Wacht auf und rüttelt an den Pforten

Im Süden Brasiliens fegte ein Sturm innerhalb einer Minute ein ganzes Dorf hinweg. Im Süden Deutschlands standen Städte und Äcker tagelang unter Wasser, wurde auf den Strassen mit dem Boot gefahren. In Österreich und der Schweiz haben Muren Häuser unter Erdmassen begraben. Die schlimmste Katastrophe ereignete sich aber in den USA an der Küste vom Golf von Mexiko. Zigtausende Menschen Obdachlos, tausende Tote, Hunger, Gewalt und mehr als nur eine Spur der Zerstörung hinterliess der Hurrikan "Katrina" in den nordamerikanischen Bundesstaaten Louisiana und Mississippi. Alles ereignete sich am gleichen Tag.

Als ich vor ein paar Wochen den Text "Mütter dieser Erde" geschrieben habe, war mir bewußt, dass sich diese Katastrophen jederzeit ereignen können. "Tsunami" war erst ein halbes Jahr her. Anlass für den Text waren aber die Nachrichten über das weitere illegale Abholzen und Abbrennen des Amazonas-Regenwaldes, der für das Erdklima so wichtig ist, wie uns Wissenschaftler schon seit einigen Jahren erklären.

Jetzt stehen Zigtausende Menschen vor dem Nichts, haben ihr ganzes Hab und Gut verloren und geliebte Menschen, die durch die bei der Katastrophe ums Leben kamen. Im Abendmagazin haben sie Bilder von Kindern, Frauen und Männern gezeigt, die im Müll auf den Straßen nach Eßbarem suchen, weinende Mütter, die ihren Kindern nichts zum Trinken geben konnte, Alte und Kranke, die darauf warten, medizinisch versorgt oder in Sicherheit gebracht zu werden. Von Banden, die ihr Unwesen treiben, Vergewaltigungen und einem gesetzlosen Zustand war die Rede. Das Katastrophenmanagement hat versagt. Die Hilfe des sonst anscheindend so omnipotenten USA kam und kommt immer noch zu spät. Nicht nur dazu muss sich Präsident George Bush einen Vorwurf gefallen lassen. Umweltminister Jürgen Trittin hat recht, wenn er daran erinnert, dass es die Bush-Regierung war, die das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet hat, weil sie den CO2-Ausstoss nicht verringern wollte, nur um eine fragwürdige Energiepolitik fördern zu können. Dahinter stand unter anderem die Öl-Industrie, die den Bush-Wahlkampf finanzkräftig unterstützt hatte. Klar, dass sie ihren Tribut forderte. Der Tribut, den die Erdenbewohner und allen voran die Opfer der amerikanischen Südstaaten dafür zahlen müssen ist allerdings Ohnegleichen.

In den paar Jahren hätte die Erderwärmung nicht aufgehalten werden können, wird es jetzt heißen. Doch irgendwann müssen wir mit dem Schutz unseres Planeten anfangen. Wir können es nicht länger auf später verschieben. Später wird es zu spät sein! Deshalb: "Wacht auf und rüttelt an den Pforten der Kleinen und der Mächtigen!"

p.S. jede Menge Infos über die Ausmaße von "Katrina" gibt es auf dem blog http://www.rexblog.com
Adressen über Hilfsorganisationen, bei denen für die Opfer gespendet werden kann, findet ihr auf der Spiegel-Seite http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372336,00.html

Kommentare

Ursel hat gesagt…
Hallo Gabriela,

ich habe Dich auch im Text verlinkt, da ich das mit den separaten Links nicht hinbekomme.
LG Ursel
Ursel hat gesagt…
Hallo nochmal,

ich habe jetzt erst Deinen ersten Kommentar vom 9.8. auf meinem Blog gelesen, sorry. Ich hatte nicht soweit zurückgeguckt ;)
Vielleicht können wir uns ja jetzt am Wochenende wieder "treffen".
LG Ursel

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