Fischen ist wie Meditation


"Fischen ist wie Meditation", sagt Zeco. Also gehen wir am Sonntag zum Fischen. Angela hat Hühnchenkuchen gebacken. Ich habe "Mata" (Grünzeug) zu Salat verarbeitet. Denn, Angeln macht hungrig. Um acht Uhr soll es los gehen. Die einzige, die zur ausgemachten Uhrzeit Abfahrbereit ist, bin ich. Wir schaffen es aber mit nur einer halben Stunde Verzögerung. Für brasilianische Verhältnisse "ungeheuer pünktlich". Um kurz vor neun Uhr suchen wir einige Kilometer weiter nördlich den Strand nach Ködern ab.

Mit selbstgebastelten Dingern, so etwas wie Handpumpen aus Plastikrohren, ziehen Angela, André und Ale "Corruptos" aus dem Sand. Der Eimer füllt sich. Es wächst die Vorfreude. Hoffentlich werden sie anbeißen die Fische. Schließlich wollen wir nicht nur Köder baden.

Der erste Fang lässt nicht lange auf sich warten. Kaum hat Angela ihre Angelschnur ausgeworfen, zuckt sie auch schon. Angela zieht und kurbelt und jubelt. Ein Fischkaliber hängt an ihrer Schnur. Etwa vier Kilogramm dürfte er auf die Waage bringen. Wir sind begeistert und angeln weiter. Inzwischen haben wir Verstärkung bekommen. Zeco, Leia, Milena und Lauro haben sich zu uns gesellt - Nachbarn, Verwandte, Freunde.

Die Stunden verstreichen schnell. Der Hunger wird zwischendurch mit Hühnerkuchen und Salat gestillt. Wenig speäter laufe ich mit Milena den Strand entlang und fülle Plastiktüten mit weißen, orangenen, rosanen und braunen Muscheln. Vielleicht lässt sich später daraus ja etwas basteln.

Da zuckt es schon wieder an der Angelschnur. Nicht alles, was die Schnur zum Zucken bringt, zählt jedoch zu den Fischen. André fischt heute keine Fische. Schon zum zweiten Mal hat sich in seiner Schnur ein Vogel verfangen. Lauro, Milena und André treten zur Rettungsaktion an. Befreien das verängstigte Tier aus der Schnurfalle. Wenig später zieht es mit seinen Artgenossen wieder seine Runden auf der Suche nach Fischen dicht über das Wasser fliegend.

Nach sechs Stunden des Fischens und Meditierens haben wir genung.

Unsere Ausbeute:

Ein Riesenfisch und ein Fischlein für Angela, ein Fischlein für Zeco und etliche Kilos Muscheln und zwei riesige "Estrelas do Mar" (Sterne des Meeres) für Gabriela - und nicht zu vergessen: die Vorfreude auf das Abendessen...

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Tja der kleine Wildfang aus Bayern. Ich würde mal sagen es gibt Action und jede Menge Spaß bei dir. Schön, du siehst glücklich aus. Freu mich alles liebe Karin, die mit der gleichen Hebamme
Ursel hat gesagt…
Schön !
Hat es heut' auch endlich mal geregnet bei Euch ??
Wir haben hier fast alle einen ganz doofen Husten wegen der staubreichen Luft in den letzten Tagen. Das sollte jetzt aber wieder besser werden.
Ihr seid ja schwer kreativ !!
Ist es eigentlich schwer, sich die chinelos mit Perlen oder was ähnlichem zu besticken ? Braucht man dazu ne dickere Nadel und was für Faden nimmst Du ? Nylon ?
Die finde ich nämlich auch ganz toll und das ist auch ein echt typisches Geschenk für die Verwandtschaft, wenn sie dann mal anrückt.
Liebe Grüsse aus Cascavel (weit weg vom Meer, snüff)
Ursel

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