Der Dekovorrat für unsere Kioskbar wächst. Damit ich noch mehr dieser Windlichter basteln kann, müssen wir die nächsten Wochen allerdings kräftig Tomatensuppe, Nudeln mit Tomatensoße, Tomatenrisotto und Ähnliches essen. Die Gläser, die den Tomatenextrakt enthalten, eignen sich prima als Windlichter. Nebenbei werde ich noch etliche Spaziergänge am Strand einlegen, um kleine Muscheln zu sammeln. Bisher war ich immer so begeistert von den größeren Exemplaren, weshalb nahezu ausschließlich diese in meinem Muschellager gelandet sind. Ein bißchen Zeit haben wir ja noch. Obwohl, es sind nur noch knapp vier Wochen bis zu unserem angepeilten Eröffnungstermin.

Habe das Wochenende damit verbracht, im Internet nach Firmen zu suchen. Ein paar Dinge müssen wir ja anschaffen wie Gläser, Grill, einen Ofen für Pfannkuchen am Stil, Holz, Farbe, Spüle und nicht zu vergessen Servietten, Geschirrtücher und weiß nicht was noch. Für meine kleine Adressen- und Preisausbeute bin ich ewig rumgesurft. Mir tut der Kopf schon ganz weh vom vielen Lesen am Bildschirm. In Deutschland hätte ich das schneller erledigen können. Nicht, weil hier in Brasilien das Internet langsamer wäre. Aber da kenne ich mich nun mal etwas besser aus. Da weiß ich, wo die Metro ist, in der Firmen alles Mögliche günstiger einkaufen können. Da weiß ich, wo ich Teelichter her bekomme und wie die heißen. Hundert Stück im Sack beim Schweden für nur ein paar Euro. Gleich erledigt. Quasi auf dem Weg zur Metro in München an Eching und dem Schweden vorbei. Gut, Teelichter heißen "vela para difusor". Das habe ich nach zähen Forschungen heraus bekommen. Es gibt sogar 6-er Packs. Der Preis ist allerdings etwas höher als er beim Schweden wäre. Dafür lässt sich aber bei den Barhockern sparen. Ich habe welche für 27 R$ entdeckt (ca. 10 Euro), aus Holz, und in einem Supermarkt in Curitiba. Um die Ecke. Nur 120 Kilometer entfernt. Da könnten wir auch gleich einen Grill kaufen. 100 R$ (40 Euro). Alessandro kam aber auf die Idee, nach einem Grill zu suchen, in dem die Kohle langsamer vor sich hin glüht. Haben sogar einen gefunden. 130 R$. Der ist allerdings auf einer dieser ganz tollen Seiten ausgeschrieben, auf der jeder sein Angebot abgeben kann. Leider war nicht herauszubekommen, wo der Verkäufer sitzt. Dafür haben wir die Herstellerfirma entdeckt. Bei der hieß es aber "Verkauf nur an Wiederverkäufer". Werden also noch weitersuchen müssen. Nach Stunden des Stöberns bin ich sogar zum Thema Lichterkette fündig geworden. Ungefähr eine Million Adressen hatte die Suchmaschine angezeigt. Von der einen Million hatten sich so in etwa 999.000 als Artikel über die tollen Weihnachtsdekorationen von Gemeindeverwaltungen, Riesenchristbäumen, Regierungsgebäuden und was es sonst noch so gibt entpuppt. Die restlichen 1000 haben sich aufgeteilt in 990 Adressen von Partyservicen oder waren unbrauchbar. Immerhin gab es noch etwa 10 Adressen von Elektrofirmen. Eine davon hatte dann auch tatsächlich Lichterketten im Angebot. Bei genauerer Betrachtung hat sich dann gezeigt, dass die Firma ebenso nur Wiederverkäufer beliefert und man gleich einen ganzen Karton mit so um die 60 Lichterketten bestellen darf. Ich brauche aber nur eine oder zwei. Im Angebot hat die Firma aber auch Lichtschläuche. Die werden sogar nur mit einer Länge von 10 Metern verkauft. Ha. Da werde ich zuschlagen. Muss nur noch den Besitzer vom Kruschladen überreden, dass er sie für mich Nicht-Wiederverkäufer bestellt.

