieten, also mit echtem Scweiß von körperlicher Arbeit statt nur vom ständigem Streß-und-Kick-Adrenalin.
Ich komme gerne als Trainerin und sortiere aus, wer mit knappem Schurz arbeiten darf und wer als zusätzliche Herausforderung einen Ganzkörper-Overall bekommt ...

Schön, daß dein Geliebter sich erholt hat. Ich finde so eine kurze Krise bei einem solchen Projekt - besonders wenn die Anfangsbresche geschlagen werden muß - säähhrrrr menschlich und legitim bei allen Beteiligten.

Anuja und der gnadenlose Camp-Co-Trainer
der Gauzibauz hat gesagt…
Hallo Gabriela,
ich Angsthase hab bisher auf einen kommentar verzichtet, war ich doch eher der Meinung deines Mannes zugeneigt.
Aaaber was Anuja sagt ist eine tolle Idee, so könnt es was werden :)

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