Ausstellung "Leere Arme"

Zwölf Bilder. Sie stehen symbolisch für ein Jahr der Trauer. Aus der Trauer heraus sind sie auch entstanden.


Als George starb, fing ich zu malen an. "Malen, ein Weg zu sich selbst" oder so ähnlich lautete der Titel eines Aquarellkurses, den Elisabeth Lex gab. Elisabeth Lex, eine Künstlerin und eine ausgezeichnete Mallehrerin, die es nicht nur versteht, Techniken zu vermitteln, sondern auch die Lust am Ausprobieren, am Experimentieren mit Farben und dem Potential, das in einem steckt. Es war wie eine Therapie für mich zuzusehen, wie Kleckse Bilder formen.

Als ich wieder schwanger wurde und auch mein zweites und drittes Kind starben, reifte nach und nach die Idee, mit einigen der Bilder eine Ausstellung zu machen. Denn ich hatte festgestellt, dass nicht nur das Malen eine therapeutische Wirkung hat, sondern die Bilder mir auch dabei halfen, über das Erlebte und meine Gefühle zu reden, weil sie genau das wiederspiegelten, was in mir vorging. Wut, Verzweiflung, Chaos, Depression und schliesslich Aussöhnung und Annahme.

Ende 1996 zeigte ich die Bilder zum ersten Mal. Jedes Bild angereichert mit einem kleinen Text. "Glücklose Schwangerschaft - Leere Arme" lautete der Titel. Viele Leute kamen zur Vernissage und ermutigten mich, die Bilder weiterhin in irgendeiner Form zu zeigen. So war sie mit Unterstützung von einigen Privatleuten und Selbsthilfeorganisationen auch in anderen Städten zu sehen.

Zum zweiten Mal hat sich nun Annegret Schrempf der Bilder angenommen und eine kleine Ausstellung mit ihnen organisiert. Zu sehen sind die Bilder noch bis zum Gedenkgottesdienst am 9. Dezember, dem Volkstrauertag, in der St. Georgskirche in Linsenhofen.

Kommentare

Sati hat gesagt…
Hallo, Gabriela!
Ich bin hocherfreut! Natürlich nicht über die Erlebenisse hinter deinen Bildern, sondern einfach über deine Bilder. Erstaunt, mal wieder zu sehen, daß Bilder oft eine viel deutlichere Sprache sprechen als Worte es (meist) vermögen - und über dich als Malerin! Eine gelungene Austellung wünsche ich und noch viel-meer Bilder, Anuja
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo Anuja,
ja, das mit den Bildern erstaunt mich auch jedesmal wieder. Fotos finde ich schon auch toll, aber die meisten gemalten Bilder haben doch eine stärkere Aussagekraft. In D bin ich oft zu Vernissagen und in Ausstellungen gegangen, einfach nur, um mich in Bildern zu schwelgen. Dass ich selbst zum Pinsel gegriffen habe, ist allerdings schon eine Weile her. Momentan juckt es mich jedoch wieder in den Fingern. Mal sehen, vielleicht werde ich die Tage ja zwischen Grundstücksuche und Arbeitssuche ein wenig Malen. Seltsamerweise male ich eher, wenn ich viel zu tun habe... Es herrschen momentan also beste Bedingungen....
liebe Grüsse und Danke.... und wo ist der Rabe?
Stela hat gesagt…
Hi Gabriela,deine Bilder finde ich sehr schön und berührend!
Malen ist so eine einfache Sache,ein Stück Papier und Farben können wirklich überall
hervorgeholt werden und es macht so glücklich und frei. So oft hab ich aus meinen Kritzeleien schon Botschaften oder Erkenntnisse über mich selbst bekommen,die anderweitig noch nicht durchgedrungen waren...
also nicht warten einfach anfangen,
ohne Plan und Ziel!
Stela, nebenher kritzelnd
der Gauzibauz hat gesagt…
Hi Gabriela,
du hast grosses Talent! Wunderschön und so berührend.

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