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Es werden Posts vom Januar, 2025 angezeigt.

Der Bambus, ein Meister des schnellen Wachsens

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Die ersten Bambussprossen spitzen aus der Erde. Hier ein Spross des  Guadua chacoensis, eine in Südbrasilien heimische Bambusart, die wir bei uns gepflanzt haben. Endlich spitzen die ersten Bambussprossen heraus. Sie sind spät dran dieses Mal. Der Dendrocalamus (Riesenbambus) hat sonst schon immer Ende November, Anfang Dezember damit begonnen, seine Sprossen in die Höhe zu treiben. Diesen Sommer hat er erst Ende Januar damit angefangen. Auch der Guadua chacoensis, der im Süden Brasiliens heimisch ist, treibt erst seit Kurzem ein paar Sprossen durch die Erde.  Es hat viel geregnet in den vergangenen Monaten und war nicht wirklich so heiss, wie sonst. Vielleicht liegt die Verzögerung daran. Auch sind es nur wenige Sprossen, die da kommen. Während der Riesenbambus weit mehr als ein dutzend Sprossen pro Jahr hervorbringt, sind es dieses Jahr bis jetzt nur drei. Da werden wir keine zum Essen ernten, ausser, es kommen noch ein paar Nachzügler. Der einzige Bambus, der wie üblich Spro...

Bienen bei zunehmenden Mond aggressiv

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Wir haben das neue Bienenhäuschen mit den Jataí-Bienen direkt vor dem Guariçica-Baum aufgestellt, an dem sie uns in die Falle gegangen sind.   Es stimmt tatsächlich. Der Mond beeinflusst die Bienen.  Gestern abend haben wir einen der Jataí-Bienenstöcke umgesiedelt. Die Bienchen sind uns vor etwa drei Monaten in die Falle gegangen. Alessandro hatte die Idee, am Guaraçica-Baum in der Nähe unseres Häuschens, eine Falle aufzuhängen. Am nächsten Tag waren schon Jataís dabei, sich dort einzurichten. Jetzt haben wir uns daran gewagt, sie in ein Holzhäuschen umzusiedeln. Vom Bestand der Bienen her, war es der richtige Zeitpunkt. Der Schwarm war schon groß genug und gut eingerichtet. Um die Waben mit dem Nachwuchs hatten sie bereits etliche kleine Töpfchen gebaut und mit Honig und Pollen gefüllt. Das konnten wir schon vor dem Öffnen der Falle am Gewicht erkennen. Die Waben und Honigtöpfchen der Jataí-Bienen aus den in Karton und schwarze Folie gewickelten PET-Flaschen zu "schälen" und...

Hitzewelle

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36 Grad im Schatten. Luftfeuchte 100 Prozent. Gefühlte Temperatur Backofen aufgeheizt auf 250 Grad. Lust zu nix. Wasche trotzdem Wäsche, hänge sie auf, nehme sie ab, weil es zu regnen anfängt. Drei Tropfen, dann ist es vorbei. Hänge Wäsche wieder auf. Vier Tropfen. Nehme sie wieder ab. Wäscheaufhängspiel.  Ich bin pitschnass. Nicht von den paar Regentropfen, vom Schwitzen.  Beim Nachbarn sind zwei Männer dabei, Faserzement Wellplatten auf den Dachbalken zu verteilen, in der prallen Sonne, eingehüllt in langärmelige Hemden, Hut auf dem Kopf. Will mir gar nicht vorstellen, was die Hitze in deren Körpern anstellt.  Dabei ist es bei uns im Wald noch kühler als in der Stadt, in der Strassen, Plätze und Gebäude die Temperatur noch weiter aufheizen. Inzwischen grummelt es. Endlich. Ein befreiendes Gewitter meldet sich an, ein Gewitter, das für ein bisschen Abkühlung sorgen wird. 

