Nur heiße Luft

Jetzt aber schnell, bevor es wieder Mitternacht ist, ein neuer Werktag anfängt und damit mein Internetzugang wieder mehr kostet.

Wie schon lange versprochen, die Geschichte mit dem selbst gebastelten Heißluftballon.
So ein Ballon ist schnell gebaut, sagt Thiago. Thiago ist 14 und hat kein Geschenk für seinen Onkel, zu dessen Geburtstagsfest er eingeladen ist. Also hin gesetzt und einen Ballon gebaut. Zuerst die kleinen Geschwister zum Einkaufen geschickt: Seidenpapier und Kleber.

Dann geht es los:










Thiago halbiert die rechteckigen Papierbögen zu jeweils zwei Dreiecken, klebt jeweils zwei Dreiecke zu einem Trapez zusammen und dann die Trapeze zum Ballon. Fehlt nur noch der Antrieb. Auf Klopapier lässt er Wachs tropfen und faltet das bewachste Papier zu einem Würfel. Er schlitzt ein altes Kabel auf, holt den Draht heraus und biegt daraus eine Art Schaukel, auf der er den Wachswürfel befestigt. Fertig.

Mit einem Föhn pustet er heiße Luft in den Ballon, um zu sehen, ob der auch dicht ist.


Mehr braucht es nicht, sagt er und betrachtet stolz sein Werk. Nachts, als die Partygäste mit Essen fertig sind, die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht und eigentlich nicht mehr allzu viel zu tun zu haben, verzieht sich Thiago. Hinter dem Haus bläst er seinen Papierballon mit heißer Luft auf und entzündet den Wachswürfel. Schon schwebt der Ballon langsam in die Höhe, über das Dach hinweg. Erst jetzt bemerken Onkel und Gäste das Geschehen. Ein "Oh", ein "Ah", ein "ach wie schön" begleiten den Lichtball auf seinem Weg in den schwarzen Nachthimmel, bis der Wachswürfel aufgebraucht ist, das Licht erlischt und der Ballon zu Boden zischt.

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