Es wird. Langsam findet sich alles. Allerdings werden wir morgen doch nicht wie geplant nach Curitiba zum Einkaufen fahren. Manuele hat umdisponiert. Wir könnten das doch am darauf folgenden Montag machen, meinte sie und hat mich zu meinem Leidwesen ein wenig ausgebremst. Ich hätte es wissen müssen. Wenn es heißt Montag, wird es schon ein Montag sein. Nur welcher? Naja, dann werde ich den Montag morgen eben dazu nutzen, unser Kühlschrankproblem irgendwie zu lösen. Der hat gestern beschlossen, sich zu verabschieden. Zum Glück ist es wieder kälter geworden. Da verderben Milch, Käse, Butter und Gemüse nicht ganz so schnell. Ich hoffe nur, dass es irgendwo einen gebrauchten Kühlschrank günstig zu kaufen gibt. Wir werden sehen.

Bei der Gelegenheit kann ich mich ja dann auch gleich noch nach einer Gefriertruhe für unsere Kioskbar umsehen und nach einer Spüle und in ein paar Läden Holzpreise einholen. Regale und Theken sind ziemlich teuer. Wir haben deshalb beschlossen, sie selbst zu bauen. Das heißt, ich werde einen Plan dazu zeichnen und Manueles Vater wird sie bauen. Bin ja gespannt, wie er das machen wird mit nur einem Arm. Den linken hat er vor einigen Jahren bei einem Unfall verloren. Kein Problem, sagt er. Schließlich hacke er ja auch Holz mit nur einem Arm. Mit vereinten Kräften werden wir das schon meistern.

Ein wenig von dem, was ins Regal kommt, haben wir schon. Beispielsweise ein paar der beperlten Zehenlatschen:


Kommentare

Ursel hat gesagt…
Hallo Gabriela !

Vela de difusor, aha ;) Müssen es denn Teelichter sein ? Es gibt überall für 1 Real 5 kleine, ca. 10 cm lange Kerzen, zum Teil auch etwas dicker... Die benutze ich anstatt Teelichtern, wenn es die Höhe zulässt. In der Duftlampe geht es natürlich nicht, aberin offenen GlÄsern...sie brennen doch sowieso runter.

Du hast ja eine schöne Sammlung an chinelos ! Ich wÜnsche Dir, dass Du auch welche verkaufen kannst :)

LG URsel
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Hallo Ursel,
die "Fingerkerzen" wären eine Notlösung. Sie schauen blöderweise über den Rand und lassen sich somit super vom ständigen Küstenwind ausblasen. Ich könnte sie abschneiden. Habe mittlerweile aber so etwas ähnliches wie Teelichter entdeckt. Sind ein bisschen dicker, brennen 7 bis 10 Stunden und duften obendrein gegen Moskitos.
Am Montag kommt die zweite Einkaufsrunde. Dieses Mal in der Weltstadt Curitiba. Da ist das Angebot dann doch etwas größer als hier an der Küste.
Von den chinelos habe ich die meisten schon verschenkt - große Verwandschaft :( Viele Geburtstage :) und mit meinem Farbentick konnte ich nicht umhin, ein paar für mich einzuheimsen ;)
Bin aber fleissig am Basteln...
Was macht der Garten?
Liebe Grüsse
Gabriela
Ursel hat gesagt…
Oh, hallo !

Na, der wird fleissig gegosen und ein bisschen Salat, Rucula und Butterkohl spitzt auch schon aus der Erde und der Maniok sorgt für sich selbst.
Kürbisse will ich noch säen.
Am besten steht der Schnittlauch :))
Die Bananenstaude hat sich auch erholt durch ein paar Regenfälle und 2 Mamão-Bäumchen (Papaya für alle MitleserInnen) haben sich selber ausgesät.
Gespannt bin ich auf meine Blumen. Die keimen aber noch.

Dann gute Einkäufe und viel Spass in Curitiba !
Alles Liebe
Ursel

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