Kakaowunder

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Frucht des Kakaos Alessandro hat mir eine Kakaofrucht mitgebracht.  Ich liebe Kakao. Das Fruchtfleisch schmeckt süss-sauer. Eigentlich ist es eher eine Watte als ein Fleisch. Die umgibt die Samen, aus denen später das Kakaopulver gewonnen wird. Vorher lässt sich die Watte aber vom Samen wegzutzeln. Sehr lecker. Wir haben auch ein paar Kakao-Bäumchen gepflanzt. Eins von ihnen, das hinten im Wald steht, hat dieses Jahr sogar zwei Blüten gehabt. Das war leider genau zur Regenzeit, so dass sich keine Früchte gebildet haben.  Kakao-Bäumchen bevorzugen übrigens eher schattige Plätze als die pralle Sonne. Ihr idealer Standort ist im Wald. Dort wachsen sie zwar langsamer, aber gesünder.  Habt ihr schon einmal Kakaoblüten gesehen? Die sind faszinierend. Sie sind winzig klein, kleiner als der Fingernagel meines kleinen Fingers. Sie ruhen auf einem Millimeter dünnen Stiel, der direkt am Stamm des Bäumchens herauswächst . Dass daraus später einmal die riesigen Kakaofrüchte werden, so...

Gartenarbeit bei Regen

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Freischneiden des Zwingers Heute wieder ein Regentag. Irgendwie gibt es bei uns in diesem Sommer mehr Regen als Sonne. Die Pflanzen finden das prima und wuchern wild Richtung Himmel.  Die Araça, ein bei uns im Regenwald heimischer Baum mit leckeren Früchten, ist ebenso über sich hinaus gewachsen. Sie hat dabei über dem Eingang des Zwingers ein Tor gebildet. Davon war wiederum die Ora-Pro-Nobis begeistert (Pereskia). Sie hat die Araça-Äste über dem Zwinger als Klettergerüst genutzt und dieses mit einem undurchdringlichen Teppich versehen. Kurz, es war Zeit, ein wenig einzuschreiten. Statt zu bauen, stand heute Gartenarbeit auf dem Programm, genauer gesagt, das Zurückschneiden der Araça und der mit Dornen bewehrten Ora-Pro-Nobis. Dass es dabei geregnet hat, war nicht weiter schlimm. Der Regen hier im Regenwald ist warm. Hätte die Sonne gescheint, wäre ich auch nass gewesen vor lauter Schwitzen. So, war es eine angenehme Arbeitstemperatur und der Regentag ein guter Gartenarbeitstag. ...

Vollmondschatten

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  Gestern Nacht noch Vollmond geguckt.  Es erstaunt mich immer wieder, wie stark das Mondlicht hier im Wald alles erhellt. Beim Gassigang mit den Hunden auf dem Waldweg brauche ich nicht einmal eine Taschenlampe. Als die Hunde noch klein waren, haben sie sich jedesmal vor ihrem eigenen Schatten erschreckt, den der Vollmond von ihnen auf den Waldweg gezaubert hat. Ich habe mich längst noch nicht daran gewöhnt. Ich könnte die Mondschatten stundenlang bewundern.  Früher, als ich noch in einem Dorf gelebt habe, ist mir die Kraft des Mondlichtes nie so aufgefallen. Sie war ja auch übertüncht von der Straßenbeleuchtung, den Lichtern der Autos und der Häuser. Dabei ist die Kraft des Mondlichtes tatsächlich enorm. Selbst wenn der Begleiter der Erde, wie gestern, von Wolken umrundet ist, erhellt er dennoch die dunkle Nacht.  Toll finde ich auch, dass ihr ihn genauso seht. Andrea, wir könnten uns doch mal über 11.000 Kilometer hinweg zum Vollmondgucken verabreden. Was meinst?

