Blumen, Kunst und Tanz
Maxl, der Blumenwächter, passt auf, dass der Samen auch keimt, den ich in meinem aus einer Cola-Flasche gebastelten Treibhaus ausgesät habe.
Ah, ich will doch nach Bahia. Gut, nach dem Sommer, der doch hoffentlich bald kommen wird, vielleicht dieses Mal etwas früher als sonst...
Bis es so weit ist, muss ich mich etwas warm laufen. So wie heute. Heute ist Feiertag. Tag der Unabhängigkeit Brasiliens. In Matinhos, dem nächsten kleinen Städtchen (10.000 Einwohner mit allen Umgemeinden) gibt es dazu eine kleine Gastro- und Kunstmesse. Im Gegensatz zu vielen anderen Messen, sind bei dieser ausnahmsweise alle Aussteller aus dem Gemeindebereich und stellen ihre Werke selbst her. Es gibt sogar Werkstätten, in denen die Besucher gleich einen Kurs belegen und ein paar Techniken lernen können. Das werde ich morgen tun. Heute bin ich nur herum gelaufen und habe gestaunt. Wie beispielsweise über die Taschen, Ketten, Armbänder, Kühlschrankmagnete und Hüte von Beth und Silka. Zwei Rentnerinnen, die mit etwas anderen Reststoffen arbeiten, wie Fischgräten, Fischschuppen, Fischhaut, Blattstilen der Bananenstauden, Samen, Muschelbruchstücken und was sie sonst noch so finden.
Ein Detail einer Kette. Die Rose ist aus eingefärbten Fischschuppen gemacht. Darüber ist ein Stück Fischhaut zu sehen. Die blauen Perlen sind eingefärbter Samen und dazwischen Muschelbruchstücke...
Mein Favorit. Nicht nur, weil sie so schön pink ist. Auch hier haben Beth und Silka wieder mit Fischresten und Samen gearbeitet sowie mit einer Bindschnur, die sie aus den Resten von Bananenstauden zwirbeln.
Detail vom "Bananenhut"...
und der Hut dazu...
In die habe ich mich auch verliebt. Das ist eine Tasche, deren Seiten aus polierten, beschnitzten und angemalten Kokosschalen bestehen. Rosangela hat sie gemacht und ihren Stand bei der Gastro- und Kunstmesse damit bestückt. Ich habe sie nur nicht gekauft, weil mir aus meinem Geldbeutel eine mahnende Leere entgegen kam, als ich ihn öffnete. Jetzt hoffe ich, dass Rosangela das gute Stück nicht so schnell verkauft und mir etwas Zeit lässt, um das nötige Kleingeld dazu zu verdienen.
Sogar ein kleines Unterhaltungsprogramm gab's bei dem Messchen. Wer zu den 47 Kunstständen und den sechs Fressständen wollte, musste an der Bühne vorbei. Musik aus riesigen Lautsprechern dröhnte Gäste und Tänzer zu. Tänzer, das waren Buben und Mädchen aus den Schulen der Gemeinde, die die choreografien ihrer Lehrer zu verschiedenen Themen vortrugen.
Zivilisation, hieß das Thema dieser Gruppe. Der Untertitel lautete: "Wir sind die Hoffnung der Zukunft". Schade, dass die meisten Politiker das nicht wahrhaben wollen. (Das Foto dazu habe ich aus Versehen gelöscht. öh. Danach wollte der blogger es nicht mehr hochladen. Werde es später noch einmal versuchen. Bis dahin müsst ihr euch die Tanzeinlage vorstellen...)
"Brasilien, ich liebe dich" sangen die kleinen aus den Kindergärten und Kinderkrippen bei ihrer Darbietung mit.
Sogar mit einem Spielmannszug wurde aufgewartet:
Nur ein paar der Mädels trugen Seidenstrumpfhosen. Die anderen haben sich durchs Hüpfen aufgewärmt...
Kommentare
Und die Idee mit der Colaflasche ist klasse.
Allerdings mag ich erstmal keine Cola mehr trinken nachdem, was ich da so aus Indien mitbekommen habe. Aber es gibt ja auch nationale Erfrischungsgetränke unabhängig von den grossen Konzernen..
Heute war's hier nach einer geniale Regennacht schon wieder wärmer !
Aber die letzten Tage hatten wir es auch sehr kühl ;)
Schönen Gruss an die Küste
Ursel