Montag der 13. schlägt zu

 Montag der 13.  Vollmond.  Der Computer zeigt Freitag, der 13 und Regen. Zwischen den Wolken scheint die Sonne hindurch. Alessandro kommt aufgeregt angelaufen. Die Nachbarshunde seien vorne auf der Teerstraße. Ich schnappe mir Leinen und lass den jungfräulichen Frühstückstisch zurück. Nach zwei Kilometern Hundhinterherlaufen gebe ich auf. Wieder zurück stelle ich fest, dass es gar nicht die Nachbarshunde waren.  Der Frühstückstisch ist nicht mehr jungfräulich. Die Katzen haben sich in meiner Abwesenheit über ihn hergemacht, sich das Brot geschnappt und mit den Hunden geteilt. Unsere Hundedame, Gloria Maria, nutzt es, dass ich mich der Chaosbeseitigung widme und ihr keine Aufmerksamkeit schenke, öffnet eigenmächtig die Tür, drückt die Klinke nach unten und schwupps ist sie draussen. Hund Paçoca läuft ihr hinterher, ich lasse alles stehen und liegen, laufe den beiden hinterher, fange sie wieder ein. Beim Rückweg kommt mir Hund Jack Sparrow entgegen, der eigentlich in ...

Tetra Pak zur Isolierung

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 Sind am Schneiden und Tackern. Seit ewigen Zeiten sammle ich Tetra Paks. Jetzt wird die Verpackung, in der einst Milch drin steckte, zum Isoliermaterial unseres Zimmerls. Mit ihrer Aluminiumschicht und der Pappe funktioniert die Isolierung wunderbar. Außerdem landen sie so auch nicht auf der Müllkippe und wir sparen uns das Geld für eine Isofolie. Drei Fliegen mit einer Klappe.... 

Tropische Früchte in der Hecke

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  Früchte des Chal-Chal-Baumes. Ich habe ein neues Bäumchen entdeckt. Chal-Chal heißt er, oder Allophylus edulis auf botanisch. Vögel, Fledermäuse und Affen sind begeistert von ihm, von seinen süßen Früchten. Die sind sogar für uns Menschen eßbar. In der Volksmedizin wird der Tee aus seinen Blättern gegen Bluthochdruck, bei Leberproblemen und Fieber getrunken.  Aufgefallen ist er mir, weil ich gerade in der Orange-Gelb-Roten-Gartenphase bin und seine  bunten Früchte nicht zu übersehen waren.  Er ist alleine in unserer Hecke aufgegangen. Die Hecke war eigentlich einmal eine Hibiskushecke. Die Blattschneiderameisen fanden den Hibiskus wunderbar, noch dazu so viele in einer Reihe. Sie haben immer wieder nur die Astgerüste der Hibiskus-Sträucher übriggelassen, bis die meisten Hibiskussträucher aufgegeben und sich heimische Sträucher von alleine eingestellt haben.  Jetzt werde ich ihn hüten, meinen Chal-Chal, ein paar der Früchte essen und die Samen einsetzen, um noc...

Mein tropischer Garten in Orange, Gelb, Rot

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Mein Garten, mein Kleinod, mein Wunderland. Ich liebe es, durch den Garten zu stapfen, um zu sehen, was dort so kreucht und fleucht, was dort wächst und blüht.  Meine kleinen Entdeckungstouren führen mich zur Zeit durch ein orange-gelb-rotes Spetakel.  Auf unserer etwa 4.000 Quatratmeter großen Waldlichtung haben wir Inseln angelegt. Das heißt, wir haben Bäume und Sträucher gepflanzt und um sie herum Blatt- und Blütenstauden gesetzt. Nicht alles hat funktioniert. So manchen Stauden ist es zu feucht und heiß bei uns. Tropische Pflanzen fühlen sich hingegen wohl und breiten sich wunderbar aus. So sind die Inseln einem steten Wandel durchzogen, bei dem mal die eine, mal die andere Staude Oberhand gewinnt. Etliche der Stauden haben wir im Wald gefunden und bei "Nachbarn" gerettet, wie Calathea oder Helikonien. Die meisten Städter, die in unserer Nachbarschaft ein Grundstück im Grünen ergattert haben, wollten erst einmal alles niedermähen, um ihren Bauplatz zu "säubern"....

"Pé na Jaca" - Fuß in der Jackfrucht

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  Huhn Iza auf ihrem Podest, einer Jackfrucht.  Vielleicht kennt ihr sie, diese Jackfrucht, eine tropische Frucht, die über einen halben Meter lang, 30 Zentimeter dick werden und weit mehr als 10 Kilogramm auf die Waage bringen kann.  Die riesigen Früchte wachsen direkt am Baumstamm. Renato, ein Nachbar, der gut einen Kilometer weiter einen kleinen Hof hat, hat sie gebracht. Ich steh nicht so auf sie, esse nur ein Häppchen und dann ist gut. Die Schwiegermutter würde sie in einem Rutsch alleine aufessen, würde sie keiner bremsen. Mir ist sie zu süß. Was ich mag, sind ihre Samen. In Salzwasser gekocht, schmecken die Samen ähnlich wie Kastanien.  Huhn Iza findet die Jaca, wie die Jackfrucht hier genannt wird, toll. Sie ist dabei weniger am Fruchtfleisch interessiert. In Izas Augen bietet die Jaca ein wunderbares Podest, auf dem stehend sie die anderen Hühner und auch Gockel Willie überragt. Damit hat sie einen Fuß auf der Jaca, einen "pé na jaca". Das ist eine Redewendu...

Das neue Jahr beginnt mit blauem Himmel

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Jahresbeginn mit Zyklon und Gewitter.  In kürzester Zeit stand alles unter Wasser, auch die Gummistiefel...  Am ersten Tag des Jahres fällt der Strom aus. Hier im Regenwald und noch dazu im Sommer ist das beinahe täglich der Fall. In der Regel kommt er aber innerhalb kurzer Zeit wieder, der Strom. Wir warten Stunden, dann ist er wieder da. Am zweiten Tag tobt ein wie aus dem Nichts kommender Zyklon, werden wir mal wieder von der Umwelt abgeschnitten. Am Morgen öffne ich die Augen und schaue noch in einen strahlend blauen Himmel.  Die letzten Tage des vergangenen Jahres waren grau und nass gewesen und eigentlich zu kühl für die Jahreszeit. Wir haben schließlich Sommer. Jetzt scheint sie, die Sonne. Ich strecke mich ihr zum Dankeschön entgegen und freue mich auf den Tag. Dann wird es heiß, sehr heiß. 36 Grad im Schatten. Dass sich dem ein Nachmittagsgewitter anschließt, damit ist zu rechnen.  Statt Gewitter gibt es ein Gewitter mit Zyklon, einen gewaltigen Sturm. Der d...

Orchideen im Fenster

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Vor einiger Zeit hat Alessandro von irgendwo ein altes Fenster angeschleppt. Das war zum Teil schon ein wenig morsch und mit Termiten befallen. Ich habe es abgeschliffen, die morschen Stellen durch neues Holz ersetzt und das Ganze gegen Holzkäfer und Termiten behandelt und dann mit einer wasserabweisenden Lasur eingelassen.  Da, wo einst die Scheiben waren, habe ich kleine Körbe aus Maschendraht angebracht, die Körbchen mit Moos bestückt und dann dort Orchideen und Bromelien eingesetzt.  Irgendwo fällt bei uns im Regenwald und Garten immer ein Baum um oder bricht ein Ast unter dem Gewicht der Aufsitzerpflanzen ab. Dann zupfe ich Orchideen und Bromelien ab und verteile sie im Garten. Meistens binde ich sie an Baum- und Palmstämme.  Bei einer dieser Rettungsaktionen kam ich auf die Idee, ein Orchideenfester zu machen. Das habe ich gemacht und das Fenster dann unter einer Palme im Halbschatten aufgestellt. Nicht alle Orchideen waren von den Moosnestern begeistert. Manche, wi...